tip: Was macht Ihre Skulpturen zu „unheimlichen Gästen“?
Maike Gräf: Ob sie „unheimliche Gäste“ sind oder nicht, ist dem Betrachter überlassen. Die Skulpturen sollen keine Antworten geben, sondern helfen, Fragen zu entwickeln. E.T.A. Hoffmann hat in seinen Texten auch vieles gesagt, ohne es explizit zu schreiben.
tip: Sie arbeiten mit Holz, das Sie anschließend so bemalen, dass das Material auf den ersten Blick nicht mehr erkennbar ist.
Gräf: Durch die bunte Farbe möchte ich einem morbiden Thema einen Teil eben dieser Morbidität nehmen. Ernste Themen wie Tod und Sterben lassen sich viel besser mit ein wenig Humor bewältigen. Zum anderen ist es in heutiger Zeit, beispielsweise bei Süßigkeiten, so, dass man das Giftige nicht erkennt. Doch oft ist das vermeintlich Schönste das Gefährlichste.
tip: Gibt es Skizzen, nach denen Sie Ihre Skulpturen anfertigen??
Gräf: Nein. Allerdings habe ich in meinem Kopf schon eine Vorstellung davon, wie die Skulptur später aussehen soll. Es gibt auch immer ein Thema, auf das ich mich beziehe. Ich säge nie einfach drauflos. Aber letztendlich haue ich Bilder aus einem unförmigen Holtzklotz heraus.
Fragen: Alina Blessing
Foto: Uli Klose, Berlin / BPP 2011 ArtKapital Verlag
„E.T.A. Hoffmann. Der Unheimliche Gast“ Maike Gräf, Phillip Grözinger, Daniel Kannenberg, Gunilla Jähnichen; Galerie Albrecht, Charlottenstr. 78, Mitte, Di-F 11-18 Uhr, Sa 11-16 Uhr, bis 28.1.
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