Klassik

Musikfestspiele Potsdam-Sanssouci: Das Tänzeln der Euterpe

Prima: Dorothee Oberlinger ist nun Chefin bei den Musikfestspielen Sanssouci

Foto: Felix Broede

Blockflöten-Star Dorothee Oberlinger ist für die Musikfestspiele Potsdam-Sanssouci eine exzellente Wahl. Als neue Chefin setzt sie die Tradition des vielleicht schönsten Festivals der Alten Musik bruchlos fort. Mit frischem Wind. Sie selber stilisiert sich gern als eine Art Jane Birkin der deutschen Blockflötenszene: mädchenhaft, elegant, flamboyant. Doch gibt sie zu, dass dieses Bild hauptsächlich der Birkin-Verehrung des Fotografen geschuldet sei (zugleich ihr Ehemann). Wie dem auch sei: Das Logo ihres ersten Jahrgangs, Thema: „Musen“, formt aus weiblichen Park-Skulpturen einen Kussmund. Ein dreister, charmanter Liebesüberfall aufs Publikum.

Der Theatermuse Thalia widmet man die Oper „Polifemo“ von Giovanni Battista Bononcini, neuartig inszeniert von Margit Legler, einer Spezialistin für „historische Theateraufführungspraxis“ (ab 16.6.). Die Tanz-Muse Terpsichore wird mit Händels gleichnamigem Ballett-Prolog gewürdigt (9.11., 11 + 16 Uhr). Kalliope, verantwortlich für Philosophie und Wissenschaft, huldigt man mit einer Ballettpantomime (9.6., 19 Uhr). Und die „leichte Muse“ von Jacques Offenbach besingt Mezzo-Diva Vesselina Kasarova (9.6., 21 Uhr).

Für Euterpe schließlich, Muse des Flötenspiels, ist die Hausherrin natürlich selber zuständig. Sie erhält eine ganztägige Reihe („Sanssouci flötet“, 10.6., 9 – 21.30 Uhr). Stars des Jahrgangs sind Countertenor Andreas Scholl und Jazz-Pianist Michael Wollny (12.6., 20 Uhr). Im Ehrenhof des Neuen Palais geben sich Pigor & Eichhorn die preußische Ehre (15.6., 19.30 Uhr).

Musikfestspiele Sanssouci Sa 8.6.–So 23.6., diverse Aufführungsorte, weitere Infos siehe www.musikfestspiele-potsdam.de

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