Rave the Planet zieht am 17. August zum dritten Mal durch Berlin. Die Technoparade und Demo ist Nachfolger der legendären Loveparade, startet um 14 Uhr an der Siegessäule und zieht dann weiter bis zum Brandenburger Tor. Unter dem Motto „Love is Stronger“ feiern und demonstrieren verschiedene Party-Crews, Clubs und Kollektive lautstark auf zahlreichen Musiktrucks. 300.000 Menschen werden erwartet. Alles, was ihr zu Rave the Planet 2024 und zur Party danach wissen müsst, erfahrt ihr hier.
Rave the Planet 2024: Umzug und Demo für elektronische Musik
Rave the Planet, Dr. Mottes Techno-Großevent, soll 2024 zum dritten Mal stattfinden. Der Umzug startet am 17. August um 14 Uhr an der Siegessäule – wegen der Fußball-EM ein späteres Datum als in den Vorjahren. Gefeiert wird dann wieder auf der Straße des 17. Juni zwischen Brandenburger Tor und Siegessäule. Neben einer ausgelassenen Partyatmosphäre soll der Umzug auch politischen Charakter haben: „Wir setzen uns für Frieden und den Schutz der elektronischen Tanzmusikkultur ein und wir möchten, dass ihre kulturellen und gesellschaftlichen Leistungen anerkannt und gewürdigt werden“, heißt es auf der Website von Rave the Planet.
Nachdem im vergangenen Jahr der vorhergesehene Sanitätsdienst Malteser kurzfristig abgesprungen war, hatte die Parade bis zuletzt auf der Kippe gestanden. Dem Veranstalter ist es aber gelungen einen privaten Sanitätsdienst zu finden. Rund 200.000 Menschen nahmen 2023 laut „Berliner Zeitung“ an Rave the Planet teil, dieses Jahr rechnen die Veranstalter:innen mit 300.000 Menschen.
Herzstück des Umzugs sind die Floats (Musiktrucks), auf denen verschiedene Clubs, Veranstalter:innen, Kollektive und Party-Crews Musik spielen. Bei der Demonstration ist jeder Float selbst für sein Line-up verantwortlich. Unter anderem mit dabei sind Genres wie Techno, (Tech) House, Trance, Acid Techno, Funky House und Melodic. Für dieses Jahr sind schon alle Bookings durch, auf manchen Floats könnt ihr aber so noch mitfahren und die Party genießen. Alle Infos dazu und die Line-ups zu den einzelnen Floats findet ihr hier.
Rave the Planet 2024: Das Motto ist „Love is Stronger“
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Die Veranstalter:innen von Rave the Planet bezeichnen das Techno-Event als eine kulturpolitische Tanz- und Musikdemonstration. Das diesjährige Motto „Love is Stronger“ soll in Zeiten, in denen die Nachwirkungen der Covid-Pandemie, politischer Rechtsdruck und Kriege allgegenwärtig sind, daran erinnern, dass Liebe ebenso mächtig ist. Die Demo versteht sich als ein Aufruf zu einem friedlichen, integrativen und respektvollen Umgang miteinander. Neben Musik und Tanz sollen auch in diesem Jahr Redebeiträge Teil der Parade sein. Unter anderem sind Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne), der Festivalveranstalter Alexander Krüger, DJ Ameera Dva und Charlotte Lion, die ihr unter anderem von der Tür der Partyreihe Symbiotikka kennen könntet, angekündigt. Als politische Demonstration vertritt Rave the Planet diese Forderungen:
- Anerkennung der elektronischen Musikkultur als zu schützendes Kulturgut.
- Die Gleichstellung der elektronischen Musikkultur mit anderen etablierten Kunst- und Kulturformen.
- Schutz von Clubs und Veranstaltungsorten der elektronischen Musik.
- Eine zeitgemäße Überarbeitung der Schallschutz- und Baurecht-Bestimmungen, um echte kulturelle Stadtentwicklung für alle zu ermöglichen.
- Generelle und bundesweite Abschaffung von allen Tanzverboten, besonders an christlichen Feiertagen.
- Eine rechtliche Klarstellung der Versammlungsgesetze.
- Einführung des gesetzlichen Feiertags „Tag der elektronischen Musikkultur“, jährlich, am zweiten Samstag im Juli (traditioneller Tag der Loveparade Berlin).
- Frieden und Abrüstung auf allen Ebenen, vom zwischenmenschlichen Miteinander bis zu globalen Maßnahmen.
Die Technoparade hat eine lange Tradition
Die Parade hat Tradition: Von 1989 bis 2010 fand sie unter dem Namen Loveparade statt, initiiert von Multimediakünstlerin Danielle de Picciotto und dem DJ Dr. Motte. Als kleiner Umzug der Westberliner Technoszene gestartet, wurde sie über die Jahre zu einer kommerziellen Großveranstaltung, die internationale Bekanntheit erlangte. 2006 trat Dr. Motte die Namensrechte an Rainer Schaller und dessen Firma Lopavent ab. In den Jahren darauf fand sie an wechselnden Orten im Ruhrgebiet statt. 2010 dann das große Unglück: Während einer Massenpanik kamen 21 Menschen ums Leben, 652 wurden zum Teil schwer verletzt. In der Folge wurde die Veranstaltung eingestellt. 2022 wagte sich Dr. Motte daran, das Event wieder aufleben zu lassen, dieses Mal unter neuem Namen: Rave the Planet.
Rave the Planet 2024: Die Afterpartys
Die Parade soll bis 22 Uhr gehen, das heißt aber nicht, dass Rave the Planet dann auch vorbei ist. Auf diesen Afterpartys könnt ihr nach der Parade die Nacht zum Tag machen:
- Formula90 After Parade im Lokschuppen, Revaler Straße 99, Friedrichshain, 17.8., 23–9 Uhr, Tickets
- Goanautika x Goa Nature im M-Bia, Dircksenstraße 123, Mitte, 17.8., 22–12 Uhr, Tickets
- Rave The Rabbit im Weißen Hasen, Revaler Straße 99, Friedrichshain, 17.8., 23–11 Uhr, Tickets
- Actitude x SMR Underground x saHHara im Holzmarkt 25, Holzmarktstrasse 25, Friedrichshain, 17.8., 23–7 Uhr, freier Eintritt
- Rave the Plante After Show Party im Maaya, Revalerstraße. 99, Friedrichshain, 17.8., 22–6 Uhr, Tickets
Clean-up-Day am Sonntag
Wo viele Menschen zusammen kommen, entsteht automatisch auch mehr Müll. Die Veranstalter:innen wollen ihren Beitrag gegenüber der Natur ernst nehmen und nach dem Rave aufräumen, um der Natur nicht größer zu schaden. Am Sonntag, dem 18.08. könnt ihr beim Aufräumen helfen: Auf der Website könnt ihr euch dafür anmelden. Die Aktion startet um 11 Uhr am Platz des 18. März, direkt am Brandenburger Tor. Von dort aus startet die Clean-up-Tour durch den Großen Tiergarten.
Der Kopf hinter der Parade: Zu seinem 60. Geburtstag haben wir Fotos aus dem Leben von Dr. Motte zusammengetragen. In einem Interview verriet er uns 2022, wie er sich die Neuauflage der Parade vorgestellt hat. Warum es aus unserer Sicht nicht ganz so gut für ihn lief und wir Dr. Motte zu den peinlichen Berliner:innen 2022 zählen, lest ihr hier. Nachtleben in Gefahr: Der Club Renate muss schließen. In unserem Stadtleben-Ressort findet ihr Aktuelles und Historisches zu Berlin. Auf der Suche nach neuen Outfits? Diese Rave-Wear-Läden in Berlin statten euch mit Mode für Clubnächte aus. Ihr habt Lust auf Livemusik? Hier findet ihr alle wichtigen Konzerte in Berlin. Was sich auf den Dancefloors tut, erfahrt ihr in unserer Club-Rubrik.