tip: Mit dem Kunstpreis wird Ihre künstlerische Position und fast wissenschaftliche Arbeitsweise gewürdigt. Man bezeichnet Sie auch als Detektivin, Rechercheurin, Forscherin und Poetin. Wie beschreiben Sie Ihren Schwerpunkt als Fotografin?
Susanne Kriemann: Die Fotografie ist in beinahe all den Bereichen, die Sie aufgeführt haben, immanent. Ich verstehe sie eher konzeptionell. Das Technische an der Produktion der Bilder, die in meinen Arbeiten vorkommen, ist oft von anderen bereits ausgeführt oder wird durch die Recherche zu einem Prozess, der dem Auslösen des Verschlusses einer Kamera konträr ist.
tip: Worin liegt für eine Künstlerin der Reiz des Historischen??
Susanne Kriemann: Die Historie kommt in meinen Arbeiten vor, ist aber nicht das Thema. Sie ist Inspiration – und auch eine Art Treffpunkt, um sich mit anderen auszutauschen. Mir geht es vor allem um die Darstellbarkeit von Prozessen der Gegenwart. Und Fotografien, Orte oder auch geschichtliche Ereignisse sind die Teile, aus denen sich die Arbeiten dann zusammensetzen.
Nachgefragt: Constanze Suhr
Foto: Susanne Kriemann
Susanne Kriemann Berlinische Galerie, Alte Jakobstraße 124–128, Kreuzberg, Mi–Mo 10–18 Uhr, bis 31.1.2011
weitere Kunstköpfe:
Enda O’Donoghue
Valeska Hageney
Alex Tennigkeit
Max Jorge Hinderer
Jinram Kim
Matthias Koeppel
Gloria Zein
Yulia Kazakova
Dieter Mammel
Nicole Heinzel
Ursel Arndt
Lukas Roth
Marcus Sendlinger
Mike Mills
Ulrike Segerberg
Simone Neidhard
Ricoh Gerbl
Ulrich Lamsfuß
Anna Fischer-Husemeyer
Lovro Artukovic
Bartek Jarmolinski