FluxMusic, die App von FluxFM, will eine Alternative zu den großen Streaming-Diensten wie Spotify und Apple Music bieten: Statt endloser Algorithmen und personalisierter Playlists setzt die App auf handverlesene, kuratierte Kanäle, die den Wert des Musikerlebnisses wieder in den Vordergrund stellen. Wir haben die App ausprobiert.

FluxFM geht mit neuer App gegen Streaming-Monotonie an
Die Streaming-Welt wird immer homogener. In einer Zeit, in der personalisierte Algorithmen bestimmen, welche Musik wir hören, ist die Gefahr groß, dass uns interessante Entdeckungen entgehen und wir in einer endlosen Schleife aus immer denselben Empfehlungen landen.
Mit der App FluxMusic | Next Level Radio hat FluxFM eine Alternative geschaffen. Die App bietet quasi eine digitale Radio-Erfahrung für unterwegs, mit handverlesenen Playlists, die nicht von Algorithmen, sondern von Musikjournalist:innen mit echter Expertise erstellt wurden.
Das Problem der großen Streaming-Dienste
Streaming-Dienste wie Spotify oder Apple Music haben unser Musikverständnis revolutioniert – praktisch, jederzeit verfügbar und scheinbar endlos. Doch die Technologie hat auch ihre Schattenseiten. Der Algorithmus, der hinter den Empfehlungen der Plattformen steckt, bringt eine Tendenz mit sich: Musik wird zunehmend durch Daten und nicht durch kreative Auswahl kuratiert. So landet man oft in einer endlosen Spirale aus ähnlichen Songs, die die eigenen Vorlieben immer weiter eingrenzen. Neues und Unerforschtes bleibt dabei oft auf der Strecke.
Spotify zum Beispiel analysiert das Hörverhalten seiner Nutzer:innen – was wir hören, überspringen oder speichern – und nutzt diese Daten, um personalisierte Playlists wie „Discover Weekly“ oder „Release Radar“ zu erstellen. Das ist praktisch, keine Frage, aber es fördert auch die Kommodifizierung von Musik: Der Algorithmus empfiehlt uns nicht die spannendsten Tracks, sondern vor allem das, was wahrscheinlich die meisten Klicks oder Streams bringt.
Musik wird so immer mehr zum Produkt, das ständig optimiert werden muss, um den Geschmack der Masse zu treffen, anstatt in ihrer Vielfalt und kulturellen Bedeutung geschätzt zu werden. Am Ende wird sie so zu einer Ware, die nach den Bedürfnissen des Marktes und den Vorgaben des Algorithmus gestaltet wird – und verliert dabei oft das, was sie eigentlich besonders macht.
Kuratiert statt Algorithmus
FluxFM versucht mit FluxMusic das Gegenteil: Statt vom Algorithmus erstellter Playlists bietet die App mehrere „Kanäle“, die jeweils einem Genre oder Thema gewidmet sind, wie etwa „Clubsandwich“ für elektronische Musik oder eine Playlist namens „90er“ für Nostalgie-Hits. Diese werden ständig neu kuratiert und erweitert. Nutzer:innen können aus verschiedenen Kanälen wählen, von denen einige mit, andere ohne Moderation laufen.
Die Nutzung von FluxMusic unterscheidet sich dabei von klassischen Streaming-Diensten: Innerhalb eines Kanals lässt sich ein Song nicht überspringen. Wer also einen Track nicht mag, muss zum nächsten Kanal wechseln. Zusätzlich kann man das reguläre FluxFM-Radioprogramm live hören oder vergangene Sendungen, Features und Interviews nachträglich anhören. Daneben gibt es für Nutzer:innen auch die Möglichkeit, Lieblingssongs zu favorisieren und sie über iTunes oder den Google Play Store herunterzuladen.
Die Rückkehr zur Wertigkeit der Musik
Warum sollte man FluxMusic nutzen, wenn man schon Spotify oder Apple Music hat? Ganz ehrlich, als von den großen Streaming-Diensten verwöhnter Nutzer kann es zunächst schwerfallen, sich umzugewöhnen: Keine endlosen Playlists, keine personalisierten, „einfachen“ Empfehlungen. Aber genau darin steckt der Vorteil: Statt Musik einfach als Hintergrundgeräusch laufen zu lassen, rückt FluxMusic den „Wert“ der Musik wieder mehr in den Fokus. Die kuratierte Auswahl hilft dabei, neue Songs zu entdecken, ohne dass man sich ständig selbst auf die Suche nach dem nächsten Favoriten machen muss.
In einer Zeit, in der immer mehr Künstler:innen die Schattenseiten des Musikstreamings anprangern, setzt FluxMusic auf weniger bekannte, vielfältige Musik, die abseits des Mainstreams für frischen Wind sorgt. Musik-Streaming made in Berlin: Es lohnt es sich definitiv, die App mal auszuprobieren. Vielleicht nehmt ihr ja diesen Sommer, wenn ihr in Berlin unterwegs seid, lieber FluxMusic mit auf eure Kopfhörer und unterstützt damit die lokale Musikkultur.
- Infos zum App-Download und zur Community von FluxFM findet ihr hier. Wenn ihr die App direkt runterladen wollt, geht das hier (App Store) und hier (Google Play)
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