Musiktipps

Konzerte diese Woche in Berlin: Unsere Tipps für Livemusik

Welche Konzerte finden diese Woche in Berlin statt? Die Auswahl ist groß, und wir geben euch Tipps für die Shows, für die es noch Tickets gibt. Mit den wichtigsten Infos zu Preisen, Terminen und Auftrittsorten. Das sind die Konzerte in Berlin in dieser Woche, die ihr euch nicht entgehen lassen solltet.


Porches

Synth-Pop aus New York City: Porches liefert Großstadt-Melancholie. Foto: Jason Al-Taan

Ist er etwa „your favorite artists’ favorite artist“? Immerhin folgt ihm Chappell Roan bei Instagram. Der US- amerikanische Musiker Aaron Maine hat sich mit seinem Synth-Pop-Projekt Porches einen Namen gemacht, ohne den Charme des DIY zu verlieren. Nun kommt er mit seinem Mix aus Indie-Rock, elektronischen Klängen und Synth-Pop nach Berlin.

Maine, der aus einem kleinen Vorort von New York City stammt, verarbeitet in seiner Musik den Kontrast zwischen Vorstadt und Big Apple – von Sehnsucht, Ängsten und dem Erwachsenwerden. In seinen frühen Jahren begann Maine mit ungeschliffenen Gitarrenklängen, die perfekt in die schummrigen Bars und kleinen Clubs der US-amerikanischen Nordostküste passten. Auf seinen ersten Alben stellte er immer wieder seine Experimentierfreude unter Beweis: träumerische Balladen hier, elektronische Beats dort.

Auf seinem jüngsten Werk „Shirt“ (2024) scheint er nun zu seinen rockigen Wurzeln zurückgefunden zu haben. Die Tracks auf „Shirt“ sind verzerrt, chaotisch und dadurch besonders intensiv. Songs wie „Precious“ fangen das Gefühl einer Sommernacht ein, das von Maine selbst so treffend beschrieben wird: „This one feels like Friday night lights to me. New York summer when everyone has that crazed look in their eyes and is covered in a layer of grease. When it’s so humid the air feels like a body. Drama! Romance!“ Mit dieser Mischung aus rohem, fast grell verzerrtem Sound und der New Yorker Sommernachtsmelancholie bringt Porches nun die Atmosphäre heißer Nächte und Großstadtgefühl nach Berlin. (Marit Blossey)

  • Frannz Club Schönhauser Allee 36, Prenzlauer Berg, Di 22.4., 20 Uhr, VVK 23,70 €, weitere Infos und hier

Elias Rønnenfelt

Iceage-Sänger Elias Rønnenfelt geht auf Solopfaden. Foto: Elias Rønnenfelt ©Ilaria Ieie – styling Francesco Mautone

„Heavy Glory“ heißt das erste Soloalbum von Elias Rønnenfelt, bekannt als Sänger der dänischen Punkrockband Iceage, die er mit 16 mitbegründete. Es ist der Sound des Erwachsenwerdens – ein Werk voller Chaos, Isolation und Exzess, geprägt von einem Leben mit Stift und Gitarre. Poetische Schurken tauchen neben gesichtslosen Krokodilen und Ratten auf, während alltägliche Details eine scharfe Melancholie erzeugen – vom Pissoirgeruch bis zu Lutons trostlosem Flughafen. In dieser wirren Welt bewegt sich Rønnenfelt mit unerschütterlicher Präsenz und poetischer Klarheit.

  • Neue Zukunft Alt Stralau 68, Friedrichshain, Di 22.4., 20 Uhr, VVK 25 €, weitere Infos und Tickets hier

Charlie Cunningham

Charlie Cunningham steht für einzigartigen „Flamenco-Folk“. Foto: Maximilan Koenig

Aufgewachsen in Bedfordshire, zog Cunningham Anfang der 2000er nach Sevilla, wo er die Geheimnisse der Flamenco-Gitarre erlernte. Zurück in England, begann er in Oxford aufzutreten. So vereinten sich in seiner Musik die spanische Folklore mit englischer Songwriter-Kunst. Die gefühlvolle Stimme und melodische Gitarrenarbeit stehen seitdem für den einzigartigen „Flamenco-Folk“.

  • Admiralspalast Friedrichstr. 101-102, Mitte, Mi 23.4., 20 Uhr, VVK 41 €, weitere Infos und Tickets hier

Shirin David

Shirin David liefert Selbstermächtigung im Rap. Foto: Amber Aslay

Shirin David gehört zu den größten Stars, die Deutschland gerade zu bieten hat. Dass es um mehr geht als um „Bauch, Beine, Po“, wie ihr Riesenhit aus dem vergangenen Jahr heißt, zeigt die Wahlberlinerin immer wieder. Die Rapperin, Sängerin und Webvideoproduzentin propagiert weibliche Selbstermächtigung im Rap und bricht mit Klischees. Ihr aktuelles Album und die dazugehörige Tour heißen nicht umsonst „Schlau aber blond“.

  • Uber Arena Uber Platz 2, Friedrichshain, Do 24.4., 20 Uhr, Tickets ab 75 €, weitere Infos und Tickets hier

RapK

Kreuzberger Hip-Hop-Crew RapK: Eskalation garantiert. Foto: Frank Weber

Das Rap-Trio RAPK stammt aus Kreuzberg – und bleibt dort verwurzelt. Victors und Tariqs Texte atmen Lokalstolz: Sonne, Kiez-Szenen, Wandel – doch RAPK bleibt. 361, die Zahl vereint die beiden alten Postleitzahlen 36 und 61, im Herz, die Welt im Kopf. Der Sound orientiert sich an Marseiller Banlieue-Vibes mit UK-Einflüssen, stilvoll zwischen Routine und Experiment. Executive Producer Gusy setzt dabei gekonnt auf atmosphärische Momente und kraftvolle Statement-Pieces.

  • Columbiahalle Columbiadamm 13-21, Tempelhof, Fr 25.4., 20 Uhr, VVK 40 €, weitere Infos und Tickets hier

Reverend Dabeler

Reverend Dabeler spielt seine Lieblingssong in der Galiläakirche. Foto: Reverend Dabeler ©Robin Hirsch

Nach seinem gefeierten Konzert im Hamburger Birdland bringt das Urgestein der Hamburger Schule Reverend Dabeler seine Musik nach Berlin. Frei von Veröffentlichungsterminen spielt er seine liebsten Songs: deutschsprachige Stücke von vergangenen Projekten wie Klotz & Dabeler, besondere Coverversionen aber auch erste Songs aus seinem kommenden Album. Begleitet wird er von Sängerin und Autoharp-Spielerin Kutzkelina und Benny Glass am Schlagzeug. Den Abend eröffnet der Berliner Musiker und Songwriter Jakob Dobers (Zimtfisch, Sorry Gilberto), der erstmals Songs aus seinem zweiten Soloalbum (erscheint im Frühjahr 2026) präsentiert.

  • Galiläakirche Rigaer Str. 9, Friedrichshain, Fr 25.4., 20 Uhr, VVK 16 €, weitere Infos und Tickets hier

Motorpsycho

Motorpsycho läuft weiterhin auf Hochtouren. Foto: Promo

Es gibt Bands, die es im fortgeschrittenen Alter etwas ruhiger angehen lassen. Nicht so die norwegische Psychedelic-Rock-Institution, die 1991 mit „Lobotomizer“ debütierte. Auf wenn sie 20 Jahre lang verlässlich veröffentlichten – seit zehn Jahren läuft der Motor auf Hochtouren und die Alben erscheinen schneller, als man gucken kann. Die Qualität leidet darunter nicht. Der Opener der neuen, selbstbetitelten Platte enthält mit „Lucifer, Bringer of Light“ einen fast elfminütigen Opener, der längere, hypnotische Passagen enthält. Das Duo toppt dies aber noch mit „Neotzar“. Das 21-minütige Stück mäandert zwischen Stoner-Anleihen und Progressive Rock.

  • Columbia Theater Columbiadamm 9–11, Tempelhof, Fr 25.4., 20 Uhr, VVK 39 €, weitere Infos und Tickets hier

Peach Pit

Immer schön laid-back: Peach Pit aus Kanada. Foto: Promo

Die Indie-Sensation Peach Pit aus Kanada beschreibt ihre Musik als „Chewed Bubblegum Pop“. Sympathisch – und es stimmt: Die Songs plätschern unheimlich lässig zwischen verträumtem Pop, Indie, Folk und Surf Rock. Ab und zu wird es auch psychedelisch. Aber immer schön laid-back. Sicher ist: Diese nette Band macht einfach richtig Spaß.

  • Kulturbrauerei/Kesselhaus Knaackstr. 97, Prenzlauer Berg, Sa 26.4., 20 Uhr, VVK 42 €, weitere Infos und Tickets hier

Sugababes

Die legendären Sugababes treten in Berlin auf. Foto: Imago/Hartmut Bösener

Eine bewegte Bandgeschichte: Ende der 1990er-Jahre gründeten Keisha Buchanan und Mutya Buena und Siobhán Donaghy die Formation in London – im Alter von 13 bzw. 14 Jahren. Der kommerzielle Durchbruch ließ nicht lange auf sich warten, ebenso wenig die Querelen mit dem Management. So kam es, dass einige Jahre später kein Gründungsmitglied mehr dabei war. Ab 2012 traten die drei Sängerinnen wieder gemeinsam auf und gewannen sieben Jahre später auch die Namensrechte zurück. 2022 erschien nach zwölf Jahren Albumpause „The Lost Tapes“, das auf älterem Material basiert. Eine neue Platte stehe bereits in den Startlöchern.

  • Uber Eats Music Hall Uber Platz, Friedrichshain, So 27.4., 20 Uhr, Tickets ab 63 €, weitere Infos und Tickets hier

Rogér Fakhr & Charif Megarbane

Habibi Funk: Rogér Fakhr und Charif Megarbane aus Beirut spielen in Berlin. Foto: Promo

Rogér Fakhr hat in den vergangenen Jahren auf dem Berliner Weltmusik-Label Habibi Funk Records zwei Alben veröffentlicht. Die Songs von „Fine Anyway“ nahm er bereits in den 1970er-Jahren in seiner libanesischen Heimat auf, während „East of Any Place“ (2023) neuere Tracks enthält. Derzeit arbeitet der Folk-Musiker am dritten Longplayer. Einen Ausblick darauf gibt er beim Konzert mit Charif Megarbane, der ebenfalls aus Beirut stammt und neues Material vorstellt. Sein instrumentales Album „Marzipan“ (2023) verarbeitet unterschiedliche musikalische Einflüsse aus dem Nahen Osten.

  • Gretchen Obentrautstr. 19–21, Kreuzberg, Mo 28.4., 20 Uhr, VVK 32 €, weitere Infos und Tickets hier

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Ausblick aufs Musikjahr 2025 in Berlin – die wichtigsten Konzerte des Jahres. Keine große Überraschung: Eine Studie zeigt, dass Berlin die Live-Musik-Hauptstadt Europas ist. Was diese kleine Agentur tut, ist beachtlich: Viele Karrieren beginnen bei amStart von Konzertveranstalter Ran Huber. Die Berliner Jazzszene pulsiert: Diese Jazz-Clubs und Jazz-Bars in Berlin servieren beste Klänge. Berlin und Musik passen einfach zusammen, wie die Berliner Hip-Hop-Geschichte in Bildern zeigen. „Hetzerin“ mit Herz: Unser Autor schreibt, warum es ganz gut ist, dass Sarah Connor Deutschlands erfolgreichste Popmusikerin ist. Immer gut über das Leben in Berlin informiert: Abonniert jetzt unseren wöchentlichen tipBerlin-Newsletter. Was ist noch los? Hier sind die besten Veranstaltungen heute in Berlin. Bisschen vorplanen: Alle Konzert-Tipps fürs Wochenende in Berlin findet ihr hier. Zelt einpacken und los: Die Infos zu Musikfestivals in Berlin und rund um die Stadt.

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