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„48 Stunden Neukölln“: Das größte freie Kunstfestival Berlins

Wie funktioniert Stille im urbanen Raum? Das Kunstfestival „48 Stunden Neukölln“ setzt vom 28. bis 30. Juni an diesem Punkt an und präsentiert unter dem Motto „Urbane Stille“ Kunst an zahlreichen Orten in Neukölln. Mehr als 1000 Künstler:innen zeigen ihre Kreativität unter anderem in Ateliers, Bars, Spätis – und sogar auf einem Friedhof. Was euch bei dem kostenlosen Festival erwartet, lest ihr hier.

„48 Stunden Neukölln“ ist das größte freie Kunstfestival in Berlin. Foto: Ralf Deves

„48 Stunden Neukölln“: Ein pulsierender Kiez steht „still“

Das Festival „48 Stunden Neukölln“ hat sich längst zu einer Größe der Berliner Kulturlandschaft entwickelt und zieht jährlich bis zu 80.000 Menschen in den Stadtteil. Zwischen Freitag, 28. Juni, und Sonntag, 30. Juni werden an mehr als 300 Orten in Neukölln Werke von lokalen Künstler:innen zu sehen sein.

Das Thema der 26. Ausgabe ist „Urbane Stille“. Das Motto setzt sich mit Stille in urbanen Räumen sowie mit physisch-kulturellen Bedeutungen von städtischen Klängen auseinander. Euch erwarten verschiedenste musikalische Kompositionen, (Sound-) Installationen, Texte, Theater, Poesie, Bilder und Skulpturen. Alle stehen auf die ein oder andere Weise künstlerisch, visuell oder sensorisch mit dem Thema „Urbane Stille“ in Verbindung.

Die Installation „Animal Architects“ von Christy Langer konntet ihr im vergangenen Jahr bei „48 Stunden Neukölln“ sehen. Foto: Ralf Deves

„48 Stunden Neukölln“ ist Berlins größtes freies Kunstfestival und entstand 1999. Damals hatte die Interessengemeinschaft „Kulturnetzwerk Neukölln e. V.“ das Festival ins Leben gerufen, um den Ruf des Stadtteils zu verbessern. Im öffentlichen Bild galt Neukölln als Brennpunkt, denn die sozialen Probleme waren groß. Durch die Initiative der Neuköllner Kulturschaffenden entstand eine Plattform, die lokale Kunst aus dem Bezirk fördert und sichtbar macht. Ein Interview mit Ilka Normann, zeitweise Leiterin von „48 Stunden Neukölln“, lest ihr hier. Heute symbolisiert „48 Stunden Neukölln“ den Wandel des Stadtteils.

Das Festival „48 Stunden Neukölln“ zeigt Kunst an untypischen Orten

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Besonders die untypischen Kunstorte machen „48 Stunden Neukölln“ faszinierend. Neben Bars, Spätis, Industriehallen und einer Friedhofskapelle stellen die rund 1.000 Künstler:innen ihre Werke aber auch im Körnerpark, in Cafés und ganz klassisch in Ateliers und Galerien aus. Das riesige Programm ist Ausdruck einer dicht vernetzten lokalen Künstlerszene.

Im Line-up finden sich übrigens auch Performances, Konzerte oder Workshops. Die Eröffnungsfeier findet am 28. Juni um 19 Uhr auf dem Gelände der Berliner Berg Brauerei (Treptower Str. 39) statt. Nach dem offiziellen Teil werden zwei DJ-Sets zu hören sein.

Im schönen Neuköllner Körnerparkt finden auch in diesem Jahr Veranstaltungen zum „48 Stunden Neukölln“ Festival statt. Foto: Ashley Smith

In diesem Jahr könnt ihr beim „48 Stunden Neukölln“ Festival von Freitagabend bis Sonntagnachmittag an rund 20 kostenlosen thematischen Führungen teilnehmen. Eine davon findet im Kindl-Zentrum statt, wo im Rahmen des Festivals die Ausstellung „circles, squares, corners, moments“ zu sehen ist. Hier wird die Verflechtung von Menschen, Großstädten und Lärm anhand von Kunstwerken erklärt.

Die Führung „NaTour“ startet vor dem Kesselhaus und bringt euch urbane Stille in ihrer natürlichsten Form näher. Die „Kulturhistorische Führung“ entlang der Karl-Marx-Straße verbindet kulturhistorische Erzählungen mit dem Themenkomplex „Urbane Stille“ in Neukölln. Die Führungen werden in vier Sprachen angeboten, sind anmelde- und kostenfrei und dauern etwa 1,5 Stunden. Neben den geführten Touren werden dieses Jahr auch „do it yourself“-Routen und eine App mit einer Festival-Karte angeboten. All das findet ihr auf der Website von „48 Stunden Neukölln“

Die Gemäuer der Kindl Brauerei in Neukölln dienen auch 2024 wieder als Ausstellungsort. Foto: Ralf Deves

Kunst-Festival „48 Stunden Neukölln“: Weitere Highlights

Das Motto lautet in diesem Jahr „Urbane Stille“. Hier rücken wir ein paar Highlights unter den Programmpunkten in den Fokus:

  • Möglichkeit der Stille“ (literarisches Event) im Heimathafen Neukölln, Karl-Marx-Str. 141, Neukölln, Sa 29.6., 16-18 Uhr, auf Englisch, mehr Infos hier
  • Whispers of the City“ (Installationen, Performances) im CANK, Karl-Marx-Str. 95, Neukölln, verschiedene Veranstaltungen, mehr Infos hier
  • Hallo Stille du, mein alter Freund“ (Workshop) im Interkulturellen Theater Zentrum, Schudomastr 32, Neukölln, Fr 28.6. 19–21 Uhr, Sa. 29.6. 10–21 Uhr, So. 30.6. 10–19 Uhr, mehr Infos hier
  • Vibration“ (Installation) im Apotheke – Raum für Musik und Kunst, Weserstr. 15, Neukölln, Fr. 28.6. 19–21.30 Uhr, Sa. 29.6. 17–21.30 Uhr, mehr Infos hier
  • Balkonien – Malerei“ (Bildende Kunst) in den Neukölln Arkaden, Karl-Marx-Straße 66, Neukölln, Fr. 28.6. 19–22 Uhr, Sa. 29.06. 10–22 Uhr, mehr Infos hier
  • HJirok – Hani Mojtahedy“ (Performance) im Kulturzentrum Spore Initiative, Hermannstraße 86, Neukölln, Sa. 29.6. 20–22 Uhr, mehr Infos hier
  • „48 Stunden Neukölln“ diverse Orte in Neukölln, 28.6.-30.6.2024, Programm und Infos hier

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