So beeindruckt sogar, dass er sich gleich bewarb, als die Jüdische Gemeinde vor einem guten Jahr einen Mieter suchte. Als er dann wieder in den 1928 errichteten Bau kam, war ihm sofort klar, da wartet viel Arbeit: „Das Haus war baufällig. Es regnete rein, zwei Jahre war nicht geheizt worden.“ Doch er ließ sich nicht abschrecken, pachtete die ehemalige Jüdische Mädchenschule für 30 Jahre und steckte fünf Millionen Euro in die behutsam-substanzielle Sanierung. Momentan ist Fuchs (Foto) im Stress. Tag und Nacht müsse gearbeitet werden, sagt er dem Bauleiter. Zur Eröffnung am 9. Februar erwartet er jede Menge geladene Gäste. Dann sollen 3000 Quadratmeter fertig sein. Auch die Gastronomie. Mit den Machern des Grill Royal hat er Untermieter gefunden, die ziemlich sicher ein zweites hochklassiges Restaurant mit beeindruckender Promi-Frequenz hinbekommen.
Dazu gibt es, unter anderer Leitung, ein Deli, denn Fuchs will kein cleanes Galerienhaus schaffen, sondern auch Menschen ansprechen, die wegen eines Sandwichs kommen und wegen der Kunst bleiben. Drei Galerien sind momentan geplant, alle in der Oberliga. Michael Fuchs wird dort seine eigene Galerie führen. Die Fotogalerie Camera Work bekommt einen zweiten Standort. Und weil Gerd Harry Lybke, der die Leipziger Schule zur Weltmarke machte, ebenfalls der Faszination des Hauses erlag, gibt es noch das Eigen + Art Lab.
Text: Stefanie Dörre
Foto: Harry Schnittger
Ehemalige Jüdische Mädchenschule Auguststraße 11-13, Mitte,
ab 10.2., Camera Work Contemporary Gallery, Mo–Sa 11–20 Uhr
Michael Fuchs Galerie, Di–Sa 11–18 Uhr
Eigen + Art Lab, Di–Sa 11–18 Uhr
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