„Cardinology“ klingt nach einer obskuren Geheimreligion. Schon passend, wo sich Ryan Adams mit den Cardinals doch eine Art Bruderschaft gesucht hat. Die hat sich längst warmgegroovt, verleiht Adams’ Platten mehr Kohärenz – während der rastlose Songschreiber sich weiterhin in allen möglichen uramerikanischen Rock-Spielarten austobt. So gibt er hier wahlweise den Rumpelrocker, den gediegenen Piano-Crooner oder den geläuterten Storyteller. Die Band webt dazu mit variablem Country-Handwerkszeug ein weiches, dichtes Netz. Das mildert selbst Ausbüchser in den Stadienrock; zudem belohnen anderswo seelenvolle, feine Balladen.
(Lost Highway/Universal)
Text: Ulrike Rechel