tip: Ihr Objekt besteht aus Fundstücken aus den Prinzessinnengärten.
Katharina Lüdicke: Das „Nest“ ist aus Ästen und Zweigen, einer Palette und einem Gitteraufsatzrahmen. Ich habe zusätzlich Müll verwendet, so wie die Vögel, die auch künstliches Material einsammeln.
tip: Korrespondiert die Idee des Nestes mit der Idee der Prinzessinnengärten?
Lüdicke: Die Prinzessinnengärten haben sich eine Brachfläche zu eigen gemacht und alle Pflanzen in Kisten gepflanzt, um schnell weichen zu können, wenn das Gelände verkauft wird. Auch mein Nest kann jederzeit umgehängt werden. Es ist eine flüchtige Behausung.
tip: „Nest“ ist Teil der Serie „Utopische Behausungen“.
Lüdicke: Es geht in meinen Arbeiten um die Entwicklung Berlins. Durch neu gebaute Luxuswohnungen beispielsweise wird ein großer Teil der Bevölkerung verdrängt. Ich habe vor zwei Jahren vor den Townhouses in der Bernauer Straße ein dreistöckiges Haus aus Schrankwänden gebaut, weil ich mein eigenes Haus in Mitte haben wollte. Menschen könnten sich in Zukunft Wohnräume aus Fundmaterial schaffen.
Fragen und Foto: Steffi Sandkaulen
Nest 2011 – Katharina Lüdicke MoHo Projektraum/Planet Modulor, Prinzenstraße 85, Kreuzberg, bis 30.10., Glaskasten
Weitere Kunstköpfe:
- Peter Schulz Leonhardt
- Anke Eilergerhard
- Bärbel Möllmann
- Susanna Hertrich und Michiko Nitta
- Wolfgang Leonhardt
- Dieter Mammel
- Nicole Heinzel
- Ursel Arndt
- Lukas Roth
- Marcus Sendlinger
- Mike Mills
- Ulrike Segerberg
- Simone Neidhard
- Ricoh Gerbl
- Ulrich Lamsfuß