Das großformatige Ölgemälde Aris Kalaizis’ („Bahren“) gegenüber der Eingangstür zeigt mit seiner glatten, präzise gezeichneten und merkwürdig verworrenen Szenerie gleich zu Anfang einen Vertreter der boomenden Leipziger Szene, so wie sie sich am stärksten eingeprägt hat. Dass die Galerie ein breiter gefächertes Spektrum vertritt, wird beim Rundgang in dem winzigen Raum sofort klar. Gegenüber dem dominanten Bild Kalaizis’ müssen sich die beiden Archivkästen Thomas Sommers mit Papierstreifen, Skizzen und scheinbar wirr Gesammeltem behaupten. Einen ganz anderen Ansatz verfolgt Claudia Rößger mit ihrer Darstellung menschlichen Wesens, dessen Tiefen und Zerrissenheiten. Die merkwürdig verletzlichen Figuren, von der Leipziger Künstlerin stark abstrahiert, ohne dem Figürlichen zu entfliehen, üben in ihrer Zurückgezogenheit eine ganz eigene Anziehungskraft aus. In der Ausstellung wird Rößger mit dem Gemälde „Schlafen“ (Abb.) vertreten. Zusammen mit den Bildern Hans Aichingers, Ilkka Halsos, Philipp Köhlers, Esperanza Spierlings, Tobias Köbschs und Steffen Junghans’ zeigt die vor zehn Jahren gegründete Galerie einen Ausschnitt aus dem Programm, das hauptsächlich auf jüngere Künstlerpositionen ausgerichtet ist.
Text: CSuhr
Fotos: Märzgalerie
(Sehenswert)
Märzflimmern Eröffnungsausstellung
Märzgalerie, Sophienstraße 21, Mitte,
Di-Sa 11-18 Uhr, bis 21.3.2009
weitere Kunstnotizen:
Stefan Roloff in der Galerie Deschler (bis zum 21.2.)
Die Sprache Deutsch im Deutschen Historischen Museum