Einmal eintauchen in das Leben der berühmten Brücke-Künstler und ihre Zeit in Berlin hautnah miterleben. So nah sein, als würde man gemeinsam mit Pechstein und Kirchner in der Kneipe unter ihrem Wohnatelier ein Bier trinken oder zusammen mit Emy Frisch die Kunstwerke der Brücke-Künstler fotografieren und dokumentieren. Der neue Audiowalk „Eine Brücke in die Zukunft“ vermittelt Eindrücke. Was euch erwartet, lest ihr hier.

Audiowalk „Brücke in Berlin“ gibt Einblicke in die Berliner Brücke-Zeit
Das Projekt „Brücke in Berlin“ des Brücke-Museums bietet ein interaktives Erlebnis, das tief in die künstlerische Welt der Brücke-Gruppe eintaucht. Die Bewegung war geradezu revolutionär und hat die Berliner Kunstszene des frühen 20. Jahrhunderts geprägt. Die Gründungsmitglieder der expressionistischen Gruppe wurden von den vielfältigen Möglichkeiten der Kunststadt Berlin angezogen. Ihre Hoffnungen für das Leben in dieser schnell wachsenden Millionenmetropole waren groß, sodass sie 1911 Dresden den Rücken kehrten – und in Friedenau landeten.
Charakteristisch für die Gruppe ist die rohe Malweise, unvermischte Farben in intensiven Tönen und die Thematisierung von Natur und Großstadt. Obwohl die im Jahr 1905 in Dresden gegründete Gruppe selbst im Jahr 1913 aufgelöst wurde, blieben die Künstler in Berlin und ließen sich von der Stadt zu neuen Werken inspirieren.
Die Förderung der Senatsverwaltung für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt und des Forschungs- und Kompetenzzentrum Digitalisierung Berlin ermöglichte das Digitalprojekt „Brücke in Berlin“. Nun kann man auf der Website die wichtigsten Berliner Orte betrachten, die das Leben und die Werke der Brücke-Künstler prägten. Vom Wannsee über den Kurfürstendamm bis hin zum Potsdamer Platz lassen sich die Brücke-Künstler seit Dezember anhand der digitalen Karte durch ganz Berlin verfolgen.
Ausstellungsgrafiken, Portraits von Berliner Freund:innen sowie Bilder von Institutionen, Plätzen, Straßen und Naturlandschaften, die sie regelmäßig besuchten, fügen sich zu einem lebendigen Mosaik zusammen. Historische Karten, Fotografien und Filmmaterial ergänzen diese Reise durch das Berlin der Brücke-Künstler und enthüllen faszinierende und persönliche Geschichten über die Stadt von damals. Die innovative Verknüpfung der künstlerischen Werke mit den realen Orten eröffnet neue Perspektiven auf Kunst, Geschichte und Berlin.
Brücke in Berlin hören
Besonderes Highlight des Projekts ist der Brücke-Audiowalk „Eine Brücke in die Zukunft“, der gemeinsam mit dem Künstlerduo Po:era, bestehend aus Lucas Lacerda und Daniel Weyand, entstanden ist. Der 90-minütige Walk verbindet sechs verschiedene Schauplätze in Friedenau und ist 4,2 Kilometer lang. Begleitet von den Audioaufnahmen läuft man von Station zu Station, vorbei an schönen Parks und netten Lokalen.
Der Audiowalk bietet neben den sachlichen Erzählung auch fiktionale Audioszenen, die eher an ein spannendes Hörspiel erinnern. So wird eine Schlägerei in der Stammkneipe von Max Pechstein und Ernst Ludwig Kirchner nicht einfach nur erzählt, sondern anhand von Soundeffekten und dialogischen Beschreibungen der Charaktere nachgespielt. Erzählerin der Geschichten ist die Fotografin Emy Frisch, deren weibliche Perspektive auf den Brücke-Kosmos bislang vernachlässigt wurde. Sie stand der Gruppe besonders nah: Ernst Ludwig Kirchner kannte sie bereits aus Kindertagen, und im Jahr 1919 heiratete sie den Künstler Karl Schmidt-Rottluff.
Auch wenn der Audiowalk von vergangenen Tagen erzählt, schlägt er immer wieder einen Bogen zur heutigen Zeit, indem er aus der Erzählperspektive immer mal wieder auf den heutigen Zustand der Gebäude eingeht und beschreibt, was es in diesem Moment zu sehen gibt. Wo beispielsweise Emma Ritter einst malte und wohnte, steht heute ein grauer Neubau.
Funktionen des interaktiven Brücke-Audiowalks
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Über die Website des Projektes lassen sich die Standorte auf verschiedene Weisen überblicken. Neben dem Audiowalk gibt es hier auch die Möglichkeit, sich die Gesamtkarte anzeigen zu lassen oder die verschiedenen Orte aufgelistet zu betrachten. Die Route des Brücke-Audiowalks ist auf der Karte markiert und erscheint, wenn die Kategorie „Audiowalk“ gewählt wird. Mit der Aktivierung der Standortfunktion auf dem eigenen technischen Gerät wird die Orientierung vor Ort erleichtert.
Jeder Stopp bietet einen eigenen Audio-Track, der über den integrierten Player abgespielt werden kann und weitere Informationen zu den einzelnen Stationen bereitstellt. Musikstücke am Ende jedes Kapitels begleiten auf dem Weg von einem Stopp zum nächsten und vermitteln ein Gefühl für die Zeit, in der die Brücke-Künstler in Berlin lebten. Ein besonders tolles Feature des Walk sind die Empfehlungen, die währenddessen gegebenen werden. Beispielsweise wird im Track der ersten Station ein Park empfohlen, an dem die Tour vorbei führt und der sich besonders gut für eine Pause zwischendurch eignet.
Stationen des Brücke-Walks
- Wohnateliers von Max Pechstein und Ernst Ludwig Kirchner sowie Malschule MUIM-Institut
- Wohnung von Emy und Karl Schmidt-Rottluff
- Wohnatelier von Karl Schmidt-Rottluff
- Wohnatelier von Emma Ritter
- Wohnatelier von Otto Mueller
- Wohnateliers von Otto Mueller und Erich Heckel sowie Geschäftsadresse der Brücke
Dieser fesselnde Brücke-Audiowalk bietet nicht nur Einblicke in die Welt der Brücke-Künstler, sondern auch eine einzigartige Möglichkeit, die reiche Geschichte und Kultur Berlins zu erleben, indem Vergangenheit und Gegenwart miteinander verschmelzen. Für das beste Hörerlebnis empfiehlt es sich, hochwertige Kopfhörer zu nutzen, um die Klänge und die Atmosphäre bestmöglich zu genießen. Also: Website aufrufen, Audiowalk starten und einen historischen Spaziergang durch das Berliner Leben der Brücke-Künstler genießen.
- Eine Brücke in die Zukunft hier anhören
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