Das hatte dem Jazz noch gefehlt: krachende Gitarrenbretter und metallisches Saxofon im Unterholz vertrackter Metren. Tempo, Druck, brachiale Riffs, aber auch filigrane Soli – für Gitarrist Jan Zehrfeld der Versuch, „die Geschmeidigkeit und das Schwebende des Balletts mit der Kraft und dem Krachen eines Panzers zu verbinden“. Diese Kombination aus Jazz und Heavy Metal zündet in Zehrfelds Panzerballett wie ein leuchtendes Feuerwerk. Und auf dem aktuellen Album „Hart Genossen von ABBA bis Zappa“ (Act/edelkultur) dreht das bayerische Quintett Hits der Schweden, des Schnulzenkönigs Ralph Siegel oder des deutschen Jazz-Doyens Klaus Doldinger gehörig durch den Wolf. Viel Sinn für Ironie und Parodie ist dabei im Spiel, Gäste wie Conny Kreitmeier, der türkische Gitarrist Okan Ersan und Doldinger selbst geben der Scheibe die letzte, krass geschliffene Note.
Text: Roman Rhode
Panzerballett, A-Trane, Do 1.10., 22 Uhr