Januar

Transmediale
Ein Netzwerk-Idealismus geht um die Welt, und die Transmediale widmet sich den Risiken und Nebenwirkungen: „End to End“ heißt die diesjährige Ausgabe des Festivals. Im Fokus nicht nur die heutige Netzwerk-Idee, sondern auch die alte, zwischenmenschliche Dimension.
28.1.–1.3., Haus der Kulturen der Welt
Timm Ulrichs
Der Käthe-Kollwitz-Preis 2020 geht an Timm Ulrichs und damit an einen Künstler, der die „Totalkunst“ lebt – und sich selber bereits 1961 zum lebenden Kunstwerk erklärte, inbegriffen konzeptuelles Arbeiten, Performances sowie die Eröffnung einer Kunstpraxis.
24.1.–1.3., AdK am Hanseatenweg
Hermann de Vries
Poetisch und überaus radikal in der Auseinandersetzung mit Kunst und Natur, künstlerisch ZERO und dem Informel zuzuordnen: Hermann de Vries zählt zu der einflussreichsten Protagonisten der Environmental Art.
27.1.–3.5., Georg Kolbe Museum
Februar
Umbo
Nach dem Erwerb des Nachlasses von Umbo, bürgerlich Otto Umbehr (1902–1980) 2016 folgt nun die große Retrospektive in der Berlinischen Galerie. Spätestens mit dieser Schau wird klar werden, warum der Fotokünstler als Mit-Erfinder des Neuen Sehens gilt – und weshalb er auch als „Urknall“ der Fotografie bezeichnet wird.
21.2.–25.5., Berlinische Galerie
10 Jahre me Collectors Room
„Moving energies“ heißt die Ausstellung, mit der Thomas Olbricht nochmal alles zusammenfasst, was er gesammelt und in den vergangenen zehn Jahren gezeigt hat: darunter Skulpturen von Ewald Matarés, Katharina Grosses Farbexplosionen und Cindy Sherman Stills.
22.2.–17.5., me Collectors Room
Monet
Im Barberini versammeln sich für eine Monet-Retrospektive 110 Gemälde aus sämtlichen Schaffensphasen des Malers, mit besonderem Fokus auf die Orte, die er mit seinem flirrenden Impressionismus in Szene setzte: Paris, London, die Küsten von Normandie und Bretagne. Und Seerosenbilder gibt es auch.
22.2.–1.6., Museum Barberini
How beautiful you are!
Mit „How beautiful you are!“ ist der Projektraum „Kosmetiksalon Babette“ für zwei Wochen zu Gast im KINDL – Zentrum für zeitgenössische Kunst in Neukölln. Schönheit in vielen Facetten wird den Maschinenraum ausleuchten; unter anderem durch Architekturentwürfe von AAS Gonzalez Haase , Tätowierungen von Parissa Erfani Bouja und den malerischen Positionen von Martin Eder, Norbert Bisky, Jens Heller und Frank Nitsche.
22.2.– 8.3., Maschinenhaus M10 im KINDL Zentrum
Hassan Sharif
Die Kunst-Werke zeigen die erste umfassende Retrospektive des aus den Vereinigten Arabischen Emiraten (Schardscha) stammenden Künstlers Hassan Sharif (1951–2016) in Europa. Sharif gehört im Nahen und Mittleren Osten zu den einflussreichsten Künstler*innen überhaupt, und er gilt als Vorreiter im Bereich Konzeptkunst.
29.2.–3.5., KW Institute for Contemporary Art
März
Linda McCartney
Mit „The Polaroid Diaries“ zeigt sich eine persönlichere Seite von Linda McCartneys fotografischem Werk. Porträts von Paul, den Kindern und Freunden, Stillleben und Landschaftsaufnahmen führen von den frühen 70ern bis in die späten 90er-Jahre und zeigen ihr Gespür für Struktur, Farbe, Licht.
7.3.–6.6., C/O Berlin

Christo und Jeanne-Claude
Groß war ihre Liebe. Und groß war auch ihre Kunst. Die legendären Verhüllungsaktionen an Gebäuden oder in Landschaftsräumen zeugen davon, dass es Christo und Jeanne-Claude wie kaum jemand anderem gelang, eine breite Öffentlichkeit für ihre Projekte zu begeistern. Das Palais Populaire zeigt ab Ende März eine Ausstellung, die die Historie ihrer spektakulären Großprojekte (Abbildung: „The Gates“ im New Yorker Central Park, 2004) nachzeichnet, aber auch rare, frühe Objekte dieser außergewöhnlichen Kunst- und Lebensgemeinschaft präsentiert.
21.3.–17.8., Palais Populaire
John Heartfield
Seine politischen Fotomontagen wurden zu Ikonen im Kampf gegen den Nationalsozialismus. Die große Retrospektive „John Heartfield – Fotografie plus Dynamit“ zeigt den Versuch, mittels Werbung und Aufklärung den Kunstkontext zu sprengen. Grundlage der Schau bildet die digitale Erfassung seines Nachlasses.
21.3.–21.6., AdK, Pariser Platz
Hannah Arendt
Eine Beurteilung des 20. Jahrhunderts ist ohne Hannah Arendts Begriff von der Banalität des Bösen kaum möglich. Die Ausstellung „Hannah Arendt und das 20. Jahrhundert“ ermöglicht es, diesem subjektiven Blick auf das 20. Jahrhundert zu folgen. Und ein Leben (und Werk) kennenzulernen, in dem sich die teils katastrophale Geschichte des vergangenen Jahrhunderts spiegelt.
21.3.–21.6., Deutsches Historisches Museum
Hans Baluschek
Hans Baluschek, 1870 geboren, war Maler, Grafiker und Illustrator – und Chronist des Berliner Lebens. Die Folgen der Industrialisierung, die Lebensumstände des Proletariats waren seine Themen. Vom Kaiser als „Rinnsteinkünstler“ diffamiert, fand er ab 1899 Anerkennung in der Berliner Secession. Zum 150. Geburtstag gibt es einen umfassenden Überblick seines Werkes.
26.3.–27.9., Bröhan-Museum
Max Kaus
Der Maler und Grafiker Max Kaus war kein Brücke-Künstler, aber befreundet mit Erich Heckel und Karl Schmidt-Rottluff. Eine großzügige Schenkung von Sigrid Kaus ermöglicht jetzt eine Schau mit thematisch passenden Ergänzungen aus den Sammlungsbeständen.
30.3.–21.6., Brücke-Museum
April
Magical Soup
Im Hamburger Bahnhof treffen in einer Gruppenausstellung Medienkunst-Pionieren*innen wie Nam June Paik und Ulrike Rosenbach auf multimedial arbeitende Kolleg*innen wie Nevin Aladag, Stan Douglas oder Anne Imhof, dazu kommen zeitgenössische Positionen.
2.4.–16.8., Hamburger Bahnhof
Wolfgang Schulz
Der Fokus liegt hier auf der Bildsprache der 1980er-Jahre, in denen die Fotokunst einen großen Stellenwert im Kunstbetrieb erlangte – auch dank Wolfgang Schulz, dem Herausgeber von „Fotografie. Zeitschrift internationaler Fotokunst“..
4.4.–19.7., Museum für Fotografie
Götz Lemberg
Im Schloss Neuhardenberg zeigt der Fotokünstler mit „O_D_E_R-CUTS“ Porträts der Grenzflusslandschaft.
ab 4.4., Schloss Neuhardenberg
Katharina Grosse
Katharina Grosse wird die Historische Halle sowie Teile des Außenbereichs des Hamburger Bahnhofs radikal neu und anders gestalten – und damit genau die künstlerischen Möglichkeitsräume eröffnen, mit denen sie bekannt geworden ist.
24.4.–4.10., Hamburger Bahnhof
The Cool and the Cold
Im Gropius Bau vereint eine Gruppenausstellung zur Zeit des Kalten Krieges entstandene Gemälde aus beiden weltpolitischen Machtzentren – unter anderem mit Andy Warhol, Ilja Kabakov, Jackson Pollock, Helen Frankenthaler, Erik Bulatov.
25.4.–6.9., Gropius Bau
Aby Warburgs Atlas
Mit der Ausstellung „Aby Warburg: Bilderatlas Mnemosyne – Das Original“ zeigt das HKW erstmalig eine Wiederherstellung der 63 Originaltafeln von Aby Warburgs Bilderatlas, benannt nach der griechischen Göttin der Erinnerungskultur. Die Kuratoren Roberto Ohrt und Axel Heil haben fast alle 970 Originalbilder in London gefunden, was durchaus als Sensation angesehen werden kann.
im April, Haus der Kulturen der Welt
Mai
Neues Jüdisches Museum
Gleich zweimal wird im Jüdischen Museum groß neueröffnet: Die Kinderwelt ANOHA in der ehemaligen Blumengroßmarkthalle gegenüber, wo ein neuer Ort für junge Besucher entstanden ist. Gleichzeitig gibt es im Hauptgebäude nach zweijährigem Umbau eine anders konzipierte Dauerausstellung mit einer neuen Szenografie zu sehen, die in fünf chronologisch angelegten Epochenbildern vom Mittelalter bis in die Gegenwart führt – und der Zeit von 1933 bis in die unmittelbare Gegenwart mehr Platz einräumt als bisher.
ab 17.5., Jüdisches Museum
Juni
Monika Baer und Natascha Sadr Haghighian
Die Berliner Malerin Monika Baer, Hannah-Höch-Preisträgerin, mit einer großen Einzelausstellung im Neuen Berliner Kunstverein. Dazu im n.b.k.-Showroom: neue Arbeiten von Sadr Haghighian (die 2019 den deutschen Pavillon in Venedig bespielte) und den Förderpreis bekam.
12.6.– August, n.b.k.

Berlin Biennale
Mit drei Millionen Euro ist die Berlin Biennale, dieses „Leuchtturmprojekt“ für zeitgenössische Kunst, finanziell durch die Kunststiftung des Bundes abgesichert. Und sie hat bereits begonnen, mit drei kuratorischen Experimenten, kurz: „exp.“, die vor der Eröffnung im Sommer laufen: kleine Ausstellungen, Filmvorführungen, Performances.
13.6.–13.9., verschiedene Orte
48 Stunden Neukölln
Das Festival, das vom Projektraum bis zum Rathaus in Neukölln alles einbinden will (und das auch oft schafft), startet 2020 unter dem vielversprechenden Titel „Boom!“.
19.–21.6., verschiedene Orte
Barkow Leibinger
Im Mittelpunkt der Ausstellung „Mensch und Maschine“ des Architektenpaar Frank Barkow und Renate Leibinger steht einmal ihre einzigartige Architektursprache, die die Mensch-Maschinen-Elemente zum Beispiel in modernen Industriebetrieben verbindet. Zudem entwerfen die beiden einen neuen, temporären Pavillon für den Garten.
19.6.–30.8., Haus am Waldsee
Rembrandts Orient
Dank des Handels mit Asien, Afrika und der Levante war Amsterdam ein gewaltiges Warenhaus für exotische Güter geworden – und damit zu einem Ort, wo Rembrandt und andere gerne ihre damals ebenso exotischen Motive suchten und fanden.
27.6.–11.10., Museum Barberini
September
Yayoi Kusama
Mehr als Kürbisse: Yayoi Kusama zählt zu den bedeutendsten japanischen Künstler*innen der Gegenwart. Der Gropius Bau widmet ihr die erste umfassende Retrospektive in Deutschland.
4.9.–17.1.21, Gropius Bau
Berlin Art Week
Highlight des Berliner Kunst Herbstes: Viele große Häuser werden wieder dabei sein, dazu Galerien und Orte, die sonst nicht zugänglich sind. Allerdings 2020 ohne die Messe Art Berlin (die Kooperation mit der Koelnmesse ist gescheitert), aber dafür weiter mit der Messe Positions.
Erste September-Hälfte, verschiedene Orte
Humboldt-Forum
Sollte eigentlich (in Etappen) schon 2019 eröffnen, jetzt wackelt aber auch der Termin im September 2020.
September (?), Humboldt-Forum
Oktober
Weimarer Tänzerinnen
Zwölf herausragende Berliner Tänzerinnen der Weimarer Republik treten in „Der absolute Tanz“ ins Licht: mit teils radikalen Choreografien und neue Körperbildern prägten Tatjana Barbakoff, Anita Berber oder Celly de Rheidt eine Ära und definierten das Verhältnis von Raum, Zeit und Form in der Körperkunst ganz neu.
11.10.–31.1.21, Georg Kolbe Museum
Bauen in Berlin 1980er
Berlin glich ein paar Jahre einem Architekturlabor: Postmoderne, Internationale Bauausstellung 1984/87 (West) und Bauausstellung 1987 (Ost) prägten die 1980er-Jahre. Schwer kritisierte, teilweise heißgeliebte Bauten entstanden – und verschwanden teilweise auch wieder.
30.10.–23.3.21, Berlinische Galerie
Spätgotik
Die Neuzeit kündigte sich ab Anfang des 15. Jahrhunderts auch in der Kunst an: Licht und Schatten, Körper und Raum wurden realistischer dargestellt und mit der Erfindung der Drucktechnik massenhaft verbreitet. Die Gemäldegalerie widmet dieser wichtigen Zeit eine große Sonderschau.
9.10.–14.2.21, Gemäldegalerie
November
Preis der Nationalgalerie
Pauline Curnier Jardin, Gewinnerin des Preis der Nationalgalerie 2019, mit der dazugehörigen Einzelausstellung, mit der sie ein neues Wahnehmen der Welt forcieren will.
November, Hamburger Bahnhof
Die weiteren Überblicksseiten zu kommenden Veranstaltungen des Jahres: