200 Jahre im Eis
Die britische Künstlerin Siвn Bowen zeigt in „suspending the ephemeral“ Arbeiten, die durch ihre Auseinandersetzung mit der Sammlung „Nova Zembla“ im Rijksmuseum entstanden sind. Diese durch eine über 200-jährige Lagerung im Eis transformierten Drucke haben Bowen zu einer Reihe von fragilen Zeichnungen inspiriert, die einer Meditation über das Zeichnen nahekommen. Ihre Arbeiten bestechen durch die seltene Verbindung von konzeptueller Anlage, Leichtigkeit und
Tiefe.?
Galerie Fruehsorge Heidestraße 46-52 im Hinterhof, Mitte, Di–Sa 11–18 Uhr, bis 2.6.
Alabaster und Onyx
Andreas Blank spielt in seiner ersten Soloschau „Shadows of words spoken“ mit Materialität und Sehgewohnheiten. Die aus Porphyr, Alabaster und Onyx gefertigten Skulpturen, die oft Alltagsgegenstände „nachahmen“, sind angenehm zurückhaltend in ihrer Präsenz und laden dadurch zur Kontemplation ein. Eine wohltuend leise und gleichzeitig anspruchsvolle Position zeitgenössischer Bildhauerei im oftmals grellen Installationsgewusel.?
Galerie Christian Ehrentraut Friedrichstraße 123 im Hinterhof, Mitte, Di–Sa 11–18 Uhr, bis 23.6.
Aufgemischt
In „Fungus Emulsion“ (Foto) zeigt der Schweizer Künstler John M Armleder großformatige, an Op-Art erinnernde Malereien. Sie werden installativ mit Readymades wie einem kleinen fusseligen Teppich und geometrischen Wandmalereien aufgemischt, was auch den Malereien einen Rhythmus gibt. Leider wirken die Arbeiten trotz der guten Präsentation zu routiniert und ein wenig blutleer.?
Galerie Mehdi Chouakri Edison Höfe, Invalidenstraße 117, Mitte, Di–Sa 11–18 Uhr, bis 16.6.
Text: phk
Foto: Jan Windszus, Berlin