Früher hat Ulrike Almut Sandig ihre Gedichte an Bauzäune geklebt oder auf Flyern und Gratispo“stkarten verteilt. Gerade ist ihr zweiter Band mit Erzählungen erschienen, und noch immer glaubt die 1979 in Nauwalde (Sachsen) geborene und seit 2011 in Berlin lebende Autorin, dass sich mit Erzählungen die Welt verändern ließe. Ob die Frau, die nach einem Schneesturm alleine von ihrer Bergtour zurückkehrt oder der Mann, der trotz glücklicher Ehe gar nicht merkt, wie seine Frau neben ihm an einem Herzinfarkt stirbt – sie alle sind die Erzähler ihrer eigenen Geschichte und haben daher eine zweite Chance. Sorgfältig gebaute Prosatexte. Glashart.
Text: Grom
Buch gegen das Verschwinden von Ulrike Almut Sandig, Schöffling & Co., ?208 S., 18,95 Euro