Darauf schrieb der aus Korea stammende Künstler seine ersten Vokabeln, als er 1984 in New York zu leben begann. Und darauf brachte er die Bildsprachen Asiens und des Westens in vielen Werken seitdem zusammen. Die Alexander Ochs Galleries, die ihn vor fast zehn Jahren das erste Mal nach Berlin brachten, zeigen jetzt seine 5. Soloausstellung, und wieder hat sich der Kosmos des Künstlers geweitet, diesmal um die Elemente Landschaft und Kalligrafie. Mit breiten Pinselstrichen zeichnet er auf die kleinen Blöckchen, die diesmal von unterschiedlicher Höhe sind, lange Linien, die sich zu plastischen Horizonten zusammensetzen. Landschaftliche Anmutungen strahlen aber auch die kleinen Mondvasen aus, die Ik-Joong Kang zu Hunderten auf quadratischen Feldern zusammengestellt hat. In ihnen liegen kleine Lautsprecher, und Vögel zirpen und piepen aus dem Bauch der in Handarbeit geformten Vasen, die für Koreaner Einheit und Harmonie verkörpern. Den Gesang von Mönchen hört man auch, ganz leise aus einem Turm gemalter Vasen. Das Ensemble der Werke spiegelt in den seriellen Anordnungen weiterhin Ik-Joong Kangs Umgang mit der Masse, die bei ihm immer aufgesplittert in kleine, individuelle Einheiten erscheint; doch sowohl in der bauchigen Form der Vase wie in den langen Linien der Pinselstriche findet er neue Klammern, um die Vielheit als Einheit zu rahmen und das Einzelne in der Gesamtheit aufgehen zu lassen.
Text: Katrin Bettina Müller
Foto: Heinrich Hermes
tip-Bewertung: Sehenswert
Ik-Joong Kang, „Mountain & Wind“, Alexander Ochs Galleries Berlin, Sophienstraße 21, Mitte, Di-Fr 10-18 Uhr, Sa 11-18 Uhr, bis 17.1.2009
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