Rave the Planet, der Nachfolger der legendären Loveparade, findet auch 2023 wieder statt. Am 8. Juli steht Berlin erneut im Zeichen des Outdoor-Raves. Die Infos zum großen Techno-Event stehen.

Rave the Planet: Umzug und Demo für elektronische Musik
Rave the Planet, Dr. Mottes Techno-Großevent, findet 2023 zum zweiten Mal statt. Der Umzug soll auch politischen Charakter haben: “Wir demonstrieren für den Erhalt der elektronischen Musik- und Clubkultur sowie die Anerkennung ihrer kulturellen und gesellschaftlichen Leistungen und Frieden”, heißt es auf der Website von Rave the Planet.
Die Parade hat Tradition: Von 1989 bis 2010 fand sie unter dem Namen Loveparade statt, initiiert von Multimediakünstlerin Danielle de Picciotto und dem DJ Dr. Motte. Als kleiner Umzug der Westberliner Technoszene gestartet, wurde sie über die Jahre zu einer kommerziellen Großveranstaltung, die internationale Bekanntheit erlangte. 2006 trat Dr. Motte die Namensrechte an Rainer Schaller und dessen Firma Lopavent ab.
In den Jahren darauf fand sie an wechselnden Orten im Ruhrgebiet statt. 2010 dann das große Unglück: Während einer Massenpanik kamen 21 Menschen ums Leben, 652 wurden zum Teil schwer verletzt. In der Folge wurde die Veranstaltung eingestellt.
Rave the Planet: 2022 startete die Loveparade-Neuauflage
Im vergangenen Jahr wagte sich Dr. Motte daran, das Event wieder aufleben zu lassen, dieses Mal unter neuem Namen: Laut Veranstalter nahmen 300.000 Menschen an der Veranstaltung Rave the Planet teil. 2023 wird “mindestens die gleiche Zahl” erwartet.

Rave the Planet: Kulturschaffende können sich mit Musiktrucks bewerben
Vom Ku’damm aus sollen 25 Musiktrucks bis zum Brandenburger Tor fahren. Dabei soll eine größtmögliche Vielfalt elektronischer Musik gezeigt werden. Clubs, Festivals, Party-Crews, Labels, Booking-Agenturen und Künstler:innen können dabei eigene Wagen, sogenannte „Floats“ bespielen. Bewerben können sich Kulturschaffende noch bis zum 28. Februar auf der Website der Veranstaltung.
Die Neuauflage im letzten Jahr lief nicht ganz problemlos ab: 41 Strafermittlungsverfahren sollen eingeleitet worden sein, die Berliner Morgenpost berichtete. Körperverletzung, sexuelle Belästigung, Drogendelikte und Sachbeschädigung zählen zu den Delikten. Die Veranstalter sprachen jedoch von einem “großen Erfolg”.
Der Kopf hinter Rave the Planet: Zu seinem 60. Geburtstag haben wir Fotos aus dem Leben von Dr. Motte zusammengetragen. In einem Interview verriet er uns 2022, wie er sich die Neuauflage der Parade vorgestellt hat. Warum es aus unserer Sicht nicht ganz so gut für ihn lief und wir Dr. Motte zu den peinlichen Berliner:innen 2022 zählen, lest ihr hier. In unserem Stadtleben-Ressort findet ihr Aktuelles und Historisches zu Berlin. Ihr habt Lust auf Livemusik? Hier findet ihr alle wichtigen Konzerte in Berlin. Was sich auf den Dancefloors tut, erfahrt ihr jede Woche in unserem Club-Update für Berlin.