tip: In Ihren Arbeiten spielen Sie bewusst mit Gegensätzen.
Özlem Dalga: Auch wenn etwas kraftvoll und dynamisch erscheint, hat es beim genaueren Hinsehen gleichzeitig eine schwache Seite. In meinen Druckgrafiken färbe ich Stoffe und Fäden ein und drapiere sie vorsichtig auf die Druckerpresse. Beim Druckvorgang wird dann das positive Objekt zum negativen Bild. Das kraftvolle Schwarz im Zentrum des Bildes steht im Kontrast zu dem weißen Untergrund und den filigran auslaufenden Fäden. Ich möchte den Betrachter dafür öffnen, sich nicht von dem ersten Eindruck täuschen zu lassen, sondern einen Blick für die Details zu entwickeln.
tip: Eines Ihrer Objekte ist eine Weltkarte, die nur aus Fäden besteht.
Dalga: Durch die Machart entsteht eine Komplexität und Größe, die für ein Material wie den Faden unerwartet ist. Gleichzeitig zeigt die Arbeit die Verletzlichkeit unserer Welt, die eigentlich so stark wirkt, und sie bildet auch die globalisierte Weltordnung des 21. Jahrhunderts ab, die sich durch technische Innovationen gesellschaftlich wie wirtschaftlich vernetzt.
Fragen: Steffi Sandkaulen
Foto: Özlem Dalga
schwarz ist weiss nur dunkler Galerie im Tempelhof Museum, Alt-Mariendorf 43, Tempelhof, Di+Do 15–18 Uhr, So 11–15 Uhr, bis 15.1.2012, Eintritt frei
Weitere Kunstköpfe:
- Heather Allen
- Marion Eichmann
- Katharina Lüdicke
- Peter Schulz Leonhardt
- Anke Eilergerhard
- Bärbel Möllmann
- Susanna Hertrich und Michiko Nitta
- Wolfgang Leonhardt
- Dieter Mammel
- Nicole Heinzel
- Ursel Arndt
- Lukas Roth
- Marcus Sendlinger
- Mike Mills
- Ulrike Segerberg
- Simone Neidhard
- Ricoh Gerbl
- Ulrich Lamsfuß