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Young Euro Classic 2023: Das Berliner Festival wird immer mutiger

Young Euro Classic wird immer prominenter – und mutiger auch. Das Sommerfestival mit Nachwuchsorchestern geht 2023 in die nächste Runde – mit Lyniv, Hrůša, Grosvenor und mehr. Ein Ausblick auf die Höhepunkte der Klassik-Reihe im Konzerthaus Berlin.

Das Chineke! Junior Orchestra bei Young Euro Classic im vergangenen Jahr. 2023 steht der August wieder im Zeichen der klassischen Musik. Foto: MUTESOUVENIR / Kai Bienert

Young Euro Classic: Oksana Lyniv und Youth Symphony Orchestra of Ukraine

Zu Young Euro Classic kommt dieses Jahr erneut die ukrainische Dirigentin Oksana Lyniv mit dem Youth Symphony Orchestra of Ukraine. Die 45-Jährige gilt als eine der großen Favoritinnen für die Nachfolge von Daniel Barenboim an der Staatsoper – und hat dort soeben eine großartige „Médée“ von Cherubini dirigiert. Bei Young Euro Classic, im 24. Jahr des immer noch wahnsinnig erfolgreichen Festivals, steht sie dafür, dass die Besetzungen immer prominenter, die Programme aber nicht weniger mutig geworden sind.

Am 21. August dirigiert Lyniv so ungewohnte Werke wie das Flötenkonzert von Malcolm Arnold (Solistin: Daryna Bachynska) und ein neues Werk der ukrainischen Komponistin Bohdana Froljak. Lyniv, das muss man ihr lassen, macht Ernst mit dem Vorsatz, Werke ihres vom Krieg gebeutelten Landes nicht nur am Rande, gleichsam als Gruß aus der Küche, vorkommen zu lassen, sondern sie in den Mittelpunkt eines Abends zu stellen.

Mahler Chamber Orchestra unter Jakub Hrůša

Für mehr Prominenz stehen auch die Gastspiele des Mahler Chamber Orchestra unter Jakub Hrůša (23.8., Mahler IX) und des Concertgebouworkest Young unter Andrés Orozco-Estrada (Solistin des Bruch-Violinkonzerts: Maria Dueñas). Außerdem das Orchestre Français des Jeunes samt Alexandre Tharaud (mit Ravels Klavierkonzert, 27.8.).

Zuvor kommen Hornistin Sarah Willis mit dem kubanischen Orquesta del Lyceum de La Habana (10.8.), der litauische Akkordeonist Martynas Levickis mit dem Bundesjugendorchester (5.8.) sowie Weltklasse-Pianist Benjamin Grosvenor als Solist des European Union Youth Orchestra (16.8.). Wiedergänger sind Tanzlegende John Neumeier mit dem Bundesjugendballett (26.8.) sowie Jazzikone Dee Dee Bridgewater (6.8.).

Eröffnet wird am 4. August mit dem Asian Youth Orchestra (Solist beim Elgar-Cellokonzert: Alban Gerhardt). All das heißt nicht, dass hier keine Entdeckungen mehr zu machen sind. Dirigent Mirian Khukhunaishvili etwa dirigiert beim Konzert mit dem Tbilisi Youth Orchestra gleich zwei Uraufführungen (von Mika Mdinaradze und Alexandre Kordzaia, genannt: Kordz). Im Grunde ist auf engstem Festivalraum hier fast so viel Originalität versammelt wie im Rest der Saison bei den sieben Orchestern, die hier ohnehin spielen. Nur billiger.


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