Schnell verliert man in der neuen Ausstellung der Alfred-Ehrhardt-Stiftung zwischen den 70 Vintage-Prints den Überblick: Ist das eine Nahaufnahme oder ein Luftbild? Ein Bild der Natur oder eine abstrakte Komposition? Diese Doppeldeutigkeit zwischen Chaos und Struktur ist gewollt, denn Alfred Ehrhardt war gleichzeitig ein am Bauhaus Dessau geschulter Mann der Neuen Sachlichkeit und ein naturphilosophischer Romantiker, der an die Verbindung von Mikro- und Makrokosmos glaubte. „Das Watt“ entstand, als er, von den Nazis 1933 aus dem Hochschuldienst entlassen, in Cuxhaven als Kirchenmusiker arbeitete.
Text: Stefanie Dörre
Foto: bpk / Alfred Ehrhardt Stiftung
Alfred Ehrhardt – Das Watt Alfred-Ehrhardt-Stiftung, Auguststraße 75, Mitte, Di–So 11–18 Uhr, Do 11–21 Uhr, bis 17.4.