Nach 43 Jahren Vorurteilen ist es Zeit, das Lebenswerk von Toto zu würdigen
Die Rap-Superstars Jay-Z und Kanye West spielten auf ihrer gemeinsamen „Watch the Throne“-Tour 2012 in Paris ihren Publikumsliebling „N****s in Paris“ gleich zwölf Mal hintereinander. Die Crowd war recht angetan, hört man. Ähnlich würde es wohl dem Publikum des Spandauer Konzerts der Adult-Rock-Legenden Toto gehen. Zumindest dem jüngeren Teil. Aber nein, wer den Überhit der Herrschaften in Dauerschleife hören will, muss entweder auf ein sehr druffes Rave-Festival in Brandenburg gehen oder, well, nach Afrika, wo Anfang des Jahres in der namibischen Wüste ein Künstler „Africa“ als solarbetriebene Soundinstallation in die Ewigkeit verlängert hat.
„Africa“ ist irgendwie, losgelöst von der jahrzehntelang zelebrierten Bräsigkeit der Band, zum Generationshit geworden. Und öffnet vielleicht so doch den Blick auf das Gesamtwerk der Band, die 1976 in Los Angeles gegründet wurde. Denn Toto, eigentlich ein Synonym für alles, was an Rock schwanzig und schmierig ist, hatten – jenseits der Klischee-Hits wie „Rosanna“ oder „Hold the Line“ – tatsächlich ein Ohr für überdrehte Momente. Wenn hier Synth-Fanfaren losbreschen, Trommeln wirbeln, Harmonien sich ins Falsett schwingen, können die Himmel sich gar nicht weit genug öffnen. Ich segne den Mainstream, der solche Musik hervorbringt! Nachzuhören ist das aktuell auf dem Best-Of-Album „40 Trips Around the Sun“, das die Band in Deutschland wieder in die Top Ten brachte – oder eben live in der Zitadelle!
Zitadelle Spandau Am Juliusturm 64, So 30.6.,
19.30 Uhr, VVK 62,80 € zzgl. Gebühren
WIR VERLOSEN 8×2 TICKETS
E-Mail bis 27.6. an [email protected],
Betreff: Toto