Kunst

Neue Kulturorte in alten Berliner Bauten: Da geht wieder was!

„Ich war hier noch nie!“ ist so ein Satz, den Liebhaber:innen der schönen Künste und notorische Event-Hopper:innen in diesem Jahr öfter von sich gaben und noch geben werden. Denn seit Juni locken Kunstausstellungen und Kulturveranstaltungen in Industriegebiete jenseits des S-Bahnrings oder in bisher verschlossene und vor sich hinvegetierende Architekturdenkmäler mitten in der Stadt.

Dass Berlin nicht mehr nur ein Magnet für kreative, sondern auch für geschäftstüchtige Visionär:innen ist, haben wohl auch die letzten Immobilienunternehmen mitbekommen. So werden ehemalige Industrieanlagen mit der neuen Berliner Mischung von Kultur, Gastronomie und Start-ups in die Zukunft der „pulsierenden Metropole“ überführt. Aber auch kommunale und selbständige Initiativen haben neue, spannende Orte mit Kunst reaktiviert. Ob Zwischennutzung, neuer Hotspot oder einmalige Aktion: Es gibt wieder viel zu entdecken in der Stadt.


ICC

Eine Augenweide für Freund:innen futuristischer Architektur: das Internationales Congress Centrum. Foto: Imago/Joko

Ein gigantisches Gewächshaus, Wohnhäuser oder ein Museum: Das sind einige der Pläne, mit denen das raumschiffartige Internationale Congress Centrum (ICC) aus dem mittlerweile siebenjährigen Schlaf geweckt werden sollte. Doch bis auf eine temporäre Nutzung als provisorische Flüchtlingsunterkunft hatte sich in der Hightech-Architektur-Ikone von 1979 bislang nichts getan.

Nun hatten die Berliner Festspiele zu ihrem 70. Geburtstag den rostenden, retro-futuristischen Riesen am Messedamm wachgeküsst – zumindest für zehn Tage. Im Rahmen des Festivals „The Sun Machine Is Coming Down” bespielten Künstler:innen wie Arthur Jafa, Ayaka Nakama oder Joulia Strauss die Räume mit einem interdisziplinären Programm von Artistik bis Videoinstallationen. Weitere Zwischennutzungen für das denkmalgeschützte, von Ralf Schüler und Ursulina Schüler-Witte entworfenen Gebäude sind vorerst nicht geplant. Ob das Gebäude verkauft oder, wie ursprünglich von der rot-rot-grünen Koalition geplant, saniert wird, steht in den Sternen.


Platte.Berlin

Voguing Show auf dem Platte Runway während der Berlin Fashion Week. Foto: PLATTE und Malwin Béla Hürkey
Voguing Show auf dem Platte Runway während der Berlin Fashion Week. Foto: PLATTE und Malwin Béla Hürkey

Am Fuße des Plattenbaugebirges in der Memhardstraße befindet sich Berlins wohl spannendstes Modehaus. Ateliers, Showroom, Store, Techlab und Thinktank – vereint unter dem Namen Platte.Berlin. Die Initiative wurde Anfang dieses Jahres von den Wirtschaftsförderungen Pankow und Mitte zusammen mit dem Modenetzwerk Nemona ins Leben gerufen, um fehlende Strukturen in der lokalen Modewirtschaft aufzubauen sowie die Sichtbarkeit der Berliner Akteure in der Branche zu stärken.

So tummeln sich neuerdings am eher für seine Tristesse bekannten 80er-Jahre-Wohnkomplex „Memi“ junge Modeschaffende, die an einer innovativen und vor allem nachhaltigen Produktion von Mode sowie deren Konsum arbeiten. Mit einer spektakulären Voguing-Runway-Show hat sich Platte. Berlin während der Fashion Week einem größeren Publikum geöffnet. Die partizipativen Angebote werden durch Ausstellungen sowie Workshops für Profis als auch Laien ausgeweitet. Momentan läuft noch die Schau „Material Matters“ über nachhaltige Konzepte in Mode, Kunst und Design.


Umspannwerk Reinickendorf

Lost Art: Eine Installation der Künstlerin Julia Sossinka. Foto: Frank Sauer/Julia Sossinka.
Lost Art: Eine Installation der Künstlerin Julia Sossinka. Foto: Frank Sauer/Julia Sossinka.

Proberäume, Ateliers, Ton- und Lichtstudios, Start-ups, Ausstellungen, Events… von einem Zentrum für Kreativwirtschaft und Kultur im alten Umspannwerk Reinickendorf träumt Howard Howe. Der Berliner Immobilienunternehmer hat zusammen mit Partnern die Anlage im Industriegebiet nahe der Borsigwerke 2015 gekauft. Das imposante Klinkergebäude entstand zwischen 1924 und 1929 nach den Plänen von Hans Heinrich Müller, der viele Stromverteilungsstationen in dieser Stadt entwarf.

Bisher werden einige Räume von Studierenden und Profis aus der Filmbranche genutzt, 2019 fand eine Ausstellung von Animationskünstler:innen der Serie „Game of Thrones“ statt. Nun will Howe die Entwicklung des denkmalgeschützten Industriegeländes angehen und zusammen mit dem Bezirksamt Reinickendorf bis März 2022 einen Nutzungsplan erstellen. Mit dem multimedialen, immersiven „Lost Art Festival“ vom 24. bis 26.9. wurde das nächste Kapitel eingeläutet.

Kulturelle Veranstaltungen sollen künftig regelmäßig stattfinden.

  • Umspannwerk Reinickendorf Breitenbachstr. 32, Wittenau

Wilhelm Hallen

Die Arbei „ÎÔ“ von Sylvie Fleury in den Wilhelm Hallen. Foto: Philipp Solf
Die Arbei „ÎÔ“ von Sylvie Fleury in den Wilhelm Hallen. Foto: Philipp Solf

Es war ein voller Erfolg: Zum zweiten Mal stellten im September sieben Galerien große Arbeiten ihrer Künstler:innen in den Reinickendorfer Wilhelm Hallen aus, hinzu kamen die Präsentationen der jungen Kandidat:innen für den Berlin-Masters-Preis. Und das Publikum freute sich: über einen weiteren Ausstellungsort in einem ehemaligen Industriegebiet.

Die Wilhelm Hallen, eine ehemalige Eisengießerei am S-Bahnhof Wilhelmsruh in Reinickendorf, lässt eine in Berlin eingetragene Gesellschaft zu einem Gelände für Handwerk und Büros ausbauen. Eine Kantine gibt es bereits, auch haben schon Künstler:innen hier Studios, etwa der Bildhauer Wolfgang Flad und Radu Marian Bota, der unter anderem mit verkohltem Holz arbeitet. Das passt zufällig hervorragend in die Wilhelm Hallen: Die Backsteinbauten wurden zwischen 1898 und 1918 errichtet, in der industriellen Hochzeit Berlins, als Kohle und Holz in Massen verfeuert wurden. 


Callie’s

Blick auf die sanierte Max-Hasse-Machinenfabrik samt Aufbau. Foto: Callie's/Nick Ash
Blick auf die sanierte Max-Hasse-Machinenfabrik samt Aufbau. Foto: Callie’s/Nick Ash

Kalliope, die Muse der epischen Dichtung, der Philosophie und der Wissenschaft in der griechischen Antike, ist Namenspatin für das Stipendienhaus Callie’s in einem Weddinger Hinterhof. Auf vier Etagen einer ehemaligen Maschinenfabrik befinden sich Ateliers, Tanz- und Musikstudios. Künstler:innen wie Rosa Barba, Camille Henrot und Mouse on Mars geben sich hier die Klinke in die Hand, aber auch jüngere Talente werden gefördert. In erster Linie handelt es sich um die zeitlich flexible, kostenlose Nutzung der Wohn- und Arbeitsräume. In einigen Fällen besteht die Möglichkeit einer zusätzlichen finanziellen Unterstützung. Kopf der experimentellen, gemeinnützigen Institution ist die US-amerikanische Kuratorin Jarrett Gregory.

Sie gründete Callie’s 2018 mithilfe von Spenden. Dazu gehört auch, dass die Räumlichkeiten vom Besitzer kostenfrei zur Verfügung gestellt werden. Das Mailänder Architekturstudio ASA Studio Albanese entwickelt hier den Kunst-Business-Wohnkomplex „Lindower 22“. Im September 2020 wurden die Türen von Callie’s erstmals für das Publikum geöffnet. Ob und was es hier zu sehen gibt, hängt allein vom Willen der Künstler:innen ab, denn anders als in anderen Stipendienhäusern gibt es hier keine Präsentationspflicht und somit keinen festen Programmkalender. Veranstaltungen ergeben sich oft kurzfristig, werden auf der Homepage und den Social-Media-Kanälen angekündigt.


Kunstbrücke am Wildenbruch

Während der Eröffnung der Kunstbrücke am Wildenbruch. Foto: Nihad Nino Pusija/New Opera Hero/Davis West und Gabor Hartyáni /Raul Walch/Hans HS Winkler
Während der Eröffnung der Kunstbrücke am Wildenbruch. Foto: Nihad Nino Pusija/New Opera Hero/Davis West und Gabor Hartyáni /Raul Walch/Hans HS Winkler

Hinter diesem außergewöhnlichen Kunstörtchen steckt kein:e private Investor:in, sondern das Kunstamt Neukölln. Es hat eine ehemalige Bedürfnisanstalt reaktiviert: Die Toilettenanlage an der Wildenbruchbrücke dient fortan der Kunst. Das war bereits erprobt worden: während einer Ausgabe des jährlichen Kunst- und Kulturfestivals „48h Neukölln“. Damals soll der Geruch sehr unangenehm gewesen sein, weshalb die ausstellende Künstlerin duftende Kräuter in ihre Arbeit integriert haben soll. Das Geruchsproblem ist inzwischen behoben: Das Land Berlin hat die Anlage gründlich sanieren lassen.

Zur Woche der Kommunalen Galerien Berlin Ende August bekam das einst stille Örtchen seine neue Funktion: mit der Gruppenausstellung „Fluide Realitäten“ zum Thema Wasser. Passt ja irgendwie. Wie der Bezirk Mitte hat nun auch Neukölln drei kommunale Galerien.

  • Kunst am Wildenbruch Wildenbruchstr., Neukölln, Mi–So 10–18 Uhr, Eintritt frei, Ausstellung bis 31.10., im Winter vorauss. geschlossen

Napoleon Komplex

Hier soll ein kreativer Größenwahn á la Napoleon Einzug halten: der Napoleon Komplex. Foto: j_kohlby
Hier soll ein kreativer Größenwahn à la Napoleon Einzug halten: der Napoleon Komplex. Foto: j_kohlby

Ob Berliner:in oder Tourist:in: Das RAW-Gelände, Berlins größte Kultur-Industriebrache an der Warschauer Straße, kennt fast jeder. Das dahinter liegende ehemalige Deutsche Bahn Gelände mit den Werkhallen war dagegen kaum als kreativer Hotspot bekannt. Das lag an dem eher exklusiven und eventorientierten Charakter der bisherigen Veranstaltungen aus der Mode- und Filmbranche.

Diesen Sommer öffneten sich gleich zwei Einrichtungen auf dem Gelände für alle Berliner:innen. Im „Napoleon Komplex“, der größten Werkhalle, fand eine Ausstellung mit mehr als 60 Künstler:innen statt, die teilweise auf dem Gelände ihre Ateliers und Werkstätten haben. Im Biergarten „St.Helena“ gibt es nicht nur ein gastronomisches Angebot, sondern auch Musik und Kino. Bislang ist das Ganze ein Zwischennutzungskonzept der Branding- und Locationagentur La Boom, die das Gelände in Kooperation mit den besitzenden Berliner Immobilienfirmen betreut.

Was künftig auf dem Industrie-Areal entstehen wird, steht noch nicht fest. Das Ziel der Macher:innen ist es, einen Kulturstandort zu etablieren, der auch in einem neuen Nutzungskonzept weiterleben wird. Als nächstes steht die Pejac Berlin Street Art Exhibition (30.10.–07.11) an.


Amtsalon

Das großzügige Treppenhaus mit der Lichtinstallation „Bocci“ von Omer Arbel beim ersten Amtsalon. Foto: Markus Gröteke, Berlin/architectureshooting
Das großzügige Treppenhaus mit der Lichtinstallation „Bocci“ von Omer Arbel beim ersten Amtsalon. Foto: Markus Gröteke, Berlin/architectureshooting

Verbrechen und Strafe sind hier höchstens Gegenstand einer literarischen Auseinandersetzung. Das ehemalige Amtsgericht Charlottenburg in der Kantstraße ist als „Amtsalon“ eine neue Adresse für kulturelle Veranstaltungen mitten in der Stadt. Den Auftakt bildete eine große Pop-up-Galerie-Schau im Juni dieses Jahres. Es folgte der Literatursalon „Writer’s Thursday“ mit seiner ersten Vor-Ort-Veranstaltung seit Pandemiebeginn.

Das denkmalgeschützte Gebäude mit dem imposanten Treppenhaus wurde ebenso wie das dazugehörige Frauengefängnis (bald ein Boutique-Hotel) von den Besitzern, die Architekt:innen Almut Grüntuch-Ernst und Armand Grüntuch, saniert. Im Gerichtsgebäude sollen künftig Kreative und Unternehmen aus den Bereichen Kunst, Design, Architektur und Literatur temporäre Projekträume gestalten können.

Über konkrete Vorhaben wollen sich die Macher:innen in den kommenden Wochen äußern. Fest steht, dass vom 1. bis 5. Dezember erneut eine Pop-up-Ausstellung von 25 Berliner Galerien stattfinden wird.


Bierpinsel

 Geliebt, gehasst - auf jeden Fall Kult: der Bierpinsel in Steglitz. Foto: Imago/camera4/Tilo Wiedensohler
Geliebt, gehasst – auf jeden Fall Kult: der Bierpinsel in Steglitz. Foto: Imago/camera4/Tilo Wiedensohler

Der heimliche Star der diesjährigen Berlin Art Week: der Bierpinsel. Das seit 2006 leerstehende Steglitzer Wahrzeichen wurde bereits während der Fashion Week reaktiviert. Es folgten die Kuratoren von „Disappearing Berlin“, einer Performance- und Musikreihe des Schinkel Pavillons, die vom Verschwinden (oder Vergammeln) bedrohte Berliner Orte temporär künstlerisch belebt.

Das 1976 eröffnete Turmrestaurant, ein brutalistisches Prachtstück der Pop-Architektur vom Ehepaar Schüler/Schüler-Witte, hat jedoch eine blühende Zukunft vor sich. Der neue Besitzer Götz Fluck, Inhaber des Berliner Immobilienunternehmens Immoma, plant, das denkmalgeschützte Gebäude mit Büros und einem Restaurant wieder in Betrieb zu nehmen. Das pragmatische Vorhaben krönt die Vision von einer Panoramabar auf dem Dach und die Begrünung der Fassade.

Bis die Sanierungsarbeiten Anfang 2023 losgehen, ist Fluck für kulturelle Zwischennutzung offen und hat bereits einen Mitarbeiter mit der Anfrageflut betraut.

  • Bierpinsel Schloßstr. 17, Steglitz

Monopol

Früher waren im ehemaligen Aparatehaus Arbeiter:innen zugange. Foto: Stephanie Neumann
Früher waren im ehemaligen Aparatehaus Arbeiter:innen zugange. Foto: Stephanie Neumann

Einst wurde hier unter der Marke Monopol Schnaps gebrannt. Zukünftig werden auf dem großen Destillerie-Komplex in Reinickendorf Künstler:innen, Start-upper, Techies und Food-Avantgardisten einen kreativ-kulinarischen Campus gestalten. Bereits jetzt haben hier zahlreiche Kunstschaffende Ateliers und Werkstätten bezogen, im kleinen Format Ausstellungen, Konzerte und Workshops organisiert.

Dahinter steckt eine Gruppe von Entwicklern, angeführt von den argentinischen Brandingexperten Rodrigo Iervolino und Antonio de la Rúa, „Design-Hotels“-Gründer Klaus Sendlinger und Start-up-Veteran Ralf Wenzel.

Diesen Sommer war das Monopol eine der Spielstätten der Kunstversteigerung „Direkte Auktion“ und somit erstmals einem größeren Publikum zugänglich. Während das denkmalgeschützte Klinkerensemble saniert wird, sollen weitere kulturelle Veranstaltungen stattfinden.


Haunt

 “Vagabonds” von Dafni Barbageorgopoulou im Innenhof von Haunt. Foto: Dafni Barbageorgopoulou/Stephan Klee und frontviews e.V.
“Vagabonds” von Dafni Barbageorgopoulou im Innenhof von Haunt. Foto: Dafni Barbageorgopoulou/Stephan Klee und frontviews e.V.

Sieben Jahre lang stand die Ausbildungsstätte des Grünflächenamtes in einem Wohnkomplex an der Kurfürstenstraße leer, nachdem die letzten Azubis gegangen waren. Allerlei Pflanzen hatten sich des Innenhofes und der Fassaden bemächtigt, bis im Jahr 2020 wieder Menschen anrückten. Diesmal Kunstschaffende, die Kubus – Ausstellungsfläche: 250 Quadratmeter – samt Außenbereich in Eigenregie zu einem neuen Projektraum gestalteten und auf den Namen „Haunt“ tauften.

Die Natur hat hier weiterhin einen Platz – sowohl in ihrem Wildwuchs, als auch thematisch in Workshops und Performances. Das Künstler:innenkollektiv Frontviews ist seit 2012 tätig und plant seine neue Spielstätte mit Ausstellungen, Konzerten und nachbarschaftlichen Veranstaltungen als einen schöpferischen Begegnungsort für Mensch und Natur zu etablieren.

  • Haunt Kluckstr. 23A, Tiergarten, Mi–Sa 14–18 Uhr, Eintritt frei, Workshop für eine kollektiven Baumschule mit Gaston Hermida & Andreas Greiner 16.10. 13–16 Uhr, 23. 10. 13–16 Uhr, hauntberlin.de

Flughafen Tegel

 Eine Berliner Legende: Flughafen Berlin Tegel. Foto: Imago/Joko
Eine Berliner Legende: Flughafen Berlin Tegel. Foto: Imago/Joko

Flughafen Tegel war der beste Flughafen der Welt. Warum? Aus Gründen! Entworfen vom Architekturbüro Gerkan, Marg und Partner (gmp), wurde das futuristische Gebäude 1974 eröffnet. Es folgte eine wechselhafte Geschichte zwischen Mauerfall und Easyjet. Die ursprünglich für 2012 geplante Eröffnung des Flughafen Berlin Brandenburg „Willy Brandt“ sollte Tegels Ende besiegeln. Doch die achtjährige Pleiten,Pech und Pannen-Show in Schönefeld schenkte dem Flughafen im Nordwesten Berlins weitere Jahre der Betriebsamkeit. Seit 2021 ist nun aber wirklich Schluss. Zukünftig entsteht hier ein neues Quartier: Eine klimaneutrale, autoarme Siedlung für über 10 000 Menschen sowie ein Forschungs- und Industriepark, dazu ein Hochschulcampus. 

Mit dem legendären Berliner Festival für Hören und Sehen »sonambiente« wurde diesen Sommer in Terminal A und B ein würdiger Abschied gefeiert. Die Terminals sind jetzt zwar wegen der beginnenden Bauarbeiten geschlossen, jedoch ist man bei der zuständigen, landeseigenen Tegel Projekt GmbH künftigen Kulturprojekten auf dem Gelände aufgeschlossen. Zuletzt fand die Kunstauktion #KeinBerlinOhneKultur von Radio Eins auf der Rollbahn statt.

Eine permanente Bespieglung mit Events sei nicht geplant, heißt es von Seiten der Verantwortlichen. Sondern immer wieder einzelne kulturelle Veranstaltungen und künstlerische Interventionen durchzuführen. Momentan wird geprüft, welche Flächen sich dafür eignen. Außerdem ist zusammen mit der Kulturverwaltung angedacht, in der Sanierungsreihenfolge weiter hinten stehende Räume in Ateliers und Werkstätten umzuwandeln.

  • Flughafen Berlin Tegel Tegel

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