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Literatur an außergewöhnlichen Orten: Das Literaturhaus Berlin geht auf Tour

Das Berliner Literaturhaus geht mit seinem innovativen Programm auf Tour durch die Stadt und bringt Lesungen an ungewöhnliche Orte. Die Veranstaltungsreihe bringt Buchpremieren, Gesprächsrunden und junge Literatur an Locations wie den Tempelhofer Flughafen oder das Planetarium. Wir stellen euch die Highlights vor.

Hengameh Yaghoobifarah liest am 17.9. aus dem neuen Roman „Schwindel“ in angemessen schwindelerregender Location: Im Tower des Flughafen Tempelhof. Foto: IMAGO / Funke Foto Services

„Li-Be für die Stadt“: Lesungen im THF Tower und im Planetarium

In Berlin hat jede:r seinen Lieblingsort zum Lesen. Während das eigene Bett bequem, aber vielleicht etwas langweilig ist, kann man in der U-Bahn oder im Tempelhofer Feld lesen – echte Berliner Klassiker. Doch jetzt wird es noch aufregender: Das Literaturhaus Berlin geht 18 Monate lang auf Tour und bringt Lesungen an ungewöhnliche Orte. Während das Literaturhaus in der Fasanenstraße renoviert wird, gibt es unter dem Motto „Li-Be für die Stadt“ also jetzt Lesungen im Planetarium, Buchpremieren über den Dächern Berlins und Comics im Märkischen Viertel. Von Spandau bis Rudow – Berlin wird zur literarischen Bühne.

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Im September startet das Programm mit Lesungen, Buchpremieren und Gesprächen an ausgewählten Orten, um Literatur in spannenden Kontexten erlebbar zu machen. Los geht es am 17.9., wenn Hengameh Yaghoobifarah zur Premiere des neuen Romans „Schwindel“ im Tower des Tempelhofer Flughafen liest und mit Schriftsteller Daniel Schreiber ins Gespräch kommt. Der Roman erzählt geschickt und humorvoll von queerem Begehren und modernen Beziehungsdynamiken ein, als sich die Protagonistin Ava auf einmal beim unfreiwilligen Gruppendate auf einem Hochhausdach wiederfindet.

Behzad Karim Khani liest am 24.9. im Baergarten im Revier Südost aus „Als wir Schwäne waren“ und spricht mit Senthuran Varatharajah. „Als wir Schwäne waren“ erzählt Geschichte zweier Brüder, die aus dem Iran nach Berlin flüchten und sich im rauen Kiezleben Neuköllns wiederfinden. Es geht um Identität, Gewalt, Zugehörigkeit und das Erwachsenwerden in einer fremden Welt, während sie mit den Wunden ihrer Vergangenheit ringen.

Verbindung von Literatur und urbanem Raum

Am 1.10., kurz vor dem Tag der Wiedervereinigung also diskutiert Aron Boks mit den Autor:innen Charlotte Gneuß und Lukas Rietzschel im Hošek Contemporary darüber, wer eigentlich heute über die DDR sprechen – und schreiben – darf. Am 12.10. präsentieren die Autor:innen Enis Maci und Pascal Richmann im BHROX bauhaus reuse ihren abenteuerlichen Kollektivroman „Pando“, der die Leser:innen auf eine Reise von Ruhrgebiet bis Los Angeles, über das Niger-Delta bis nach Xinjiang führt. Am 2.12. stellt Melanie Raabe unter dem Sternenhimmel des Zeiss Großplanetariums ihr neues Buch „Der längste Schlaf“ vor, der von einer Schlafforscherin handelt, die selbst unter Insomnie leidet.

Die Veranstaltungsreihe soll den Dialog zwischen Literatur und urbanem Raum fördern, indem sie bekannte und aufstrebende Autor:innen an kulturell bedeutsame Orte bringt. Ob historische Stätten oder unerwartete Locations – die Tour hebt die Vielfalt Berlins hervor und lädt zu einer besonderen literarischen Reise ein. Von etablierten Schriftsteller:innen bis hin zu jungen Stimmen der Literaturszene, das Programm bietet für jeden Literaturbegeisterten etwas.

Neben Lesungen gibt es auch interaktive Formate wie Gesprächsrunden und Diskussionen, die Raum für Austausch bieten. So wird das Literaturhaus nicht nur zur Bühne für Literatur, sondern auch zur Plattform für den Dialog über zeitgenössische Themen, die die Stadt und ihre Bewohner:innen bewegen.

  • Eintritt 8 Euro / erm. 5 Euro / Berlin-Ticket S 3 Euro.
  • Weitere Informationen und das gesamte Programm gibt es auf der Website des Literaturhauses

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