Die wichtigsten neuen Ausstellungen: Berlins Kunstwelt ist immer in Bewegung. Was es Neues gibt, was sich weiter lohnt und wo ihr noch unbedingt hin müsst, bevor es zu spät ist, lest ihr hier. Claudia Wahjudi und Ina Hildebrandt geben Tipps für Kunst, die besten aktuellen Ausstellungen in Berlin und letzte Chancen.
Neu: Fotografiska Days

Am Ende des Europäischen Monats der Fotografie 2023 stellt sich das Fotografiska-Museum aus Stockholm vor, das eine Dependance in Berlin eröffnen will. An drei „Cultural Fabrik“ genannten Tagen geht es in Ausstellung, Gesprächen, Workshops und Filmen um Kunst, Mode und Fotografie – und zwar auf dem Film-Campus Atelier Gardens (Foto) am Tempelhofer Feld, einem Areal, das Stück für Stück neugestaltet wird. Hier siedeln sich Firmen an, die nach regenerativen Prinzipien arbeiten, vom Kräuteranbau bis zur Abwasserwirtschaft.
Atelier Gardens Oberlandstr. 26–35, Tempelhof, Online-Tickets hier, 6 €, 23.3. ab 20 Uhr, 24.3. 10–22 Uhr, 25.3. 10–20 Uhr
Neu: Unbinding Bodies

Ein sehenswerter Ort ist das Tieranatomische Theater der Humboldt-Universität in Mitte. Hier beginnt am 23. März die Gruppenausstellung „UnBinding Bodies. Lotosschuhe und Korsett“. Sie setzt sich mit der Geschichte des Füßebindens in China auseinander und mit der des Korsetts in Europa. Und mit der Emanzipation von beidem. Zu den teilnehmenden Künstlerinnen zählt neben Zhang Gong und Zhang Rui kate-hers RHEE (Foto), die zurzeit auch ein interaktives digitales Spiel zum Thema Sammeln im Humboldt-Forum testet.
Tieranatomisches Theater Humboldt-Universität, Campus Nord, Phillippstr. 13, Mitte, Di–Sa 14–18 Uhr, 23.3.–31.8.
Neu: Friedrich Kunath

Der Maler Friedrich Kunath kommt für eine Ausstellung im Neuköllner Kindl-Zentrum zurück nach Berlin, wo er seine Kindheit verbrachte. Sein Lebensweg führte ihn von Karl-Marx-Stadt über Ost-Berlin und das Rheinland nach München und Kalifornien – Stationen, die sein Werk geprägt haben. Zentrum der Ausstellung wird die Installation „All Your Fears Trapped Inside“ sein: eine Installation aus Möbeln, Büchern und anderen persönlichen Gegenständen sowie Kunaths eigenen Ölbildern.
Kindl-Zentrum Am Sudhaus 3, Neukölln, Mi 12–20, Do–So 12–18 Uhr, 5/3 €, bis 18 J. + 1. So/ Monat frei, 26.3.–20.7.
Neu: Flashes Of Memory

In Zusammenarbeit mit der Gedenkstätte Yad Vashem zeigt das Museum für Fotografie Aufnahmen, die während des Holocausts entstanden. Menschen in Ghettos, während der Deportation, in Konzentrationslagern, aber auch Befehlshaber auf Reisen – aufgenommen sowohl von jüdischen Fotograf:innen, nationalsozialistischen Fotograf:innen und Mitgliedern der alliierten Streitkräfte. Die Bilder aus Sicht der Opfer wurden in der Geschichtsschreibung lang nicht beachtet – umso wichtiger ist diese Gegenüberstellung.
Museum für Fotografie Jebensstr. 2, Charlottenburg, Di-So 11-19, Do bis 20 Uhr, 10/ 5 €, bis 18 J. + 1. So/ Monat frei, 24.3.-20.8.
Letzte Chance: Geschnitten Brot

Eine schöne, kleine Ausstellung geht zu Ende – mit Finissage und einem Gespräch über Ernährung. Tatsächlich geht es in den Arbeiten der teilnehmenden Künstler:innen um unser täglich Brot – von Weizen in der kriegserschütterten Ukraine bis zum Toast. Am 25. März diskutieren Stig Tanzmann von Brot für die Welt, der Autor Oliver Koerner von Gustorf und die Künstlerin Birgit Schlieps über „Brot, Kunst und Mehrwert“.
Galerie Zwinger Mansteinstr. 5, Schöneberg, Di-Sa 12-18 Uhr, bis 25.3.
Letzte Chance: Nandita Kumar – From Paradigm To Paradigm, Into the Biomic Time

Foto: Thomas Brruns
Nandita Kumar, Stipendiatin im Künstlerprogramm des Deutschen Akademischen Austauschdienstes, hat das Beste aus Lügen und Falschmeldungen über die Klimakrise gemacht: Sie hat sie mittels eines Computerprogramms und einer Spieluhr in Musik verwandelt. Ihre Klanginstallation stellt sie in der DAAD-Galerie aus und legt dazu ein Heft aus, das die Urheber:innen der Klima-Fake-News beim Namen nennt. Die letzten Tage der Ausstellung laufen gemeinsam mit dem Festival Maerz-Musik und haben eigene Öffnungszeiten.
DAAD-Galerie Oranienstr. 161, Kreuzberg, Di 21.3.–So 26.3., 15–19 Uhr, bis 26.3.
Neu: Museen in der Einwanderungsgesellschaft

Foto: Ergun Çağatay / Fotoarchiv Ruhr Museum / Stadtmuseum Berlin / Stiftung Historische Museen Hamburg
Hiesige Museen haben sich nur langsam auf die Einwanderungsgeschichte Deutschlands eingelassen. Ergun Çağatays Presse- und Reportagefotografien erzählen von einem Kapitel dieser Geschichte: von türkisch-deutschem Leben 1990 direkt nach der Wende. Im Erzählcafé am 26. März geht es darum, ob und wie Museen Migration spiegeln. Die Veranstaltung ist kostenfrei, eine Online-Anmeldung jedoch empfohlen. Restkarten gibt es an der Kasse. Und Çağatays Ausstellung ist auch an jedem anderen Tag zu empfehlen.
Museum Europäischer Kulturen Arnimallee 25, Dahlem, 16 Uhr, sonst: Di–Fr 10–17, Sa/So 11–18 Uhr, 8/4 €, Online-Tickets hier, bis 18 J. + 1.So/ Monat frei, bis 10.4.
Neu: Matters of Taste

Wer entscheidet, was Kunst ist? Sind es Künstler:innen oder Institutionen – oder ist es das Publikum? Der philippinische Künstler und Wissenschaftler meLê yamomo geht diesen Fragen nach und verwandelt dazu das Museum für Kommunikation Berlin in einen Social-Art-Space.
Ein offener Mix aus Sound-Labor, Social-Kitchen und Diskussions-Raum ist geplant. An verschiedenen Stationen können Besucher:innen Food-Performances des Künstlers Ariel William Orah und experimentelle Live-Musik des Komponisten Mo’ong Santoso Pribadi erleben. Beide Künstler kommen aus Indonesien. Gemeinsam diskutieren die Kunsthistorikerin Eva Bentcheva und die Künstlerin Zoncy Heavenly. Die Veranstaltung findet in englischer Sprache statt.
- Museum für Kommunikation, Kaffeehaus Dallmayr Leipziger Straße 16, Mitte, Di 28.3., 18 Uhr Ausstellungsführung zu „Streit. Eine Annäherung“, ab 19 Uhr Taste- und Sound-Performances sowie Diskussionsrunden, Eintritt 8/ 4 €
Verlängert: Nan Goldin

Der Ausstellungsraum ist ganz dunkel, nur die Fotografien von Nan Goldin strahlen von den Wänden als wären sie Dias auf Leuchtkästen. Eine Inszenierung, die die Magie ihrer Aufnahmen besonders schön hervorbringt. Goldin kann Realität und Poesie, Blöße und Schutz, das bedingungslose Ausgeliefertsein und das Recht auf Respekt in ihren Fotografien kurzschließen wie sonst (fast) niemand. Insofern ist es ein großes Glück, dass der Käthe-Kollwitz-Preis 2022 Nan Goldins Arbeiten in die AdK bringt. Aus Berlin, wo sie vier Jahre lebte, sind nicht viele Motive dabei. Goldin hat die Ausstellung selber mitkuratiert, an der es nur eines auszusetzen gibt: Man hätte gerne noch viel mehr gesehen.
- Akademie der Künste Hanseatenweg 10, Tiergarten, Di–Fr 14–19 Uhr, Sa/So 11–19 Uhr, 9/ 6 €, bis 18 J., Di + 1. So/ Monat frei, verlängert bis 16.4.2023, online
tinder. meet dates and friends in Ukraine

Als Volker Kreidler auf sein erstes Tinder-Date in der Ukraine ging, flogen keine Bomben und die Menschen lebten in ihre täglichen Herausforderungen, Träume, Sehnsüchte hinein. Aus dem Interesse einen eigenen fotografischen Blick hinter die glossy Foto-Fassade zu werfen, die Frauen auf Dating-Apps von sich präsentieren, begann der in Berlin lebende Fotograf das Projekt 2019. Er traf sich mit Frauen und fotografierte sie in ihrem alltäglichen Umfeld jenseits generischer Selbstdarstellung. Trotz Pandemie und Krieg hat er das Projekt fortgeführt, die Geschichten sind jedoch andere: Viele Frauen sind nicht mehr in ihren Heimatorten, teilweise sind sie als Inlandsflüchtlinge in der Westukraine oder nach Europa geflohen.
- CLB Berlin Aufbau Haus am Moritzplatz, Kreuzberg, Mi–Sa 15–18 Uhr, Eröffnung mit Performance von Tanzkompanie STEVE: Do 16.3., 18:30 Uhr, bis 8.4.
Өмә

„Өмә“ (sprich:Öme), baschkirisch für “kollktive Selbshilfepraktiken“, heißt die Ausstellung im Kunstraum Bethanien, in der Russlands Kolonialgeschichte und deren Spuren in der Gegenwart beleuchtet werden. Initiiert wurde die Gruppenschau von der neuen Gesellschaft für bildende Kunst und kuratiert vom FATA Kollektiv. Die rund 30 gezeigten Kunstwerke stammen von Personen mit indigener oder multiethnischer Identität vom Kaukasus bis zum Altai. Zusammen wollen sie „das Bild eines weißen Russlands“ brechen, wie die Kurator:innen postulieren. Die Ausstellung überzeugt vor allem in ihrer Stimmenvielfalt, die sich thematisch als auch formal auffächert von persönlich zu gesamtgesellschaftlich, von traditionell handwerklich bis zeitgenössisch digital. Es lohnt sich, Zeit mitzubringen, um nicht nur das imperialistische Selbstverständnis Russland besser zu begreifen, sondern vor allem in bisher kaum gehörte Geschichten und Bilder einzutauchen.
- Kunstraum Kreuzberg/Bethanien Mariannenplatz 2, Kreuzberg, So–Mi 10–20/ Do–Sa 10–22 Uhr, Eintritt frei, Begleitprogramm, bis 29.5.
PERSONAL – Young Hungarian Photography

Die Vergangenheit ist so eine Sache in den postkommunistischen Ländern Osteuropas: Auf die langen Jahre unter dem Joch des großen Bruder der Sowjetunion folgte mit dem Zusammenbruch ebendieser ein West-Schock aus Freiheit, Ausbeutung, Kommerz und Schmerz. Es ist vor allem die junge Generation, die nicht im Sozialismus aufgewachsen, das Trauma des Systemwandels nicht oder zumindest nicht bewusst erlebt hat, die sich mit dieser Geschichte und den Folgen für die Gegenwart ihrer Familien und ihrer Heimatländer auseinandersetzt. So auch Fotograf:innen aus Ungarn, deren Arbeiten im Kunstverein Ost (KVOST) zu sehen sind. Sie untersuchen, wie sich ihr Weltbild angesichts von Familiendynamik, engen Freundschaften und Alltagsbeobachtungen offenbart. Wie prägen Beziehungen, die Vergangenheit und eine wiederholt von Ungewissheit geprägte Gegenwart die Zukunftsvisionen?
- KVOST Leipziger Str. 47, Mitte, Mi–So 14–18 Uhr, bis 23.4.
Natacha Donzé

Mitten im Galerieraum stehen zwei deckenhohe, weiße Blöcke, an deren vier Seiten jeweils ebenso große Leinwände hängen. Dunkle Farben, gespickt mit giftgrünen Farbsprenkeln, die wie Glühwürmchen erscheinen, mitten im Bild ragt eine Säule und eine dünne Linie zieht sich quer wie ein Laserstrahl. Man meint, vor den Eingängen zu einer Sci-Fi-Welt zu stehen. „Gatekeeper“ heißen diese monumentalen, atmosphärischen Gemälde von Natacha Donzé und verweisen auf Barrieren, die sich in Gesellschaften, Architektur, Objekten und Technologie eingeschrieben haben. Die Schweizer Malerin zeigt in ihrer ersten Einzelausstellung Bilder, die mit ihrer schichtweise aufgetragenen Farbe eine Sogwirkung entfalten und die Zeit aufzuheben scheinen.
- Max Goeltz Rudi-Dutschke-Str. 26, Mitte, Do–Sa 13–18 Uhr, bis 15.4.
Sung Tieu

Sung Tieu untersucht die Funktion hinter der Gestaltung von Räumen und Architekturen in rechercheintensiven Installationen und legt dabei Ideologien, Machtstrukturen und Schicksale offen. Dabei macht die Berlinerin mit vietnamesischen Wurzeln oft ihre Familiengeschichte zum Thema: Ihr Vater war in die DDR gekommen, als einer von mehr als 100.000 vietnamesischen Vertragsarbeiter:innen, die die Wirtschaft des sozialistischen Bruderstaates in den 1980er-Jahren ankurbeln sollten. Für ihre Ausstellung „No Jobs, No Country“ im Neuen Berliner Kunstverein hat sie nun eine Installation aus Stahl- und Gipselementen geschaffen, die auf dem „Objekt Gehrenseestraße“ basiert. Das dem Abriss geweihte Ensemble wurde als einer der größten Wohnheimkomplexe der DDR in Lichtenberg errichtet. Vietnamesische Vertragsarbeiter:innen lebten hier in fünf Quadratmetern kleinen Zimmern unter ständiger Aufsicht, auch Sung Tieu, in Räumen, die Menschen auf ihre Funktion reduzierten.
- Neuer Berliner Kunstverein Chausseestr. 128–129, Mitte, Di–So 12–18, Mi bis 20 Uhr, Eintritt frei, bis 7.5.
In Watte und Nadeln

Trauer ist ein großes Gefühl, besser, es ist ein ganzes Gefühlsspektrum: Schmerz, Wut, Verzweiflung, Einsamkeit, Schuld und zwischendurch Momente der Leichtigkeit. Trauer kann verwirrend sein, Trauer braucht Zeit. Die Ausstellung „In Watte und Nadeln – Konturen von Trauer“ vereint neun Künstler:innen, die sich auch sehr unterschiedliche Weise der Trauer nähern. Einige aus der ganz persönlichen Erfahrung vom Verlust eines Elternteils so wie Mazen Khaddaj, der sich nach dem Tod seines Vaters an einer Covid-Erkrankung „nützlich“ macht und wie im Wahn Kartoffeln schält bis seine Hände zu bluten anfangen. Melanie Wiksell arrangiert Alltagsgegenstände, die zu verschiedenen Trauerritualen gehören. Eine zarte Ausstellung.
- Galerie im Körnerpark Schierkerstr. 8, Neukölln, Mo–So 10–20 Uhr, bis 18. Mai
Touch – Europäischer Monat der Fotografie (EMOP)

Zur zehnten Ausgabe des Europäischen Monats der Fotografie (EMOP), der am Abend des 2. März beginnt, hat Leiterin Maren Lübbke-Tidow ein wahres Jubiläumsprogramm zusammengestellt. Dazu gehört die Schau „Touch. Politiken der Berührung“ im Charlottenburger Amtssalon: Berliner Fotograf:innen dreier Generationen stellen zu den Themen Nähe und Abstand aus. Zudem führen Touren in sechs Fotoarchive, etwa das der Stiftung Michael Schmidt. Eine weitere Neuerung würdigt den Ausbildungsort Berlin: Sechs Fotoschulen werden ab 4. März in der Leipziger Straße 54 unter dem Motto „Drängende Gegenwart“ gemeinsam ausstellen. Rund 100 Veranstaltungsorte beteiligen sich an dem Festival.
- Touch: Amtsalon Kantstr. 79, Charlottenburg, Di-So 11-19 Uhr, Eintritt frei, bis 31.3.
- Drängende Gegenwart: Leipziger Str. 54, Mitte, Mo-Fr 14-19, Sa/ So 14-18 Uhr, Eintritt frei, bis 26.3.
Andreas Feininger (EMOP)

Das Charlottenburger Bröhan-Museum für Jugendstil, Art Deco und Funktionalismus hat seinen Anfang in einer Gründungspräsentation vor 50 Jahren in Berlin-Dahlem. Aus diesem Anlass zeigt es nun mehrere große Schauen zu seinen Schwerpunkten: „Art Nouveau“ zu französischem Jugendstil, „Hej rup“, einen Rückblick auf Tschechischen Funktionalismus nach 1918, und ab Ende März Bilder des Malers Karl Hagemeister (1848–1933). Dazu kommen als Teil des Europäischen Monats der Fotografie Berlin (s.o.) ab 2. März Aufnahmen von Feininger. Andreas Feininger (1906–1999), Sohn des Malers Lyonel Feininger, gilt als Vorreiter des heutigen Bildjournalismus. Das Bröhan-Museum hat Aufnahmen aus dem New York der 1940er-Jahre ausgewählt, in das Feininger über Stockholm emigrierte. European Month of Photography: Mehr EMOP-Highlights findet ihr hier.
- Bröhan-Museum Schloßstr. 1a, Charlottenburg, Di–So 10–18 Uhr, 8/ 5 €, bis 18 J. + 1. So/ Monat frei; Feininger: bis 28.5.
Larissa Sansour/ Søren Lind

Die Sopranistin Nour Darwish aus Israel kann Mozart singen, aber auch arabische Musik. Für den Film, den das Kindl-Zentrum nun zeigt, verknüpft sie Mahlers Kindertotenlieder mit einem bekannten palästinensischen Volkslied – in einem der bildgewaltigen Filme von Larissa Sansour und Søren Lind aus London. Die Ausstellung gehört zum Frühjahrsprogramm des Neuköllner Kindl-Zentrums. Ab 4. März stellt heir auch der britische Kabarettist Rhys Hollis seinen Performance-Film „OMOS“ über die Rolle Schwarzer Schauspieler am Hof des schottischen Königs James VI. vor. Und Ende März folgt der Maler Friedrich Kunath.
- Kindl-Zentrum Am Sudhaus 3, Neukölln, Mi 12–20, Do–So 12–18 Uhr, 5/ 3 €, bis 18 J. + 1. So im Monat frei, bis 2.7.
Daniel Knorr – “Rinde”

Foto: Uwe Zucchi/dpa | Verwendung weltweit
Er zweifelt an Nationalstaaten und ihren Symbolen, dafür ist er bekannt. Doch in Steglitz denkt sich Daniel Knorr jetzt in Pflanzen ein: Der renommierte Künstler, 1968 in Bukarest geboren und heute in Berlin wie Hong Kong lebend, stellt in der Bezirksgalerie Schwartzsche Villa aus. Für das Ausstellungshaus hat Knorr sich eine Schau ausgedacht, die unter dem Titel „Rinde“ so etwas wie „empathische Räume“ aufspüren soll, prekäre Orte, an denen sich der emotionale Umgang mit Problemen aktuellen Problemen wie Erderwärmung, Ukraine-Krieg und Automatisierung ablesen lassen soll.
- Schwartzsche Villa Grunewaldstr. 55, Steglitz, Mo–So 10–18 Uhr, Eintritt frei, bis 4.6.
Auspacken: JAK R. MAIER, ein Nachlass

Jetzt wird es geheimnisvoll: Das Bauhaus-Archiv hat den Nachlass eines Künstlers erhalten: Jak R. Maier. In seiner Charlottenburger Filiale, die das Museum während der baustellenbedingten Auszeit in seinem Stammhaus unterhält, zeigt das Museumsteam Beispiele von Maiers Schaffen. In Abendveranstaltungen will es gemeinsam mit dem Publikum klären, wer Jak R. Maier oder genauer: der 1933 geborene Jakob Richard Maier war.
- Bauhaus Archiv the temporary Knesebeckstr. 1–2, Charlottenburg, Mo–Sa 10–18 Uhr, bis 30.6., Publikumsrunden: Termine und Anmeldung hier
Mirae kate-hers RHEE

Im März ist sie gleich zweimal in Berlin vertreten: im Humboldt Forum und in einer Gruppenschau des Tieranatomischen Theaters. Die Präsentation im Humboldt Forum hat Mirae kate-hers RHEE während ihrer Zeit als Stipendiatin am Museum für Asiatische Kunst geplant: Mithilfe von Spezialist:innen entwickelte sie ein Augmented-Reality-Spiel, mit dem Besucher:innen am Smartphone eine Auswahl digitaler Objekte für ein analoges Regal treffen können. Das Spiel gehört zur Vorbereitung ihrer Ausstellung 2024 im Asiatischen Museum. Jetzt hat das Publikum Gelegenheit, sich in einer Veranstaltung der Reihe „Späti“ darüber zu informieren und über Sammlungen zu diskutieren. Die Ausstellung im Tieranatomischen Theater dreht sich um die Befreiung der Frauen von einschnürender Kleidung und beginnt am 23. März.
- Humboldt Forum Schloßplatz, Mitte, Mi–Mo 10.30–18.30 Uhr, bis 31.5.,
Said Baalbaki

Foto: Armin Hermann, © Werkbundarchiv, Museum der Dinge © Said Baalbaki
Der deutsch-libanesische Künstler Said Baalbaki hat die Galerie Nord des Kunstvereins Tiergraten in ein historisch-wissenschaftliches Museum aus dem frühen 20. Jahrhundert verwandelt. Hier geht er der Frage nach, wie Kunst und Wissenschaft in der Zeit der großen kolonialen Ausgrabungen auf Funde von Mohammeds mythischem Reittier „Al-Burak“ reagiert hätten. Dafür baute er fiktive Fundobjekte und ein ebenso fiktiv rekonstruiertes Skelett. Baalbaki erfindet Briefwechsel zwischen Fachleuten der Zeit, und er präsentiert Vergleiche mit anderen mythischen Wesen wie Einhörnern.
- Galerie Nord | Kunstverein Tiergarten Turmstr. 75, Moabit, Di–Sa 12–19 Uhr, bis 8.4., Führung: 30.3. 18 Uhr
Zineb Sedira – Dreams Have No Titles

Es wird wohl die Eröffnung der Woche: Im Museum Hamburger Bahnhof zeigt Zineb Sedira ihren Beitrag für die französischen Pavillon auf der Venedig-Biennale 2022. Da standen die Menschen Schlange dafür. Sedira, 1963 in Paris geboren, hatte liebevoll verschiedene Filmsets der 60er- und 70er-Jahre aufgebaut, eine Bar, ein Wohn- und Studierzimmer, eine Garderobe, eine Musikbühne und Filmkameras jener Jahre. Alles zusammen ergab eine Würdigung des Kinos in Algerien und der Aufbruchsstimmung im Land nach der Unabhängigkeit. Und Filme gab es natürlich auch zu sehen. Verantwortlich für den tollen Import sind Sam Bardaouil und Till Fellrath, die den Pavillon Frankreichs kuratierten und inzwischen Direktoren des Hamburger Bahnhofs sind. Mehr zu Zineb Sediras Ausstellung „Dreams Have No Titles“ lest ihr hier.
- Hamburger Bahnhof Invalidenstr. 50/ 51, Tiergarten, Di, Mi, Fr 10–18, Do bis 20, Sa/So 11–18 Uhr, 14/ 7 €, bis 18 J.+1. So/ Monat frei, bis 30.7.
„Sonne. Die Quelle des Lichts in der Kunst“ im Barberini

Das Thema liegt auf der Hand: Das Museum Barberini in Potsdam ist vor allem den Impressionist:innen gewidmet. Die malten bekanntlich unter freiem Himmel das Licht. Und so gibt es nun eine Sonderausstellung über die Quelle unseres Tageslichts, über die Sonne, und zwar von der Antike über Barock und Impressionismus bis zur Gegenwart. Die Zeitreise erfolgt mitunter über Werken, die dem hiesigen Publikum kaum vorgestellt wurden und große Entdeckungen sind wie der einem roten Sonnenball des Malers Arthur G. Dove und natürlich über Werke der Stars wie dem Romantiker Caspar David Friedrich, der dieses Weidengebüsch erfand.
- Museum Barberini Humboldtstr. 5–6 (Alter Markt), Potsdam, Mi–Mo 10-19 Uhr, Sa/So 18/ 10 €, Mo, Mi–Fr 16/ 10 €, bis 18 J. + 1. So/ Monat frei, 25.2.–1.6.
Fotografie von Thomas Höpker

© Thomas Höpker / Magnum Photos Courtesy Ernst Leitz Museum, Wetzlar
Bevor er 1979 nach New York zog und 1989 Mitglied der Agentur Magnum, der weltweit wichtigsten Agentur für Reportagefotografie wurde, zählte Thomas Höpker zu den prägenden Bildjournalist:innen in Deutschland, beispielsweise beim „Stern“. Und er war einer der wenigen Fotojournalist:innen aus dem Westen, die auch in der DDR arbeiteten. Auf Reportagereisen hielt Höpker dort den Alltag fest. Einige Aufnahmen davon sind in seiner Retrospektive im Fotoraum f3 zu sehen. Die Eröffnung soll in Höpkers Anwesenheit stattfinden.
- f³ – freiraum für fotografie Waldemarstr. 17, Mitte, Mi–So 13–19 Uhr, 5/ 3 €, bis 7.5.
Martin Wong – Malicious Mischief; Win McCarthy – Innenportrait; Karen Lamassonne – Ruido / Noise

Gleich drei Ausstellungen mit Kunst aus den USA beginnen in den Kunst-Werken (KW). Von Martin Wong (1946–1999) sind Gemälde, Gedichte und Skulpturen zu sehen, die die Atmosphäre Kaliforniens in der späten Hippie-Zeit und die Härte des New Yorks der 1980er- und 1990er-Jahre spiegeln. Karen Lamassone, ebenfalls aus New York, zeigt eine Rückschau auf ihr Werk. Und Win McCarthy präsentiert neue Arbeiten, darunter aus Brillen zusammengesetzte Skulpturen.
- Kunst-Werke Auguststr. 69, Mitte, Mi-Mo 11-19 Uhr, Do 11-21 Uhr, 8/6 /4 €, bis 18 J., 1. So/ Monat + Do ab 18 Uhr frei, bis 24.5.
Chez Icke

Ein genialer Ausstellungstitel, „Chez Icke“, den man erst mit dem Untertitel „Die Kneipe – ein paralleles Universum“ so richtig würdigen kann. Die Kneipe ist Zufall, Zuflucht und Zuhause, ist Bühne für die großen und kleinen Dramen des Alltags. Was das bedeuten kann, dem nähern sich drei Berliner Fotografinnen in Foto- und Videoarbeiten an. Friederike von Rauch setzt sich mit Architektur und Atmosphäre auseinander, Anna Lehmann-Brauns mit dem Raum als Ort der Erinnerung. Stefanie Schweiger (Foto) dagegen wendet sich den Menschen zu.
- Kommunale Galerie Wilmersdorf Hohenzollerndamm 176, i–Fr 10–17, Mi bis 19, Sa/So 11–17 Uhr, bis 28.5.
Juliane Laitzsch

Die kønigliche Backstube ist ein Ort für solides Backhandwerk und außergewöhnliche Kunstprojekte. Kati Gausmann lädt mehrmals im Jahr Künstlerkolleg:innen ein, im Projekt „einszueins“ eine große Wand der Bäckerei zu gestalten. Den Auftakt 2023 macht die Zeichnerin Juliane Laitzsch mit Bildern, die vom Brotkauen inspiriert sind. Im Gespräch mit der Cellistin Ulrike Brand am 25. Februar, 17 Uhr, geht es um die medialen Verflechtungen von Bild und Klang. Zudem wird Laitzschs Kurzfilm „Blessy“ (2021) gezeigt.
- kønigliche Backstube Zwiestädter Str. 10, Neukölln, Mo-Mi 8.30-19, Sa 8-14 Uhr, bis 29.4.
Industriefotografie – Fortschritt als Versprechen

Eine neue Sonderausstellung im Deutschen Historischen Museum erzählt ost- und westdeutsche Geschichte durch die Objektive von Industriefotografen in Ost- wie Westdeutschland: Auftragsbilder vom Fließband in der Autofabrik, vom Abstich am Hochofen oder von. Die Kuratorinnen Carola Jüllig und Regina Dietzeln haben Firmen- und Kombinatsarchive durchsucht und dabei nicht nur werkseigene Fotos, sondern auch Aufnahmen freier Fotografen wie Herbert List und Peter Keetman gefunden. Und einige Unterschiede zwischen Ost und West, etwa die Tätigkeit von Frauen im Automobilbau der DDR.
- Deutsches Historisches Museum Unter den Linden 2, Mitte, Mo–So 10–18, Do bis 20 Uhr, 7/3,50 €, bis 18 J. + 1. So/ Monat frei, bis 29.5.
Ann Noël – Einzelheiten des Lebens

Ann Noël zog von Großbritannien nach Darmstadt, lernte die Fluxus-Szene kennen und macht seitdem in Deutschland Kunst. Ihre Aufmerksamkeit gehört Buchstaben, Worten und Büchern, Freunden, Freundinnen und Famile. All das findet sich in ihrer Einzelschau der Schöneberger Galerie ChertLüdde wieder. Am allerschönsten: das Gemälde „Freundeskreis“ von 1990/91, ein gemaltes Verzeichnis sozialer Ereignisse im Berliner Kunstbetrieb kurz nach Wende – beim Verein Freunde Guter Musik e.V., beim DAAD und überall sonst.
- Galerie ChertLüdde Hauptstr. 18, Schöneberg, Di–Sa 12–18 Uhr, bis 6.4.
Geschnitten Brot

Buchstaben wie Toastscheiben, ein Sack Mehl, mit dem sich malen lässt: Brot ist teuer geworden, doch in der von Tina Haber, Thomas Ravens und Birgit Schlieps gastkuratierten Ausstellung in der Galerie Zwinger reichlich vorhanden und appetitlich arrangiert. An „Geschnitten Brot“ nehmen 15 Künstler und Künstlerinnen teil, die mit verschiedensten Medien arbeiten. Unser täglich Brot setzen sie mal spielerisch, mal ernst, mal konkret, mal im übertragenen Sinn in Szene. Nicht zum Reinbeißen, aber eine heitere und notwendige Reflexion zu einem Grundnahrungsmittel.
- Galerie Zwinger Mansteinstr. 5, Schöneberg, Di–Sa 12–18 Uhr, bis 25.3.
Aldo Rossi – Insulae

Patient:innen eines Kreuzberger Zahnarztes blicken vom Behandlungsstuhl den Mund auf einen Bau von Aldo Rossi. Da bleibt viel Zeit, über Architektur nachzudenken, deren Maisonettgeschosse sich sommers gnadenlos aufheizen dürften, Phänomen einer Phase, als Berliner Stadthäuser bei aller Blockrandbebauung und allem Traufhöhenzwang gefälligst auch fröhlich wirken sollten. Erinnerungen an jene Zeit finden sich jetzt in einer Ausstellung der Tchoban Stiftung für Architekturzeichnung: Blätter von Aldo Rossi (1931-1997), der unter anderem an der Berliner Schützenstraße einen Block errichtete, führen in ein Denken ein, das die Stadt als Puzzle historischer Zitate begriff und das Wort Klimakrise noch nicht kannte.
- S. Tchoban Foundation Christinenstr. 18a Prenzlauer Berg, Mo–Fr 14–19, Sa/ So 13–17 Uhr, 6/4 €, bis 14.5.
Elisabetta Di Maggio – Mapping the Air

Die Idee soll ihr während eines langen Lockdowns in Italien gekommen sein. Mit dem Skalpell hat Elisabetta Di Maggio feinste Linien und Flächen aus riesigen Bahnen von Seidenpapier geschnitten: Netze, durch die Informationen strömen. Nervenbahnen, Straßengeflechte, Blattadern: Naturgesetze und Phänomene der Zivilisation sind sich offenbar näher, als es scheint. Mit filigranen Skulpturen kommentiert Di Maggio ihre großen Papierarbeiten, und so viel sei noch verraten: Auch ein Netzplan der BVG kam unter das Messer. Wunderschön.
- ifa-galerie Linienstr. 139/140, Mitte, Di– So 14–18, Do 14– 20 Uhr, bis 30.4.
Ulysses Jenkins

In den Staaten bereits ikonisch, in Berlin nun die erste europaweite Ausstellung: Der 1946 in Los Angeles geborene Pionier medienbasierter Performance- und Videokunst erfährt, wenn auch spät, internationale Würdigung seines Schaffens. Seit 50 Jahren ist Ulysses Jenkins ein Vordenker, inhaltlich wie formell. Nach seinen Anfängen als Maler und Wandgestalter widmete er sich jeder denkbaren Form von Bewegtbild und Sound und avancierte in den 1970er-Jahren zu einem Beobachter und Kommentator der von der weißen Mehrheitsgesellschaft ungesehenen Schwarzen Communities oder: gesehen als etwas, das sie nicht sind. Mit Video, Film, Fotografie, Bildbearbeitungen und Archivmaterialien collagiert Jenkins ein vielschichtiges Bild derjenigen, deren stereotype Darstellung er messerscharf analysiert und subtil kritisiert.
- Julia Stoschek Foundation Berlin Leipziger Str. 60, Mitte, Sa+So 12–18 Uhr, bis 30.7., jeden 1. Do/Monat 18-22 Uhr Eintritt frei
Haut – Hülle, Organ, Archiv

Haut ist Schutzhülle und Angriffsfläche, sie bestimmt unsere Identität, ermöglicht Zugang oder führt zu Ausschluss. 28 in Berlin lebende Künstlerinnen verhandeln die vielfältigen Bedeutungsebenen und biologischen Gegebenheiten dieses Sinnesorgans in sämtlichen künstlerischen Formen. Zugleich soll die Zitadelle Spandau als patriarchal geprägter Ort ins Visier genommen und mit einer feministischen Erzählung überzogen werden.
- Zentrum für Aktuelle Kunst Zitadelle Am Juliusturm 64, Spandau, Eröffnung: Do 9.2., 19 Uhr, 10.2.–7.5.23, Fr–Mi 10–17, Do 13–20 Uhr, 4,50/ 2,50 €, jeden 1. So im Monat frei
Anne Schönharting

Es ist das Ergebnis eines Langzeitprojekts: Bereits 2012 begann die Berliner Fotografin Anne Schönharting, Menschen und deren Wohnungen in Charlottenburg zu porträtieren. Es sind spektakuläre Räume, die mondänen Luxus, Kunstsinn und stilsicheren Geschmack verströmen. Der Zugang zu diesen privaten Welten, den die Fotografin ermöglicht, ist einzigartig. Diese Bilder hat sie in dem Buch “Habitat” versammelt und 2022 im Haus am Kleistpark ausgestellt. Wer die tolle Ausstellung damals verpasst hat, erhält nun eine neue Chance: Die Serie Habitate ist nun im pittoresken Museum Charlottenburg-Wilmersdorf zu sehen. Ein Interview mit Anne Schönharting über “Habitat” lest ihr hier.
- Museum Charlottenburg-Wilmersdorf Schloßstr. 55, Wilmersdorf, Di–Fr 10–17/Sa+So 11–17 Uhr
Margaret Raspé

Bevor Ruth Wolf-Rehfeldts Ausstellung im Potsdamer Museum Barberini beginnt, ruft auch in Berlin eine Ausstellung das Werk einer experimentellen Künstlerin in Erinnerung: Das Haus am Waldsee zeigt die Ausstellung der 89-jährigen Margaret Raspé aus Berlin. Die Schau zeigt alte Installationen neu zusammengesetzt, zum Beispiel die berühmte Arbeit „Kondensation“: Sie besteht aus Teekesseln voller heißem Wasser, dessen Dampf vor Leinwänden flüchtige Bilder malt. Margaret Raspé hat außerdem den Kamerahelm in der Kunst etabliert.
- Haus am Waldsee Argentinische Allee 30, Zehlendorf, Di–So 11–18 Uhr, 8/ 5 €, 18 J.+1. So/Monat frei, 19 Uhr, bis 29.5.
Neuköllner Kunstpreis

Mit 6.000 Euro ist der Neuköllner Kunstpreis dotiert. Zu den Kandidat:innen zählen in diesem Jahr der Fotograf Florian Bong-Kil Grosse, der die menschliche Figur und Architektur aneinander misst, Sarah Wohler, die mit ihrer Malerei Räume vermisst, und Katharina Reich (Abb.), die aus Alltagsgegenständen fantastische Plastiken schafft. Sie hat den ersten Preis gewonnen, auf dem zweiten Platz steht Silvia Noronha, Sarah Wohler hat den dritten Preis erhalten.
- Galerie im Saalbau Karl-Marx-Str. 141, Neukölln, tgl. 10–20 Uhr, bis 16.4.
Kasia Fudakowski

Courtesy of ChertLüdde, Berlin and Kasia Fudakowski, Berlin
Dass der Strom nicht einfach aus der Steckdose kommt, hat die Energiekrise auf jedem Kontoauszug sichtbar gemacht. In Kasia Fudakowskis neuer Ausstellung bei ChertLüdde ist der Strom, der die kinetischen Skulpturen der Berliner Künstlerin betreibt, regelrecht knapp: Es ist den Besuchenden überlassen, die Arbeiten an- und abzuschalten – und somit darüber zu entscheiden, wieviel Energie für den Rest der Ausstellung übrig bleibt.
- Galerie ChertLüdde Hauptstr. 18, Schöneberg, , Di–Sa 12–18 Uhr, bis 15.4. 2023
Paris Magnetique

Aus Frankreich kommt „Paris Magnétique. 1905–1940“ in das Jüdische Museum Berlin. Die Ausstellung mit 130 Werken führt in Leben und Schaffen teils vergessener jüdischer Künstler und Künstlerinnen ein, die aus verschiedenen Gründen nach Paris zogen. Zu sehen sind auch viele wenig bekannte Werken von Künstlerinnen. Übersichtliche Dokumentarstationen führen kurzweilig in die Hintergründe ein.
- Jüdisches Museum Berlin Lindenstr. 9–14, Kreuzberg, Mo–So 10–19, Uhr, 8/ 3 €, bis 18 J. + 1. So im Monat frei, bis 1.5., Veranstaltungsprogramm
C/O Berlin

Mit gleich drei spannenden Ausstellungen startet das C/O Berlin ins neue Jahr: William Eggleston, Pionier der Farbfotografie, wird mit der großen Retrospektive „William Eggleston . Mystery of the Ordinary“ geehrt. Zu sehen sind neben den berühmten Serien über das US-amerikanische Alltagsleben auch Aufnahmen von seinen Streifzügen durch West-Berlin. Parallel dazu lässt die im sowjetischen Moskau geborene und in den USA lebende Fotografin Anastasia Samoylova in „Floridas“ den American Dream zwischen Palmen und Artensterben alt aussehen. Auch die polnische Fotografin Karolina Wojtas nimmt in „Abzgram“ eine bizarr anmutende Realität in den Fokus. Mit ihren Fotos von Schulkindern gewann sie den hauseigenen „Talent Award 2022“ und verwandelt den Ausstellungsraum in ein kurioses Klassenzimmer.
- C/O Berlin Hardenbergstr. 22–24, Charlottenburg, Mo–So 11–20 Uhr, 10/ 6 €, bis 18 J. frei, 28.1.–4.5.
Driven by Dreams. 75 Jahre Porsche Sportwagen

Wer Unter den Linden spaziert, sieht derzeit zahlreiche Autos nicht nur auf der Straße, sondern auch im DRIVE. Volkswagen Group Forum. Dort wird ein Jubiläum gefeiert: „Driven by Dreams. 75 Jahre Porsche Sportwagen“ heißt die kostenlose Sonderausstellung. In der weitläufigen Halle stehen zahlreiche Autos, die aus nächster Nähe betrachtet werden können. Das Highlight der Ausstellung: der erste unter dem Namen Porsche gebaute Sportwagen, der Porsche 356 Nr. 1 Roadster. Ein Unikat, das sonst nicht in Berlin zu sehen ist. Neben dem Blick in die Vergangenheit wird hier auch eine der neuen Studien gezeigt, der Porsche Vision 357 – eine Hommage an den 356. In der Ausstellung darf man aber nicht nur gucken, sondern (manche Sachen) sogar anfassen. Porschefans können sich in eine nachgeahmte Fahrerkabine setzen oder sich selbst hinter das Steuer klemmen, und ein Simulationsrennen an Bildschirmen bestreiten. Wem die Touch-Displays mit Informationen nicht reichen, der kann sich auch für eine geführte Tour durch die Ausstellung anmelden. Auch das ist kostenfrei.
- DRIVE. Volkswagen Group Forum Friedrichstraße 84, Mitte, tägl. 10-19 Uhr, kostenfrei, 030/20 92 13 00, Infos
Maya Schweizer
Maya Schweizer startet gerade so richtig durch. Die Hap-Grieshaber-Preisträgerin zeigt im Deutschen Künstlerbund drei ihrer fragilen, verrätselten Filme in einer eigens dafür aufgebauten Installation, die das Anschauen in dem lichtdurchfluteten Raum überhaupt erst möglich macht. Dazu eine Stoffarbeit im Fenster, die die Arbeiten ergänzt und den Raum zusätzlich ein wenig abschirmt. Im Mai erhält Schweizer zudem den Dagesh-Kunstpreis 2023 plus eigner Schau im Jüdischen Museum, also fast gegenüber.
- Projektraum des Deutschen Künstlerbunds Markgrafenstr. 67, Kreuzberg, Di–Fr 14–18 Uhr, bis 6.4.
Lucia Moholy

Lucia Moholys Fotos waren so gut, dass Walter Gropius ihr die Negative nicht zurückgeben wollte. Sachlich und präzise fotografiert, prägen sie das Bild vom Bauhaus und seinen Bauten bis heute. Weder Entlohnung noch die ihr gebührende Anerkennung hat die Ehefrau von László Moholy-Nagy dafür erhalten, musste sich gar von Gropius einen Teil ihrer Negative vor Gericht erstreiten. Die 1894 geborene Moholy hatte ein bewegtes Leben zwischen künstlerischen Aufbrüchen in Berlin und Dessau, der Flucht vor den Nazis nach London und der Niederlassung im schweizerischen Zollikon, wo sie 1989 verstarb. Dass sie nicht nur einen essentiellen Anteil am Schaffenskosmos ihres Ehemannes hatte, sondern auch eine eigenständige Künstlerinnenpersönlichkeit war, beleuchtet die Ausstellung „Lucia Moholy: Das Bild der Moderne“ anhand von rund 100 Fotos sowie ausgewählte Objekte aus ihrer Zeit in Berlin.
- Bröhan Museum Schloßstr. 1a, Charlottenburg, Di–So 10–18 Uhr, 8/ 5€,1. Mi/ Monat frei, bis 22.6.
Roads not Taken

Der Mauerfall 1989, die Panzer am Checkpoint Charlie 1962, das Wahlergebnis 1932: Das Deutsche Historische Museum geht mit „Roads not Taken“ dem Gedankenexperiment nach, was passiert wäre, wenn sich an 14 Wendepunkten deutscher Geschichte nach 1848 andere Wege ergeben hätten. Diese werden in Bildern inszeniert und realen Ereignissen gegenübergestellt, wie der nuklearen Explosion in Nevada 1957.
- Deutsches Historisches Museum Hinter dem Gießhaus 3, Mitte, tgl. 10–18 Uhr, Do 10–20 Uhr, 8/ 4 €, bis 18 J. + 1.So/Monat frei, bis 24.11.23
Gestickte Gärten

Ein Granatapfel, der, auf eine Serviette gestickt, verzückt: Im Osmanischen Reich waren mit Stickereien verzierte Stoffe Kostbarkeiten für Festlichkeiten. Oft dienten sie auch als Teil der Aussteuer. Das Pergamonmuseum zeigt 25 solcher Schätze aus vier Jahrhunderten. Pflanzenmotive waren sehr beliebt, und ab dem 18. Jahrhundert werden europäische und chinesische Einflüsse sichtbar.
- Pergamonmuseum Bodestr. 1–3, Mitte, Di, Mi, Fr–So 10–18, Do 10–20 Uhr, 12/6 €, bis 18 J. + 1.So/ Monat frei, bis 16.4.23
Ts’ uu – Zeder. Von Bäumen und Menschen

Was länger währt, wird womöglich besser: Die Ausstellung „Ts̓ uu – Zeder“ des Ethnologischen Museums konnte pandemiebedingt nicht mit den Sälen eröffnen, die im Herbst das Humboldt Forum komplettiert haben. Doch nun ist die Schau über Regenwälder an der Westküste Kanadas fertig, eine Koproduktion mit dem hochmodernen Haida Gwaii Museum auf gleichnamigem Archipel vor der Küste British Columbias. Sie zeigt, wie erhellend und publikumsfreundlich transkontinentale und transdisziplinäre Zusammenarbeit sein kann. Nur einen Saal mit 130 Exponaten umfasst die Schau, die genauso Ruhe wie Abwechslung bietet, dank einer Sitzecke und des Einsatzes verschiedener Medien. Selbstverständlich gibt es klassische Objekte wie Wappenpfähle. Daneben aber hängen Reportagefotos und bedruckte T-Shirts. Sie bezeugen Proteste Indigener gegen die Abholzung der Regenwälder durch euro-kanadische Firmen.
- Humboldt Forum Schlossplatz 1, Mitte, Mi–Mo 10.30–18.30, Eintritt frei, bis auf Weiteres
Broken Music

Die Schallplatte ist Teil der Kunstgeschichte: als Plattencover oder Inspiration für Soundinstallationen. Der Hamburger Bahnhof zeigt beides: in einem Rückblick auf 70 Jahre Schallplatte in Kunst und Musik, angeregt von der Ausstellung „Broken Music. Artists̓ Recordworks“, 1989 kuratiert von Ursula Block vom Plattenladen „gelbe MUSIK“, bis zur Schließung 2014 Berlins erste Adresse für Neue Musik.
- Hamburger Bahnhof Invalidenstr. 50/51, Tiergarten Di, Mi, Fr 10–18, Do bis 20, Sa, So 11–18 Uhr, 14/ 7 €, bis 18 J. + 1.So/Monat frei, bis 14.5.23
Phantome der Nacht. 100 Jahre Nosferatu

Der Stummfilm-Klassiker „Nosferatu – Eine Symphonie des Grauens“ gilt als einer der einflussreichsten Horrorfilme aller Zeiten, und die Figur des Grafen Orlok diente als Vorbild für unzählige Filmmonster. Weniger bekannt ist allerdings der Einfluss der Kunst der Romantik und des Expressionismus auf die Bildsprache des Films. Anlässlich seines hundertjährigen Jubiläums präsentiert die Sammlung Scharf-Gerstenberg Werke von Künstlern wie Alfred Kubin, Caspar David Friedrich und Franz Sedlacek, deren Motive und phantastische Szenerien die Bildsprache des Films inspirierten. Die Schau beleuchtet auch, wie „Nosferatu” noch heute sein Unwesen in Kunst und Popkultur treibt, und lädt Besucher:innen in Kooperation mit dem DRK am 21.Dezember zum Blutspenden ein.
- Sammlung Scharf-Gerstenberg Schloßstr. 70, Charlottenburg, Di–Fr 10–18, Sa–So 11–18, 12/ 6 €, bis 23.4., Programm und Blutspende-Termine hier
George Grosz reist nach Sowjetrussland

1922, als russische Avantgarde-Künstler:innen aus der frisch gegründeten Sowjetunion nach Berlin flohen, reiste George Grosz in die entgegengesetzte Richtung, nach Moskau. Sogar Lenin soll er dort getroffen haben. Im Jahr darauf trat er aus der KPD aus. Die neue Ausstellung im immer noch neuen Grosz-Museum soll beleuchten, ob die Entscheidung des Künstlers eine Folge dieser Reise war, auch anhand von Grosz’ Arbeiten aus jener Zeit wie seiner Lithografie „Ameisen“ aus der Mappe „Im Schatten“ (1921). Zudem konnte das Team, so teilt das Museum mit, noch vor dem Krieg gegen die Ukraine in russischen Archiven forschen.
- Kleines Grosz Museum Bülowstr. 18, Schöneberg, Do–Mo 11–18 Uhr, 10/ 6 €, nur mit gebuchtem Ticket, bis 30.4.23
„IBMSWR: I Build My Skin With Rocks“ von Sandra Mujinga

© Sandra Mujinga. Courtesy die Künstlerin, Croy Nielsen, Wien und The Approach, London
Die Trägerin des Preises der Nationalgalerie 2021, Sandra Mujinga, stellt ab 9. Dezember im
Hamburger Bahnhof aus. Mujinga zeigt ihre neue Videoinstallation „IBMSWR: I Build My Skin With Rocks“. Der Titel bezieht sich auf eine Aussage von Edouard Glissant. Der Autor aus Martinique bezeichnete seine Sprache einmal als aus Felsen gebautFür Sandra Mujinga, in Norwegen aufgewachsen und 1989 in Goma im Osten der heutigen Demokratischen Republik Kongo geboren, ist die Haut, ist der schwarze Körper verbunden mit der schmerzhaften Geschichte des transatlantischen Sklavenhandels. Die Künstlerin, die in Oslo und Berlin lebt, Mujinga hat 2021 den Preis der Nationalgalerie gewonnen, die Ausstellung ist Teil der Auszeichnung. Mujinga hatte sich mit geisterhaften Skulpturen beworben, sie sie 2022 auch auf der Biennale von Venedig zeigte.
- Hamburger Bahnhof Invalidenstr. 50/51, Tiergarten, Di–Mi/ Fr 10-18, Do bis 20, Sa+So 11–18 Uhr, 8/ 4 €, bis 18 J., ALG II und 1. So/ Monat frei, bis 1.5.23
Monica Bonvicini

Hier treffen zwei Giganten aufeinander: Monica Bonvicini, eine der bedeutendsten Künstler:innen der Gegenwart, und die Neue Nationalgalerie, eine Ikone der modernen Architektur. Nicht nur eine riesige Spiegelwandt mit dem provokativen Spruch, zugleich Ausstellungstitel „I do you“ hat die international renommierte Wahlberlinerin davor gestellt, sondern im Inneren eine zweite Ebene eingezogen, Handschellen für fesselfreudige Besucher:innen angebracht und einen Teppich mit privaten Aufnahmen von ausgezogenen Hosen ausgelegt. So hart und zart durchbricht Bonvicini die kühl distanzierte, von ihr als chauvinistisch bewertete Architektur der Moderne. Dabei bleibt sie ihrer feministisch-punkigen Attitude treu, ohne jedoch gegen Mies van der Rohes Bau anzukämpfen, sondern selbstbewusst mit neuen und alten Arbeiten zu bespielen.
- Neue Nationalgalerie Potsdamer Str. 50, Tiergarten, Di–Mi, Fr–So 10–18 Uhr, Do 10–20 Uhr, 12/ 6 €, bis 18 J. + 1. So/ Monat frei, bis 30.4.23
Haus des Papiers

Mit „Waterfalls and Spirits“ zeigt das Privatmuseum für Kunst aus Papier Werke von Stipendiat:innen der hauseigenen Künstler:innen-Residenz. So schafft Harriett Groß aus Soundaufnahmen von Wasserfällen rätselhafte, reliefartige Bilder. Konzeptuell und ästhetisch überzeugend nutzt Maria Toliver Wasser und Papier als Informationsträger für intime sowie überpersönliche Geschichten. Besonders spannend: Textilien und Keramiken aus recycelter Zellulose aus Abwässern aus dem greenlab der Kunsthochschule Weißensee.
- Haus des Papiers Seydelstraße 30, Mitte, Fr–So 10–17 Uhr, 8,50/ 6 €
Klasse und Masse

Auf ihnen wurde fast alles festgehalten: Helden und Göttinnen genauso wie der Vorgang des Brotbackens. Das Team des Alten Museums würdigt in einer Sonderausstellung Tonfiguren aus dem antiken Griechenland und damit ein unterschätztes Medium. Support erhalten die Kurator:innen von ihren Kolleg:innen im Neuen Museum nebenan. Dort stellt die in Berlin arbeitende Künstlerin Uli Aigner aus, die in ihrem Leben eine Million weiße Porzellangefäße herstellen will.
- Altes Museum Am Lustgarten, Mitte, Di–So 10–18 Uhr, 10/ 5 €, bis 18 J., ALG II + 1. So/ Monat frei, bis 2.7.23
Humboldt Forum, Teil II
Die erste Teileröffnung des Humboldt Forums 2021 war von Protesten begleitet: Initiativen forderten die Rückgabe in Kolonialzeit geraubter Kunstgegenstände. Seitdem sind einige Restitutionen beschlossen worden (wie die der Benin-Bronzen). Ein Muss zu sehen, wie die Kurator:innen mit Rückgaben und Kritik im zweiten, im September 2022 eröffneten Teil umgehen.
- Humboldt Forum Schloßplatz 1, Mitte, Mo, Mi, Do, So 10–23, Fr/Sa 10–22 Uhr, Dauerausstellungen, Eintritt frei, bis auf Weiteres
All Hands On: Flechten

Endlich schlägt das Museum für Europäische Kulturen (MEK) wieder mit einer großen Ausstellung auf. „All Hands On: Flechten“ präsentiert Meisterwerke aus Kunst, Handwerk und Design, anonyme Stücke aus Stroh und Rinde genauso wie die neue Arbeit „Der geflochtene Garten“ (Abb.) von Olaf Holzapfel, Teilnehmer der Documenta vor fünf Jahren. Ein willkommener Anlass für eine U-Bahnfahrt nach Dahlem: das auch Biergärten, Buchhandlungen an der Uni, Parks und dem Landwirtschaftsmuseum Domäne Dahlem wenig entfernt vom MEK einen Ausflug wert ist. Perfekt für ein langes Wochenende.
- Museum Europäischer Kulturen Arnimallee 25, Dahlem, Di–Fr 10–17, Sa/ So 11–18 Uhr, 8/ 4 €, bis 18 Jahre + Berlin Pass frei, Zeitfenstertickets hier, bis auf Weiteres
Frauen im Bode-Museum

Foto: Staatliche Museen zu Berlin, Skulpturensammlung und Museum für Byzantinische Kunst / Antje Voigt
Es ist ein bisschen wie auf einer Schnitzeljagd. Wir betreten einen Saal im Bode-Museum und halten Ausschau nach dem Hinweis: ein grün-schwarzer Aufkleber mit der Aufschrift “Der zweite Blick”. Und dann entdecken wir ihn an der Vitrine neben dem kleinen Bronzerelief (1520) von Hans Schwarz, das die Römerin Lucretia beim Selbstmord zeigt. In einer Hand hält sie den Dolch, mit der anderen streift sie das Oberteil herunter, entblößt ihre Brust. Auf dem dazugehörigen Zettel in einem Kasten neben der Vitrine erwarten uns aber kein Rätsel, sondern Aufklärung: über Lucretias tragische Geschichte genauso wie über die Entblößungsgeste, die letztlich nur der erotischen Aufladung der brutalen Szene dient.
So entdecken wir mehr als 60 weitere Frauendarstellungen, überall in der großen Sammlung spätantiker bis klassizistischer Kunst verteilt. Die innovative Ausstellungsreihe „Der zweite Blick” widmet sich in der zweiten Ausgabe der Frau, genauer den Geschichten und Rollenbildern hinter den Werken – und unterzieht diese einer heutigen, kritischen Betrachtung. Auf sechs thematischen Routen lernen wir Frauen aus Europas (Kunst-)Geschichte und Mythologie kennen, aber auch Berlinerinnen von heute wie die Straßensexarbeiter:innen aus der Kurfürstenstraße.
- Bode-Museum Am Kupfergraben, Mitte, Di–So 10–18 Uhr, 10/5 €, unter 18 J. frei, kostenloser Onlinekatalog und Tickets
Mehr Kunst und Ausstellungen in Berlin
Geht immer: Wir zeigen euch 12 wichtige Ausstellungshäuser, Galerien und Museen für Kunst in Berlin. Wir blicken nach vorne: Die wichtigsten Ausstellungen im Berliner Kunstjahr 2023 im Überblick. Gut zu wissen: Am Museumssonntag ist der Eintritt kostenlos, jeden ersten Sonntag im Monat. Immer gut über das Leben in Berlin informiert: Abonniert jetzt unseren wöchentlichen tipBerlin-Newsletter. Ihr wollt wissen, was in der Gastro-Welt Berlins geschieht? Hier entlang. Unsere Empfehlungen für eure Ohren: Konzerte in Berlin. Tipps und News für Party in Berlin findet ihr in der Club-Rubrik. Nach Feierabend noch was unternehmen? Diese Museen in Berlin sind auch abends länger geöffnet. Immer neue Texte und Tipps findet ihr in unserer Rubrik “Ausstellungen”. Noch nichts vor? Was heute los ist, lest ihr bei den Tageshighlights mit den besten Veranstaltungen in Berlin. Was läuft wann? Hier ist das aktuelle Kinoprogramm für Berlin.