Ausstellung

„Hip-Hop: Conscious, Unconscious“ im Fotografiska Berlin

Hip-Hop begann auf der Straße. Die frühesten Fotos der Ausstellung „Hip-Hop: Conscious, Unconscious“ des Fotografiska Berlin zeigen genau das: die Straße. Zur Eröffnung gibt es eine große Party. Mit DJs, Freestyle Battle und Breakdance. tip-Autor Tom Mustroph erzählt euch, was euch erwartet.

Mehr als hitverdächtig: „Salt n Pepa Lower East Side NYC (1986)“, Fotografie von Janette Beckman.

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Große Empfehlung: „Hip-Hop: Conscious, Unconscious“ im Fotografiska

Jean-Pierre Laffont, in Algerien geborener französisch-amerikanischer Fotojournalist, hielt 1972 junge Mitglieder der Straßengang Savage Skulls in der Bronx fest, als sie sich um ihre Kinder kümmerten, aber auch den ausgestreckten Mittelfinger Richtung Kamera strecken. Die Straßen der Bronx sind die Geburtsstätte des Hip-Hop. 1973 veranstaltete der Sprayer und Sound System-Besitzer Kool DJ Herc hier eine seiner Block Partys. Anstatt Stücke komplett zu spielen, legte er Beats übereinander. Damals nannte das allerdings noch niemand Hip-Hop.

Die Zuschreibung erfolgte später. Das spiegelt sich schön im Ausstellungstitel „Conscious, Unconscious“ („bewusst, unbewusst“). „Hip-Hop war sich anfangs seiner selbst nicht bewusst. Es ging einfach darum, dass junge Menschen ihr Leben lebten, sich so kleideten, wie sie es taten, versuchten, sich mit begrenzten Mitteln zu unterhalten und eine Ästhetik zu schaffen, die unter ihnen Anklang fand“, sagt Kurator Sacha Jenkins.

Die Queen und die Kellnerin

Auf die legendären Gründungszeiten beschränkt sich die Ausstellung aber nicht. Den Porträts der frühen Acts, allesamt auf der Straße aufgenommen, folgen aufwendige Studioproduktionen. Queen Latifah etwa ist 1990 als royale Schönheit mit viel Schmuck und in einer Haltung inszeniert, die an die legendäre ägyptische Königin Nofretete erinnert.

Hip-Hop-Legenden im Fotografiska Berlin. Foto: Tupac Shakur, Biggie Smalls & Lil’Cease, 1993 © T. Eric Monroe

Parallel dazu erfolgte die fotografische Rückbesinnung auf die Wurzeln. LL Cool J, der damals in Arenen wie dem Madison Square Garden auftrat, ließ sich 1992 mit seiner Clique bei einem Gang über die Straße choreografieren. Nicki Minaj, deren Privatvermögen mittlerweile auf über 150 Millionen Dollar geschätzt wird, kehrte 2008 für eine Fotostrecke im „Vibe“-Magazin als Kellnerin in einen Diner in Queens zurück.

Die Ausstellung war zuvor in New York zu sehen und wird in Berlin, wo sie kurz nach der Art Week beginnt, um einen lokalen Teil unter anderem mit Beiträgen des einstigen Labels Aggro Berlin erweitert. Sie schlägt den Bogen von den wilden Anfängen bis zur maximalen Vermarktung. Von der Stadt, also dem New York der 1970er- und 1980er-Jahre, sieht man jenen Ausschnitt, der damals die Heimstatt der Gangsta wie der Rapper war: die Straßen, auf denen sie sich bewegten, und die Fenster, aus denen sie auf die Straßen blickten.

  • Fotografiska Berlin  Oranienburger Str. 54, Mitte, Mo–So 10–23 Uhr, Mo–Mi 14, Do + Fr 15/ Sa+So 16, erm. 8 €, 20.9.24 –26.1. 25, Eröffnung: 20.9., 19.30–3 Uhr, mit DJs, Freestyle Battle, Breakdance, 20 €, weitere Infos und Tickets hier
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