Ausstellungen

Kunstjahr 2025 in Berlin: Die wichtigsten Ausstellungen des Jahres

Auch wenn Berlin durch den Spardruck mit Herausforderungen ins Kunstjahr 2025 startet, wird es dennoch grandios! Eine Bandbreite von Ikonen der Kunstgeschichte, bisher wenige beachtete Künstlerinnen und Shootingstars erwartet uns, ebenso wie die zahlreichen Kunstevents – dieses Jahr mit der Berlin Biennale. Wir geben einen Überblick über die großen Ausstellungen und Veranstaltungen in Berlin, auf die wir uns jetzt schon freuen und die ihr im Kunstjahr 2025 auf keinen Fall verpassen solltet. Wir sehen uns!


„Von Odesa nach Berlin. Europäische Malerei des 16. bis 19. Jahrhunderts“ in der Gemäldegalerie

Roelant Savery, Paradies“, 1618/1628, Odesa Museum für Westliche und Östliche Kunst, Inv.Nr. ??-38, Gemäldegalerie, Staatliche Museen zu Berlin / Eigentum des Museums für Westliche und Östliche Kunst Odesa / Christoph Schmidt

Kurz nach dem russischen Angriff auf die Ukraine im Februar 2022 retteten Mitarbeiter:innen des Odesa Museums für Westliche und Östliche Kunst 74 Meisterwerke ihrer Sammlung in ein Notlager. Dank einer Kooperation mit der Gemäldegalerie und der Alten Nationalgalerie sowie der Unterstützung von Kulturstaatsministerin Claudia Roth wurden die Gemälde in einer aufwändigen Aktion nach Berlin gebracht und dort restauriert. Ab Januar 2025 zeigt die Gemäldegalerie in der Ausstellung „Von Odesa nach Berlin. Europäische Malerei des 16. bis 19. Jahrhunderts“ rund 60 dieser Werke, darunter Arbeiten von Francesco Granacci, Frans Hals und Roelant Savery, im Dialog mit Gemälden aus Berliner Sammlungen. Die Schau verdeutlicht nicht nur die kunsthistorischen Verbindungen zwischen der Ukraine und Westeuropa, sondern setzt auch ein kraftvolles Zeichen der Solidarität mit einem Land im Krieg.

  • Gemäldegalerie Matthäikirchplatz, Tiergarten, 24.1.–22.6., Di–So 10–18 Uhr, 12/6 €, Eröffnung: Do 23.1., 19 Uhr

„A World in Common. Contemporary African Photography“ bei C/O Berlin

Kiripi Katembo, Evolution,2008–2013, from the series„Un regard“. Foto: Fondation Kiripi Katembo Siku. Courtesy MAGNIN, A Gallery,Paris

Die Ausstellung präsentiert Werke von mehr als 20 Künstler:innen und setzt sich zum Ziel, die Wahrnehmung Afrikas auf der globalen Bühne neu zu beleuchten. Im Fokus steht der Wunsch, gängige Klischees zu hinterfragen, setzen sich die Fotograf:innen und Filmemacher:innen mit den oft einseitigen Darstellungen auseinander und heben die Komplexität und das transformative Potenzial Afrikas hervor. In drei Kapiteln – Identität und Tradition, alternative Erzählungen und visionäre Zukünfte – erzählt die Ausstellung Geschichten, die konventionelle Denkmuster sprengen sollen.

  • C/O Berlin Hardenbergstr. 22-24, Charlottenburg, 1.2.–7.5., Mo-So 11-20 Uhr, 12 / 6€, Eröffnung: Fr 31.1., 20 Uhr

„Ayoung Kim. Many Worlds Over“ im Hamburger Bahnhof

Ayoung Kim, Delivery Dancer’s Sphere, 2022, Filmstill. Foto: Ayoung Kim, Gallery Hyundai

Im Hamburger Bahnhof entführt die südkoreanische Künstlerin Ayoung Kim die Besucher:innen in ein fiktives Universum aus künstlicher Intelligenz, Virtual Reality, Skulpturen und Videoinstallationen. Ihre erste Einzelausstellung in Deutschland behandelt Themen wie Migration, Xenophobie, Queerness sowie bio- und geopolitische Fragen, während das Publikum aktiv die narrative Gestaltung mitbestimmen kann. Kim verwebt mythologische, virtuelle und reale Existenzen, die die Grenzen von Zeit und Raum überschreiten, zu einer vielschichtigen Erzählung. Die Ausstellung präsentiert Werke aus verschiedenen Phasen ihres Schaffens und gewährt Einblicke in die multidisziplinäre Praxis der Künstlerin.

  • Hamburger Bahnhof – Nationalgalerie der Gegenwart  Invalidenstr. 50/51, Mitte, 28.2.–20.7., Di, Mi, Fr 10–10, Do bis 20 Uhr, Sa+So 11–18 Uhr, 12–18 Uhr, 16/ 8 €

„Kosmos Kandinsky. Geometrische Abstraktion im 20. Jahrhundert“ im Museum Barberini

Wassily Kandinsky, Weißes Kreuz, 1922. Foto: Peggy Guggenheim Collection, Venedig (Solomon R. Guggenheim Foundation, New York)

Die Ausstellung „Kosmos Kandinsky. Geometrische Abstraktionen im 20. Jahrhundert“ zeigt, wie Künstler:innen in Europa und den USA mit geometrischer Abstraktion die moderne Welt mit ihren Lebens- und Denkweisen in einer neuartigen Bildsprache ausdrückten und ihre Grenzen der bisherigen Malerei überschritten. Mit über 100 Werken von Größen wie Kandinsky, Mondrian, Albers und Hepworth wird ein Bogen über sechs Jahrzehnte geschlagen, in denen Linien, Flächen und Farben zur universellen Bildsprache wurden. Die Werke stammen aus renommierten Sammlungen wie der Tate, dem Guggenheim und der Peggy Guggenheim Collection. Die Schau beleuchtet, wie radikal und vielfältig sich die geometrische Abstraktion über die Jahrzehnte entfaltete.

  • Museum Barberini Alter Markt, Potsdam, 15.2.–18.5., Mo, Mi–So 10–19 Uhr, 18/ 16/10 €

„Yoko Ono. Music Of The Mind“ im Gropius Bau

Yoko Ono in Half-a-Room, 1967, Installationsansicht, Half-a-Wind Show, Lisson Gallery, London, 1967. Foto: © Clay Perry / Kunstwerk © Yoko Ono

Lange hatte es gedauert, bis Yoko Ono nicht nur als Ehefrau von John Lennon genannt, sondern als bedeutende zeitgenössische Künstlerin anerkannt wurde. Mehrer Ausstellungen beleuchteten in den vergangenen Jahren ihr prägendes Werk zwischen Performance, Happening, Installation und Aktivismus. Berlin widmet ihr endlich eine große Retrospektive, organisiert von Tate Modern, dem Gropius Bau und der Kunstsammlung NRW. Mit über 200 Arbeiten aus sieben Jahrzehnten, darunter Installationen, Filme, Musik und Fotografien zeigt die Ausstellung Onos radikale Ansätze zu Sprache, Kunst und Partizipation.

  • Gropius Bau  Niederkirchnerstr. 7, Kreuzberg, 11.4.–31.8., Mo, Mi–Fr 12–19, Sa+So 11–19 Uhr, 9/ 6 €, bis 18 J.

„Lygia Clark. Retrospektive“ in der Neuen Nationalgalerie

Lygia Clark: Bicho Caranguejo Linear, 1959. © Coleção Ella Fontanals Cisneros / Foto: Oriol Tarridas

Lygia Clark (1920–1988) blieb in ihrer Kunst nie stehen. Als eine der wichtigsten Vertreter:innen des brasilianischen Neoconcretismo (dt. Neokonkretismus) definierte Clark die Beziehung zwischen Werk, Raum und Betrachter:innen neu und entwickelte später performative und therapeutische Konzepte. Die erste umfassende Retrospektive der brasilianischen Künstlerin in Deutschland zeigt rund 150 Werke aus drei Jahrzehnten und beleuchtet ihren radikalen Ansatz, Kunst als interaktives Erlebnis zu verstehen. Besucher:innen sind eingeladen, mit Repliken von Clarks Skulpturen und sensorischen Objekte zu interagieren, zudem werden in Workshops sowie Performances ihre visionäre Ideen erlebbar.

  • Neue Nationalgalerie Potsdamer Str. 50, Tiergarten, 23.5.–12.10., Di/ Mi, Fr–So 10–18, Do 10–20 Uhr, 14/ 7 €

Gallery Weekend 2025

Ausstellungsansicht: Noa Eshkol, textile traces, neugerriemschneider, Berlin. Foto: © The Noa Eshkol Foundation for Movement Notation, Holon, Israel. Courtesy The Noa Eshkol Foundation for Movement Notation and neugerriemschneider/Photo: Jens Ziehe, Berlin

Ein fester Termin im Berliner Kulturkalender: Das Gallery Weekend geht in die 21. Runde! Rund 50 Berliner Galerien eröffnen während dem Wochenende Ausstellungen von aufstrebenden und etablierten Künstler:innen. Vernissagenhopping, Artsy Glam und jede Menge Kunst umsonst!

  • Diverse Galerien in Berlin 2.–4.5., Teilnehmende Galerien hier

13. Berlin Biennale für zeitgenössische Kunst

Zasha Colah und Valentina Viviani, Kuratorin und Assistenzkuratorin der 13. Berlin Biennale für zeitgenössische Kunst. Foto: Raisa Galofre

Die 13. Berlin Biennale steht unter der kreativen Leitung von Zasha Colah, Valentina Viviani unterstützt als Assistenzkuratorin. Die Ausstellungen und Veranstaltungen verteilen sich über die KW Institute for Contemporary Art und verschiedene Schauplätze der Stadt. Colah lässt sich von Berlins Stadtfüchsen inspirieren, deren Flüchtigkeit und Präsenz poetische Reflexionen über Gleichheit und Augenblicke des Innehaltens anregen.


14. Berlin Art Week

Rirkrit Tiravanija, Gropius Bau © Kristin Krause for Berlin Art Week

„Everything everywhere all at once“ lautet das inoffizielle Motto der Berlin Art Week: Innerhalb von fünf Tagen eröffnen unzählige Ausstellungen, finden unzählige Veranstaltungen statt und – natürlich – unzählige Partys. Spätestens hier merkt man, wie extrem hoch die Künstler:innendichte in der Stadt ist und wie sehr sie auch von internationalen Sammler:innen zunehmend geliebt wird. Ein Kunst-Zirkus, der gleichermaßen zugänglich ist für Normalos wie für Kunst-Hipster, Interessierte und Expert:innen.


„Von Monet bis Grosse: The Scharf Collection“ in der Alten Nationalgalerie

Claude Monet, Waterloo Bridge, 1903. Foto: © The Scharf Collection, Ruland Photodesign

Eine Ausstellung über Kunst- und Sammlungsgeschichte: Die Scharf Collection öffnet erstmals vollständig ihre Schatzkammern und präsentiert sich als Panorama französischer Kunst des 19. und 20. Jahrhunderts sowie internationaler Gegenwartskunst. Diese deutsche Privatsammlung steht in direkter Linie zur legendären Berliner Sammlung Otto Gerstenberg, die einst von den Meistern der Moderne wie Goya bis hin zu Vorreitern der französischen Avantgarde wie Gustave Courbet und Edgar Degas. Nach den Wirren des Zweiten Weltkriegs bewahrte Gerstenbergs Tochter Margarethe Scharf die Sammlung vor der endgültigen Zerstörung und gab sie an ihre Söhne Walther und Dieter weiter. Walther Scharf und seine Frau Eve setzten den französischen Schwerpunkt mit Werken von Monet, Cézanne, Bonnard, Matisse und Picasso fort. René Scharf und seine Frau Christiane erweitern die Sammlung mit Positionen wie Sam Francis, Daniel Richter und Katharina Grosse.

  • Alte Nationalgalerie Bodestr. 1–3, Mitte, 24.10.-15.2.26, Di-So 10-18 Uhr, 12/ 6 €

„Raoul Hausmann: 1886 – 1971“ in der Berlinischen Galerie

Raoul Hausmann und Hannah Höch, Berlin, Germany, 1920 . Foto: Imago/Bridgeman Images

Raoul Hausmann zählt zu den radikalsten Künstler:innen der Klassischen Moderne, wenn er Kunst und Leben untrennbar miteinander verwebte. Als Mitbegründer des Dadaismus sprengte er mit seinen Collagen und experimentellen Schriften die Grenzen traditioneller Kunstformen und schuf synästhetische Apparaturen, die Körper, Klang und Raum auf neue Weise miteinander verbanden. In seinen Fotografien und auch als Performer suchte er ständig nach unkonventionellen Ausdrucksformen. Die umfassende Retrospektive mit rund 200 Werken zeigt die nicht nur seinen Einfluss auf die Avantgarde, sondern beleuchtet auch seine Suche nach alternativen Lebens- und Weltentwürfen beleuchten.

  • Berlinische Galerie Alte Jakobstr. 124-128, Kreuzberg, 8.11.–16.3.26, Mi-Mo 10-18, 10/6 €, Eröffnung: Fr 7.11., 19 Uhr

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