Der Preis der Nationalgalerie wird alle zwei Jahre vergeben, um in Deutschland lebende Künstler:innen unter 40 Jahren zu fördern und zu würdigen. Der 11. Preis der Nationalgalerie wurde am 7. Oktober 2021 an Sandra Mujinga verliehen. Nun steht auch fest, wer den Publikumspreis erhält: Er geht an die Künstlerin Sung Tieu.
Publikumspreis der Nationalgalerie für Sung Tieu
Nachdem der Preis der Nationalgalerie für junge Berliner Künstler:innen letztes Jahr an Sandra Mujinga ging, gab es für die anderen Finalist:innen gibt es noch die Chance, den begehrten Publikumspreis zu ergattern. Nun hat das Publikum Sung Tieu als seine Favoriten ausgewählt.
Die Installationen, Skulpturen, Videos, Soundarbeiten und Interventionen der in Berlin lebenden deutsch-vietnamesischen Künstlerin Sung Tieu (*1987)) umfassen Themen wie das Leben in der Diaspora und dessen psychologischen Auswirkungen sowie Vermächtnisse des Kalten Kriegs und seine Folgen für den globalen Kapitalismus.
Oft verwebt sie in ihren Arbeiten Fiktives und Reales, historische und biografische Ereignisse ihrer Herkunft und verschiedene Lebenswirklichkeiten, wie beispielsweise in ihrer laufenden Auseinandersetzung mit dem 1980 geschlossenen Anwerbeabkommen zwischen der DDR und der Sozialistischen Republik Vietnam. Dieses Thema bildete auch den inhaltlichen Kern ihrer Präsentation im Hamburger Bahnhof. Sung Tieu ermöglichte so eine längst überfällige Beschäftigung mit diesem wichtigen Kapitel, auch der gemeinsamen Geschichte von Berlin und Vietnam, in der Gegenwartskunst.
Die Ausstellungsbesucher:innen konnten online ihre Stimme abgeben. Der Publikumspreis wird in Kooperation mit tipBerlin präsentiert. Mit der Verkündigung des Publikumspreises endete auch die aktuellen Gruppenausstellung aller Nominierten im Hamburger Bahnhof am 27. Februar.
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