Die Aufzählung der bedeutendsten deutschen Künstler des 20. Jahrhunderts lautet meist so: Beuys, Baselitz, Kiefer, Richter, Polke. Unter ihnen ist Sigmar Polke (1941–2010) sicher der ironischste, analytischste und demokratischste. Bei ihm raunt es garantiert nicht. Sondern er setzt Malerwerkzeuge wie Skalpelle ein und seziert höchst präzise die Gesellschaft ihn ihren kleinbürgerlichen und größenwahnsinnigen Wünschen – wie 1998 in „Betriebsfest“ (Abb.).

Dazu passt, dass er schon Anfang der 1960er-Jahre die Edition, also Kunst in kleiner Serie, als der Malerei, Zeichnung und Fotografie gleichwertig ansah und mit ihr experimentierte. Nun ist das gesamte Editionswerk Polkes mit rund 200 Arbeiten aus der Sammlung Kunstraum am Limes im me Collectors Room zu sehen.