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„Atzeschlumpf markiert den Harten“: Die Schlümpfe berlinern!

Erstmals wird bei den Schlümpfen berlinert. Der neue Band mit dem fantastischen Titel „Atzeschlumpf markiert den Harten“ versetzt Schlumpfhausen sprachlich an die Spree.

Die Schümpfe berlinern: Der joldene Schlumpf markiert noch nicht den janz Harten. Foto: Toonfish/Peyo Creations
Die Schlümpfe berlinern aber der joldene Schlumpf markiert noch nicht den janz Harten. Foto: Toonfish/Peyo Creations

Erstmals erscheint ein Schlumpf-Abenteuer uff Berlinerisch!

„Vadder Schlumpf is noch am Malochen“, weg ist sie, die blaue Behaglichkeit, die man aus Peyos berühmtem Dorf kennt. Nicht „Papa“, sondern „Vadder“, und er „tüftelt“ nicht, er „malocht“. Derb kommt der Umgangston daher, wie die Berliner Schnauze eben so ist. Das ist neu. Zwar droht den Schlümpfen unentwegt Gefahr durch den fiesen Zauberer Gargamel, Verzeihung, den Zooberer Jarjamel, doch alles in allem leben die Schlümpfe meist in einem süß-harmonischen Miteinander. Der immerzu aufkeimende Zwist zwischen den knubbelnäsigen Wichten ist eher drollig und ihre Sprache, so wie wir sie hierzulande kennen, flott und charmant. 

Das ist nun anders, erstmals erscheint ein Schlumpf-Abenteuer uff Berlinerisch. Was die Verleger von „Asterix und Obelix“ schon vor Jahrzehnten als markttaugliches Instrument entdeckten, und nachdem mittlerweile auch Donald Duck & Co. laut „Icke“ und „Ditte“ rufend durch die Hauptstadt stolperten, springen auch die Schlumpf-Vermarkter auf den Mundart-Zug aufs. Der von Valentina Congiu und Sascha Ehlert wunderbar übertragene Band trägt den fantastischen Titel „Atzeschlumpf markiert den Harten“. Allein dafür verdient die Publikation nichts weniger als den Deutschen Buchpreis. Das ist ganz große Literatur!

Ein Original ist die Geschichte nicht, Fans dürften sie unter dem Titel „Schlumpfissimus, König der Schlümpfe“ kennen. Die Story: „Vaddern Schlumpf muss für einije Zeit ausm Dorf, und nun weeß keen Schlumpf mehr, wer dit sajen hat. Da kommt Atzeschlumpf und beeenflusst die andan Schlümpfe, dass se ihmchen in eener demokratischen Wahl zu ihrn Obermima machen.“ Eine schlumpfige Parabel über Freiheit, Demokratie und Tyrannei. Ob es sich in jedem Fall lohnt, Comic-Klassiker frech-berlinerisch aufzupeppen, sei dahingestellt. In diesem Fall ist das Ergebnis aber mehr als gelungen. Die Schlümpfe würden gute Berliner abgeben, vor allem natürlich Muffi-Schlumpf!

Hier berlinern die Schlümpfe!

Atzeschlumpf markiert den Harten von Peyo, Splitter, 64 S., 13,95 € 


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