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Mit maximaler Verschluffung tritt Mac DeMarco das Erbe von J.J. Cale an

Als der große J.J. Cale 2013 mit 74 Jahren verstarb, hinterließ er eine empfindliche Lücke in der Popmusik: Wer sollte denn bloß fürderhin derart tiefenentspannte, jegliche Anstrengung konterkarierende Songhängematten flechten, mit denen der Gitarrenstoiker aus Oklahoma City zu Lebzeiten auf 14 Alben (und einem postum nachgereichten) die Welt zu einem besseren Ort gemacht hatte?

Kiera McNally

Potenzielle Erben drängen sich in unseren eher von Ehrgeiz und Schnelllebigkeit gekennzeichneten Zeiten nicht gerade auf. Der Neuseeländer Connan Mockasin hatte Cales Minimalismus auf seinem letzten Album „Jassbusters“ ganz gut getroffen, scheint aber doch von weitreichenderen Ambitionen getrieben zu werden.

Da könnte Mac DeMarco schon eher der Richtige sein. Bereits die früheren Platten des 29-jährigen Songwriters aus der westkanadischen Provinzstadt Duncan prägte eine ausgesprochene Laid-Back-Haltung, die sich auch im Habitus eines Künstlers niederschlug, dessen größte Energieleistung darin zu bestehen schien, seinen Geburtsnamen Vernor Winfield McBriare Smith IV in ein weniger sperriges Alias umzuwandeln. Auf seinem neuen Album „Here Comes the Cowboy“ treibt er die Entschleunigung und Verschluffung seiner Musik beherzt weiter, bis bei Stücken wie „Preoccupied“ oder „Heart To Heart“ buchstäblich die Zeit stehen zu bleiben scheint. Wird Mac DeMarco also der nächste J.J. Cale? Die nächsten fünf bis zehn Alben könnten die Frage beantworten.

Columbiahalle Columbiadamm 13–21, Tempelhof, Mo 11.11., 20 Uhr, VVK 29,90 € zzgl. Gebühren

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