Wir sind Helden wollen nicht für die „Bild“-Zeitung werben. Das hat Band-Frontfrau Judith Holofernes in einem offenen Brief an die Werbeagentur „Jung von Matt!“ mehr als deutlich gemacht. Die Agentur hatte versucht, die Gruppe für die Kampagne unter dem Titel „Ihre Meinung zu BILD…?“ zu gewinnen, in der Prominente wie etwa Veronica Ferres, Philipp Lahm, Thomas Gottschalk oder Udo Lindenberg auf großen Plakaten für die Boulevardzeitung werben. Das Konzept: Nicht nur Sympatisanten der Zeitung dürfen sich zu Wort melden, sondern eben auch Kritiker.
„Ich glaub, es hackt“, antwortete Holofernes der „lieben Werbeagentur Jung von Matt“ in dem offenen Brief auf der Band-Homepage. „Die ‚Bild‘-Zeitung ist kein augenzwinkernd zu betrachtendes Trash-Kulturgut und kein harmloses ‚Guilty Pleasure‘ für wohlfrisierte Aufstreber, keine witzige soziale Referenz und kein Lifestyle-Zitat“, heißt es weiter. „Und schon gar nicht ist die Bild-Zeitung das, als was ihr sie verkaufen wollt: Hassgeliebtes, aber weitestgehend harmloses Inventar eines eigentlich viel schlaueren Deutschlands. Die Bildzeitung ist ein gefährliches politisches Instrument – nicht nur ein stark vergrößerndes Fernrohr in den Abgrund, sondern ein bösartiges Wesen, das Deutschland nicht beschreibt, sondern macht. Mit einer Agenda. In der Gefahr, dass ich mich wiederhole: ich glaub es hackt.“ Die Homepage der Band (www.wirsindhelden.de) war wegen der vielen Aufrufe zeitweise nicht aufrufbar.