Schließlich hat man einen Ruf zu verteidigen – den Ruf, ein „Kanake“ zu sein. Was lange Zeit als Schimpfwort für Menschen mit südländischer Herkunft gemeint war, wurde mit Beginn der 1990er-Jahre von jungen, postmigrantischen Kulturschaffenden zum neuen Kampfbegriff umgedeutet. Giт di Sera startete 1993 bei Kiss FM eine bunte Show zwischen Rap und Ragga und jeder Menge Studiogästen. „Radio Kanaka International“ heißt die und läuft inzwischen beim Internetsender multicult.fm.
2003 wurde das Konzept erweitert und mit Regisseuren, Schauspielern, Bildenden Künstlern, Musikern oder DJs der Kultursalon Kanakwood, ein interdisziplinäres Netzwerk, gegründet. Nun feiern sowohl Radio Kanaka als auch Kanakwood ihr Jubiläum. Mit vielen guten Vibes, Spaß – und natürlich ohne falsche Bescheidenheit.
Text: Eva Apraku
Foto: Gio Di Sera
10 Jahre Kanakwood & 20 Jahre Radio Kanaka Postmigrantische Party, Ballhaus Naunynstraße, Naunynstraße 27, Kreuzberg, 16.11., ab 22.30 Uhr, mit Live-VJs und -DJs