Tim Burton ist einer der wenigen Hollywood-Regisseure, die derart konsequent einen eigenen und wiedererkennbaren Filmkosmos geschaffen haben. Mysteriöse Helden, schräge Monster, rasante Action, ein Faible für Nostalgie und Feiertage, Adaptionen legendärer Stoffe und ein Ausflug ins Superhelden-Universum: Burton ist ein Meister des familientauglichen Gruselhorror-Fantasy-Genres! Ob „Edward mit den Scherenhänden“, „Charlie und die Schokoladenfabrik“, „Sweeney Todd“ oder „Alice im Wunderland“, jeder seiner Filme hat den magischen Touch. Man könnte die atmosphärischen Filme – egal ob Realfilm oder Animation – auch als „burtonesk“ bezeichnen. Nun würdigt die spektakuläre Multimedia-Ausstellung „Tim Burton’s Labyrinth“, die ab 19. Juli in Berlin zu sehen ist, das Werk des 1958 in Kalifornien geborenen Künstlers, Produzenten und Filmregisseurs.
Eine immersive Reise in Tim Burtons faszinierendes Universum
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Das Produktionsteam von „Tim Burton’s Labyrinth“ kam aus Spanien angereist und brachte in mehreren Lastern ein spektakuläres Bühnenbild mit, das selbst einem Film von Tim Burton entstammen könnte: Aus rotem Samt, Spiegelwänden, Videoprojektionen, Originalzeichnungen, animierten Trick-Sequenzen, lebensgroßen Figuren und Kostümen, alles untermalt von Soundtracks des berühmten Filmkomponisten Danny Elfman, entstand in einer Industriehalle in Friedrichshain ein labyrinthischer Parcours, der direkt ins kreative Reich von Tim Burton führt. Die Ausstellung ist eine immersive Reise in Tim Burtons faszinierendes Universum!
„Jeder Film beginnt bei Tim Burton mit einer Zeichnung“, erzählt der Kurator, „Burton hat schon als Kind gerne verrückte Monster und seltsame Helden gezeichnet“. Seine Kreaturen haben große Augen und dünne Gliedmaßen, sie sind schrecklich und liebenswert zugleich und eine Hommage an gesellschaftliche Außenseiter. Burtons Filme sind in gewisser Weise auch ein Plädoyer für die Andersartigkeit und der Wunsch, man solle nicht nach seinem Äußeren bewertet werden. Dabei spielt das Äußere eine zentrale Rolle in seinen Filmen. Ob Beetlejuice, Edward mit den Scherenhänden, das Liebespaar aus „Corpse Bride“, die Großhirn-Aliens aus „Mars Attacks!“, das Figurenpanoptikum aus den Klassikerverfilmungen „Alice im Wunderland“ oder „Charlie und die Schokoladenfabrik“, sie alle sehen markant, speziell und besonders aus, und sie alle tauchen in den verschachtelten Räumen auf, durch die sich die Besucher:innen von „Tim Burton’s Labyrinth“ hindurchschlängeln müssen.
„Tim Burton’s Labyrinth“ in Berlin: Natürlich sind nicht alle Filme und Figuren Teil der Show, dafür ist das Werk des Regisseurs zu umfangreich.
Hinter den Türen verbergen sich immer wieder neue Geschöpfe und Szenerien. Mal sind es riesige Pilze, mal der sonderbare „Austernjunge“ und mal der Pinguin, Batmans fieser Widersacher. Denn auch den düsteren Superhelden inszenierte Tim Burton, und das mit „Batman“ (1989) und „Batmans Rückkehr“ (1992) gleich zweimal. Natürlich sind nicht alle Filme und Figuren Teil der Show, dafür ist das Werk des Regisseurs zu umfangreich. Doch die Ausstellung, die nach einigen Stationen in Europa, nun auch in Berlin auf dem RAW-Gelände zu sehen ist, schafft es, eine Burton-Stimmung zu erzeugen. Man wähnt sich in einem seiner Filme, fühlt sich den Burton-Stars Johnny Depp und Helena Bonham Carter nahe und kann dem Künstler Burton nachspüren, der an der Konzeption des Ausstellungsprojekts beteiligt war und dafür gut 150 Original-Zeichnungen aus seinem Archiv zur Verfügung stellte.
Wer einmal durch das Labyrinth gegangen ist, kommt mit dem Wunsch heraus, mal wieder einen Film von Tim Burton zu sehen. Entweder einen alten Liebling oder aber einen Titel, den man vielleicht verpasst hat. Die Familientragödie „Big Fish“ vielleicht oder die Hommage an den legendären Trash-Regisseur „Ed Wood“. Die ungebändigte Kreativität, die Lust an überwältigenden Bildern, die Liebe zu den Figuren, all das macht Tim Burton und sein Werk einzigartig und „Tim Burton’s Labyrinth“ ist ein Ort, an dem es gefeiert wird.
- „Tim Burton’s Labyrinth“ in der Radsetzerei Revaler Str. 99/Halle 16, Friedrichshain, Mi–Do 14–20 Uhr, Fr+Sa 10–21 Uhr, So 10–20 Uhr, bis 3. November, Tickets ab 22 Euro, mehr Infos hier
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