Ausstellungen

„Himmel unter Berlin“: Die Infos zum exklusiven Kunst-Event

Die exklusive Ausstellungsreihe „Himmel unter Berlin“ geht 2023 in die zweite Runde. Damit bekommt wieder eine ausgewählte Gruppe die Möglichkeit, in geheimen Katakomben unter Berlin spannende Kunstwerke zu betrachten. Das Besondere? Den Ort der Ausstellung erfahren Besucher:innen erst 48 Stunden vorher. Was euch beim „Himmel unter Berlin“ erwartet? Das lest ihr hier.

„Himmel unter Berlin“ wird durch die besondere Location des Ausstellungsorts zu einem einmaligen Erlebnis. Foto: Himmel unter Berlin

Himmel unter Berlin im Labyrinth einer alten Turbinenfabrik

„Himmel unter Berlin“ bietet Ausstellungen, die geheimnisvoll und exklusiv sind. Sie finden statt an Orten, die ihr normalerweise nicht betreten könnt, und nach dem Auftakt 2022 stehen in diesem Jahr wieder Kunst-Veranstaltungen an, die nicht alltäglich sind. Die Ausstellungsmacher:innen beschreiben es wie einen Besuch in einer geheimen Bar, mit Drinks und atmosphärischer Musik. Dann möge man sich vorstellen, zu einer versteckten Tür in einem alten Wandschrank geleitet zu werden – und dahinter erwarte euch eine Reise in die Köpfe von zehn Kunstschaffenden, so heißt es weiter. Der Weg führt durch enge Katakomben, vorbei an uralten Pumpen und Leitungen, einst Lebensader tonnenschwerer Dampfmaschinen. Dort erwartet euch Kunst, raumgreifende Installationen aus Licht und Klang – die meisten dieser Werke sind Premieren und waren so noch nirgends zu sehen.

Um teilzunehmen, braucht ihr eine Underground Card. Deren Inhaber:innen werden für alle zukünftigen „Himmel unter Berlin“-Veranstaltungen eingeladen. Dieses Mal erhalten sie Zutritt zu den Gängen einer der größten Dampfmaschinenfabrikhallen Europas. Diese Räume werden eigens für die Teilnehmenden zum ersten Mal seit mehr als 100 Jahren geöffnet werden. Ein Stahlbetonlabyrinth einer alten Turbinenfabrik, eine Untergrund-Fläche von der Größe eines Fußballfeldes, wird zum Schauplatz für Kunst.

Der Hallenkomplex, der für „Himmel unter Berlin“ als Ausstellungsort dient, war einst ein weiß gekachelter Showroom des Turbinenherstellers. Für Industrielle aus der ganzen Welt wurden hier einst die bis zu sieben Tonnen schweren Stahlgiganten ausgestellt. Foto: Himmel unter Berlin

„Himmel unter Berlin“ ist nicht die erste Kunstveranstaltung des Teams

Die beiden Ausstellungsmacher:innen Clara und Sven Sauer haben in den vergangenen sieben Jahren Kunstevents wie „Tulip Mania“ am Kurfürstendamm, „The Dark Rooms Exhibition“ oder das „LOST Art Festival“ ins Leben gerufen. Laut den beiden steht hinter ihren Ausstellungen ein psychologischer Mechanismus, der die Besucher:innen dazu veranlassen soll, sich wieder stärker mit der Kunst zu beschäftigen. Beispielsweise wurden in „The Dark Rooms“ nur die Kunstwerke beleuchtet – der übrige Teil des Gebäudes war in tiefschwarzer Dunkelheit getaucht, worin die Besucher:innen verschwanden. Keine Selfies. Keine Möglichkeit sich mit Prosecco selbst zu inszenieren. Der Fokus lag nur auf der Kunst.

Mit „Himmel unter Berlin“ haben die Verantwortlichen ein neues Experiment gewagt. Dafür stellten sie sich die Frage: Wann verfestigen sich Erfahrungen von Kunstwerken in unseren Köpfen? Einen Mechanismus sehen die Austellungsmacher:innen im Austausch über das Erlebte mit anderen Menschen. Deswegen treffen sich die Gäst:innen nach der Ausstellung in einer roten Bar, wo sie sich über das Erlebte austauschen können. Clara Sauer verspricht den Besucher:innen: „Für einen Teil des Abends werden sie in eine fantasievolle Parallelwelt entführt“.

Künstler:innen spielen bei „Himmel unter Berlin“ mit Licht, Klang und Raum

Pro Abend bekommen lediglich 99 Personen die Möglichkeit, in die Parallelwelt der Künstler:innen einzutauchen, irgendwo im östlichen Berlin. Viel mehr als das wird noch nicht preisgegeben. Die Termine werden zwischen dem 19. Mai und 11. Juni stattfinden.

Mit dabei ist zum Beispiel Boris Acket, der eine raumspezifische Licht- und Soundinszenierung den Gäst:innen präsentieren wird, die durch Rotation und Anordnung von Lichtelementen und poetischer Choreografie erzeugt wird. Das Kreativstudio kling klang klong schafft aus Klang und Programmierung besondere Sound-Erlebnisse. Bei „Himmel unter Berlin“ stellen sie erstmalig mit ihrer Soundskulptur „Event Horizon“ eine physische und audiovisuelle Erfahrung eines schwarzen Lochs aus.

Die 60 kleinen Roboter der Installation von So Kanno, sind vom synchronen Verhalten von Glühwürmchen inspiriert. Nur hier wird das Netzwerk durch die Kommunikation zwischen Laserlicht und Photodetektor sichtbar gemacht. Foto: Himmel unter Berlin

Außerdem wird es eine Roboter-Installation des japanischen Künstlers So Kanno zu sehen geben und eine Videoinstallation von Bianca Patricia Isensee, die Gewaltexzesse von Regierenden zeigt. Das multidisziplinäre Studio Lumus Instruments spielen mit Licht, Klang und Struktur, und Sven Sauer, der Mitgründer der Ausstellungsreihe, wird seine neue Installation präsentieren, die sich mit dem rapider werdenden Tempo des Artensterbens auseinandersetzt. Ebenfalls von der Partie ist Stefan Reiss, der bekannt dafür ist, virtuelle Elemente in die räumliche Dimension zu übersetzen. Seine Installation wird vom Sounddesign von Karsten Schuhl begleitet.

Der gelernte Steinmetz und Steinbildhauer Matthias Rodach behandelt die großen Fragen des Lebens: Wer sind wir? Wie gehen wir mit uns um? Was passiert mit der fortschreitenden Automatisierung, Entmenschlichung und mit dem Raubbau an unserem Lebensraum? Eine große Matrix aus Tüten wird von Nils Völker präsentiert werden, der in seinen Werken typischerweise alltägliche Gegenstände in voluminöse Strukturen verwandelt. Last but not least gibt es Umweltkunst von Alvaro Soler-Arpa zu sehen, der damit zeigen möchte, wie Konsum und Design die Natur und die Seele zerstören.

Himmel unter Berlin: Diese Künstler:innen nehmen teil

Auf den ersten Blick erkennt man gar nicht, dass es sich hier um einfache Plastiktüten handelt. Foto: Himmel unter Berlin
  • Boris Acket
  • Lumus Instruments
  • So Kanno
  • Bianca Patricia Isensee
  • Kling Klang Klong
  • Nils Völker
  • Sven Sauer
  • Matthias Rodach
  • Marco Barotti
  • Alvaro Soler-Alpa
  • Bony Stoev
  • Himmel unter Berlin Weitere Informationen auf der Website

Mehr Kunst

Nächste Runde: Das erwartet euch bei „The Dark Rooms Vertical x Boris Acket“. Wer Gefallen an der Idee von unterirdischen Führungen gefunden hat, kann Berlin mal von unten erkunden. Was es sonst Neues an Ausstellungen gibt, was sich lohnt und was endet, gibt es immer hier zu lesen. In unserer Ausstellungs-Rubrik findet ihr immer gute Tipps. Ein neues Event vom „Himmel unter Berlin“-Team: Hier sind die Infos zu „The Dark Rooms Vertical“.

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