Sünde Nr. 1: Er hat sein großes Schauspieltalent („Theo gegen den Rest der Welt“) unterschätzt und sich auf die lebenslange Darstellung eines Musikers reduziert.
Sünde Nr. 2: Er ist bei der Darstellung eines Musikers dem Trugschluss unterlegen, der legitime Nachfolger von Rod Stewart und Mick Jagger in einer Person zu sein.
Sünde Nr. 3: Er hat es sich dabei auch nicht nehmen lassen, eigens einen Roadie anzustellen, der ihm in gebückter Haltung auf Schritt und Tritt das Mikrofonkabel hinterher tragen und wieder richten musste, auf dass sich der Meister nicht verheddere.
Sünde Nr. 4: Er ist im Rausch des Erfolges dem peinlichen Größenwahn erlegen, den eigenen Namen zum bloßen Markenzeichen zu stilisieren: Marius Müller-Westernhagen wurde WESTERNHAGEN. Gut für Plakatwände, schlecht für die Selbsteinschätzung.
Sünde Nr. 5: Er war sich auch als WESTERNHAGEN noch nicht einzigartig genug und suchte das Duell mit dem anderen, ebenfalls gerade auf Großbuchstaben umgeschwenkten Schauspieler GRÖNEMEYER.
Sünde Nr. 6: Er ließ sich – da schon nicht mehr auf dem Höhepunkt seines Erfolges – von Gerhard Schröder umschmeicheln und vor den Politkarren spannen, ohne wirklichen Einfluss nehmen zu können.
Sehr nett dagegen: Er lässt die Fans auswählen, welche Titel nun zu seinen Geburtstagskonzerten in Köln, Hamburg und Berlin gespielt werden.
Zusammenstellung: Hagen Liebing
Marius Müller-Westernhagen
Max-Schmeling-Halle, Di 23.12., 20 Uhr, VVK: 76 Ђ
Tickets hier