Musiktipps

Konzerte diese Woche in Berlin: Unsere Tipps für Livemusik

Welche Konzerte finden diese Woche in Berlin statt? Die Auswahl ist groß und wir geben euch Tipps für die Shows, die sich besonders lohnen. Mit den wichtigsten Infos zu Tickets, Terminen und Auftrittsorten. Das sind die Konzerte in Berlin und in dieser Woche, die ihr euch nicht entgehen lassen solltet.


Konzerte diese Woche in Berlin: Altın Gün

Psychedelische Gitarren, groovy Bass, sehnsuchtsvoller Gesang auf  Türkisch: Altın Gün. Foto: Nick Helderman, 2023
Psychedelische Gitarren, groovy Bass, sehnsuchtsvoller Gesang auf Türkisch: Altın Gün. Foto: Nick Helderman, 2023

Türkische Volksmusik und Pink Floyd: In letzter Zeit erlebt türkischer Anadolu-Rock aus den Siebzigern eine ungeahnte Renaissance. Ganz vorne dabei sind Altın Gün. Die Band aus Amsterdam ist nur ein Beispiel für viele Gruppen, die den Sound Anatoliens neu entdecken und beleben. Im April spielt die Gruppe gleich drei Konzerte in Berlin. Danach verabschiedet sich die Sängerin Merve Daşdemi in eine Solokarriere. Nicht verpassen! Mehr zu Altın Gün und dem Anadolu-Revival gibt es hier.

  • Huxleys Neue Welt Hasenheide 108–114, Neukölln, 16.4.–18.4., 20 Uhr, VVK 39,40 €, weitere Infos und Tickets hier

Yard Act

Die britische Post-Punk-Band Yard Act ist „abso-fucking-lutely“ funky. Foto: Phoebe Fox

So funky war Post-Punk schon lange nicht mehr. Während sich viele Bands des Revivals in schwerfälligen Bassläufen, industriellen Synthesizer-Flächen und Ian-Curtis-Imitationen verlieren, schaffen Yard Act aus Leeds endlich wieder eine viel verspieltere und interessantere Interpretation des auferstandenen Genres à la Public Image Ltd und Talking Heads. Der Gift und Galle spuckende James Anthony Smith erinnert in seinem Gesangsstil an John Lydon und dann wieder an Jason Williamson. Generell klingen Yard Act wie eine etwas melodischere, aber nicht weniger aggressive Version der Sleaford Mods.

Eine deutlich dominantere Rolle als bei den Pöbelkollegen aus Nottingham nimmt hierbei die E-Gitarre ein. So spielt Schnäuzerträger Samuel Laurence Shipstone herrlich kaputte Riffs über die typisch voranpeitschende Bass- und Schlagzeugkombination. So dreckig und einschneidend klang eine Fender Telecaster nicht oft. Genügend Raum für ins Atonale abdriftende Eskapaden im Sinne von Sonic Youth und Pavement lassen ihm seine Kollegen sowieso. So viel, wie halt sein muss. Denn bei Yard Act ist kein Ton und kein Wort zu viel. Minimalistisch und komplex, schräg und eingängig, Post-Punk und Pop, Gestern und Heute. All das geht zusammen. Nicht nur BBC 6 und so ziemlich alle wichtigen Musikmedien sind Fans, sondern auch der legendäre Elton John. Ja, richtig gehört. Tatsächlich fragten die britischen Newcomer die Musikikone nach einem Feature. Die Antwort kam schnell: „Abso-fucking-lutely“. Und so singen sie gemeinsam auf „100% Endurance“. Mit Geigen. „Abso-fucking-lutely“ gut! (Lennart Koch)

  • Festsaal Kreuzberg Am Flutgraben 2, Treptow, Do 18.4., 20 Uhr, VVK 37 €, weitere Infos und Tickets hier

Konzerte diese Woche in Berlin: Aisha Vibes

Aisha Vibes verkörpert eine ungewohnte Leichtigkeit. Foto: Avelinagram

Die gebürtige Heidelbergerin mit ghanaischen Wurzeln wuchs in einem vielfältigen musikalischen Umfeld auf. Ihre Mutter spielt Querflöte, ihr Vater Steeldrum und durch die bis 2015 in Heidelberg stationierten US-Kasernen traf die junge Musikerin schon früh auf karibische Klänge und Black Music. Aus all diesen Einflüssen schafft sie eine Musik, die sich nicht einordnen lässt und R ‘n’ B, Rap und Afrobeats in einer ungewohnten Leichtigkeit vereint.

  • SO36 Oranienstr. 190, Kreuzberg, Do 18.4., 20 Uhr, VVK 29 €, weitere Infos und Tickets hier

Joe Bonamassa

Blues Brother Joe Bonamassa spielt ein Konzert in Berlin. Foto: Imago/Martin Harris/Capital Pictures

Ein Mann, eine Gitarre, eine Sonnenbrille, der Blues … Joe Bonamassa sieht wie der moderne Blues Brother aus, der aber sich nicht durch den Hintereingang schleichen muss, um auf der großen Bühne zu stehen. „Time Clocks“ hieß das letzte Album, mit denen der Amerikaner dem klassischen Zwölf-Takter neues Leben einhaucht.

  • Uber Arena Uber Platz 2, Friedrichshain, Do 18.4., 20 Uhr, Tickets ab 80 €, weitere Infos und Tickets hier

Konzerte diese Woche in Berlin: Discovery Zone

Nostalgisch wie ein Sprung ins Bällebad: Discovery Zone live in Berlin. Foto: Promo

Discovery Zone hieß eine US-amerikanische Spieleparadieskette mit Labyrinthen und Klettergerüsten. Ein äußerst passender Name für das Soloprojekt des Fenster-Mitglieds JJ Weihl. Ihre Electropop-Kompositionen sind so verwinkelt wie Irrgärten, so nostalgisch wie ein Sprung ins Bällebad. Verspielt lässt die Musikerin kindliche Naivität, 90s-Jingles und progressive Stimmmanipulationen zusammenfließen. Toller Sound, guter Kitsch.

  • silent green Kulturquartier Gerichtstr. 35, Wedding, Fr 19.4., 20 Uhr, VVK 20 €, weitere Infos und Tickets hier

Rough Trade Party

Das Berliner Duo Local Suicide spielt beim großen Rough Trade Opening Rave im Kreuzwerk. Foto: Jany Zindel

Rough Trade eröffnet in Neukölln einen Plattenladen und feiert zum heutigen Record Store Day eine Opening Party. Im Line-up stehen das Electro-House-Duo Digitalism, der Produzent Monolink, der dänische DJ Kasper Bjørke, das zwischen Post-Disco und Dark Techno operierende und in Berlin ansässige Duo Local Suicide sowie die gerade mit einer neuen Platte aufschlagende Experimental-Pop-Sensation Discovery Zone. Außerdem schaut Daniel Miller von Mute vorbei. Weitere Infos zu Rough Trade in Berlin gibt es hier.

  • Rough Trade Berlin Opening Rave DJ sets by: Digitalism Monolink, Kasper Bjørke, Local Suicide, Discovery Zone u.a., Kreuzwerk, Lobeckstraße 30-35, Kreuzberg, Sa 20.4., 22 Uhr
  • Tickets gibt es ausschließlich über die Webseiten von Rough Trade und Dice im Bundle Model: also physischer Tonträger von einem der Artists + Ticket gewährt den Zugang zur Show.

Konzerte diese Woche in Berlin: Lime Garden

Indie-Newcomer aus Brighton: Lime Garden kommen nach Berlin. Foto: Promo

Lime Garden sind eine der größten Indie-Hoffnungen aus Brighton – und die Konkurrenz ist groß, immerhin kommen aus der Stadt unzählige spannende Bands. Nur wenige von ihnen schaffen jedoch so interessante Widersprüchlichkeiten wie Lime Garden. Noise-Gitarren und Disco-Beats, Nuschelgesang und Up-Tempo. Kein Wunder, dass die junge Gruppe bereits im Vorprogramm von Hochkarätern wie Idles, Big Moon und Yard Act zu sehen waren. Passt einfach.

  • Berghain/Kantine Rüdersdorfer Str. 70, Friedrichshain, So 21.4., 20 Uhr, VVK 25 €, weitere Infos und Tickets hier

The Kid Laroi

Der australische Rapper The Kid Laroi ist jetzt schon ein Hip-Hop-Star. Foto: Promo

Der US-amerikanische Rapper Juice Wrld (1998-2019) wirkte als Mentor seines jüngeren australischen Kollegen, der bereits im Alter von 17 Jahren an der Spitze der australischen Charts stand. Auch das neue Album „The First Time“ steht dem Erfolg in Nichts nach. Parallel zur Tour erscheint mit „Kids Are Growing Up: A Story About A Kid Named Laroi“ eine Dokumentation über den mittlerweile 20-jährigen Hip-Hop-Star.

  • Uber Eats Music Hall Uber Platz, Friedrichshain, Mo 22.4., 20 Uhr, Tickets ab 59 €, weitere Infos und Tickets hier

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Ausblick: Das sind die wichtigsten Konzerte 2024 in Berlin. Was diese kleine Agentur tut, ist beachtlich: Viele Karrieren beginnen bei amStart von Konzertveranstalter Ran Huber. Die Berliner Jazzszene pulsiert: Diese Jazz-Clubs und Jazz-Bars in Berlin servieren beste Klänge. Berlin und Musik passen einfach zusammen, wie die Berliner Hip-Hop-Geschichte in Bildern zeigen. „Hetzerin“ mit Herz: Unser Autor schreibt, warum es ganz gut ist, dass Sarah Connor Deutschlands erfolgreichste Popmusikerin ist. Immer gut über das Leben in Berlin informiert: Abonniert jetzt unseren wöchentlichen tipBerlin-Newsletter. Was ist noch los? Hier sind die besten Veranstaltungen heute in Berlin. Bisschen vorplanen: Alle Konzert-Tipps fürs Wochenende in Berlin findet ihr hier. Zelt einpacken und los: Die Infos zu Musikfestivals in Berlin und rund um die Stadt.

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