Sollten Sie oft Produkte mit dem Demeter-Siegel kaufen und am Erhalt der Nahrungsmittelqualität interessiert sein, dann verbindet Sie schon einmal Grundsätzliches mit den im Nordwesten der USA angesiedelte Ambient-Metal-Band Wolves in the Throne Room (WITTR). Die Gebrüder Weaver, Aaron und Nathan, sind nämlich gelehrsame Anhänger von Rudolf Steiner und seinen anthroposophischen Grundsätzen, nach denen Landwirte ihr Land bestellen sollten. Interessant ist dabei, dass die Weavers zwar abgeschieden in einem Farmhaus im Bundesstaat Washington hausen, ihr Essen selbst anbauen und sogar schon als radikale Umweltaktivisten aufgefallen sind, ihren hippiesken Ökospiritualismus aber nicht mit sanften Klängen einer Sitar oder dem Singsang eines bärtigen Folksängers untermalen, sondern stattdessen eine Vorliebe für nihilistisch-satanistischen Black Metal aus Norwegen und Crust Punk entwickelten. Daraus brauen die beiden seit der Bandgründung im Jahr 2002 einen ohrenzerschmetternden Donnercocktail zusammen, natürlich in vollendet analoger Machart. Seit ihrem Deal mit dem einflussreichen Southern Lord Label, bei dem Grunz- und Krachkünstler wie Earth und Attila Csihar unter Vertrag sind und auf dem im Frühling das dritte WITTR-Album „Black Cascade“ veröffentlicht wurde, lassen sie ihn zudem vom Sunn O)))-Produzenten Randall Dunn abschmecken. Ab und an werden die überlangen, dunkel-hypnotischen Tracks mit mystischen Geheimritualen oder psychedelischem Trance angereichert. Voilа, fertig ist der Demeter Doom!
Text: Jacek Slaski
Wolves in the Throne Room, Magnet, Di 30.6., 21 Uhr, VVK: 12 Euro