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Impressionismus

Die großartige Monet-Ausstellung im Museum Barberini ist endlich wieder geöffnet

Grad noch mal Glück gehabt: Die spektakuläre Monet-Ausstellung im Museum Barberini hat wieder geöffnet. Sie bietet rund 110 Gemälde und einen Blick auf das gesamte Schaffen des berühmten französischen Impressionisten.

Museum Barberini: Claude Monet, Seerosen, 1903, Öl auf Leinwand, 81 x 100 cm
Claude Monet, Seerosen, 1903, Öl auf Leinwand, 81 x 100 cm. Foto: Claude Monet/The Dayton Art Institute, Ohio

Als Claude Monet sich 1883 im dörflichen Giverny niederließ, 63 Kilometer nordwestlich von Paris, hatte er seinen Sehnsuchtsort gefunden. Der damals 43-Jährige lebte dort bis zu seinem Tod 1926. Den idyllischen Garten seines Hauses und vor allem den See­rosenteich hat wohl jeder vor Augen, der an den französischen Impressionisten denkt.   

Allein von seinem Wassergarten malte Monet über 250 Ansichten. Von der Holz­brücke bis zur in Tupfen aufgelösten Reflexion der Wasseroberfläche. „Ich brauchte einige Zeit, um meine Seerosen zu verstehen“, bekannte er. „Eine Landschaft geht einem nicht an einem Tag unter die Haut.“ Die Beobachtung der freien Natur trieb ihn um. Das belegt die spektakuläre Werkschau „Orte“ im Potsdamer Museum Barberini – laut Direktorin Ortrud Westheider „die größte Monet-Ausstellung, die es in Deutschland bislang gab“.

Wegbereiter der abstrakten Kunst

Die Ausstellung bietet rund 110 Gemälde und einen Blick auf das gesamte Schaffen Monets. Von der ersten Arbeit aus dem Jahr 1858 bis zu den 1920er-Jahren. Kurator Daniel Zamani sieht in einzelnen Spätwerken gar Jackson Pollock aufscheinen. Das expressive Kolorit und die lockere Pinselführung der Seerosenbilder, Inbegriff der impressionistischen Malerei, machten den Maler zu einem Wegbereiter der abstrakten Kunst im frühen 20. Jahrhundert.

Die Bilder sind auf drei Etagen thematisch nach Orten gehängt. So kann der Besucher ähnliche Motive gut vergleichen. Alle 34 Werke Monets aus dem Besitz des Museumsstifters Hasso Plattner sind dabei sowie zwei Drittel Leihgaben aus 80 Sammlungen, unter anderem aus dem Musée d’Orsay und dem Denver Art Museum. Die fünf atemberaubenden Venedig-Bilder zusammenzubringen, sei „ein Kraftakt“ gewesen, sagt Daniel Zamani.

Er wollte das Unmögliche

Bevor Monet sesshaft wurde und sein Anwesen für sich und seine Familie nach eigenen Vorstellungen zu einem kleinen Paradies gestaltete, ließ er sich vielerorts inspirieren und reiste mit der Eisenbahn. Die imposante Einfahrt einer Dampflock in den „Bahnhof Saint-Lazare“ hielt er 1877 fest. 

Auf Reisen nach London und Venedig interessierten ihn die Farben des Nebels, der Zauber des Lichts und die Architektur, an der Atlantikküste bizarre Felsformationen. Meist sind es die Postkartenmotive der aufkommenden Fotografie, die er malt. Graue Stadtansichten oder gar hässliche Motive waren nicht sein Ding, dafür das Festhalten des Ephemeren, Flüchtigen. Häufig zeigen seine Gemälde Varianten eines Motivs in verschiedenen Lichtstimmungen. Ob Getreideschober oder Palazzo. Die serienartige Malweise war neu, Monet ein erster Serieller sozusagen, mehr intuitiv als konzeptionell.  

Dem 1840 geborenen Maler ging es da­rum, die Schönheit des Augenblicks einzufangen. Ob an der sonnendurchfluteten Riviera oder in den flirrenden Wasser-Spiegelungen seines Seerosen-Teichs. Wie er gemalt hat, sieht der Besucher in einem Schwarz-Weiß-Film, der den Senior an der Staffelei im Freien zeigt. „Für mich existiert eine Landschaft niemals an und für sich, denn ihre Erscheinung verändert sich mit jedem Augenblick“, so Monet. Er wolle die Atmosphäre malen und das sei „nichts anderes als das Unmögliche.“ 

Im Herbst dieses Jahres will der 76-jährige Mäzen Hasso Plattner seine komplette Impressionisten-Sammlung dauerhaft ins Museum Barberini geben. Über 100 Werke von Renoir, Sisley, Signac, Pissarro und die 34 Gemälde von Claude Monet. Mehr Monets sind außerhalb von Paris nirgends sonst in Europa zu sehen.

Monet. Orte im Museum Barberini, Alter Markt, Humboldtstr. 5-6, Mi–Mo 10–19 Uhr, bis 19.7., Eintritt: 14/ erm. 10 €, Sa+So 18/ erm. 12 €, 
www.museum-barberini.com


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