Mit der Kunst sind Transmediale und CTM-Festival dicht an der Gegenwart: Daten und Körper, Kolonialismus und Herrschaft sind Thema. In der Akademie der Künste und im Kunstraum Kreuzberg seht ihr die Werke.
Transmediale: Ein luftiger Rundgang und widerständiges Raunen
Eines eint die höchst verschiedenen Ausstellungen von Transmediale und CTM: eine Konzentration auf das Wesentliche. Das Medienkulturfestival Transmediale schließt seine aktuelle Ausgabe in der Akademie der Künste mit Arbeiten von neun Künstler:innen und Kollektiven ab. Unter dem Titel „Abandon All Hope Ye Who Enter Here“ wehren sich die Teilnehmenden gegen die scheinbare Alternativlosigkeit der Datenherrschaft: über der dystopische Grundstimmung kann ein aufklärerischer Geist wehen, nicht zuletzt, weil der Rundgang sehr luftig angelegt ist.
Geradezu verzweifelte Lebensfreude dagegen herrscht in „Connected Alienation“, der Ausstellung des ehemaligen Schwester-Festivals CTM im Kunstraum Kreuzberg. Sie zeigt fünf Kooperationen, eine strikte Auswahl, die die unterschiedlichen Modelle künstlerischer Zusammenarbeit gut erkennen lässt.
So bat Dana Gringras mit ihrer Tanzkompagnie Animals of Distinction Kolleg:innen um Filmarbeiten zum Thema Körper, die nun singulär nebeneinander laufen. Andere Teilnehmende dagegen haben Fund- und Gastmaterial bearbeitet. Ibrahim Quraishi etwa schnitt Zitate zu einem widerständigen Raunen zusammen, und Ale Hop mixte musikalische Antworten von Kolleg:innen auf ihre Betrachtungen zu städtischen Situationen zu einer Komposition für ihre audiovisuelle Installation. Sie alle aber haben Wege gefunden, auf denen sie dem Leben trotz der von der Pandemie erzwungenen Entfremdung nah bleiben können.
- Akademie der Künste: Transmediale Hanseatenweg 10, Hansaviertel, Di–So 11–19 Uhr, 8/ 5 €, Besuche online oder analog: transmediale.de, bis 18.2.
- Kunstraum Kreuzberg: CTM Mariannenplatz 2, Kreuzberg, So–Mi 10–20 Uhr, Do–Sa 10–22 Uhr, Eintritt frei, www.ctm-festival.de, bis 27.3.
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