Der in Berlin lebende Schriftsteller Dirk Bernemann hat ein Talent für einprägsame Buchtitel. Seine Werke heißen „Ich hab die Un-
schuld kotzen sehen“, „Ich bin schizophren und es geht mir allen gut“ oder „Trisomie so ich dir“. Folgerichtig ist Bernemann jetzt für den Preis Ungewöhnlichster Buchtitel des Jahres 2014 nominiert, er steht mit „Die Einsamkeit des Fliesennobelpreislegers“ auf der Shortlist. Der Preis wird von der Lese-Community WasLiestDu.de ausgerichtet und am 14. März auf der Leipziger Buchmesse vergeben, in der Jury sitzen zum Beispiel Oliver Kalkofe und Jürgen von der Lippe. Der Spaßfaktor bei dieser Art von Bürgerbeteiligung muss derart hoch sein, dass eigentlich in Berlin sämtliche Olympia-, Görlitzer-Park- oder Tempelhofer-Feld-Bürgerbeteiliger vor Neid grün und gelb werden müssten. Zur Auswahl stehen unter anderem auch „Wir sind glücklich, unsere Mundwinkel zeigen in die Sternennacht, wie bei Angela Merkel, wenn sie einen Handstand macht“ von Thomas Spitzer, „Kopf hoch, sprach der Henker“ von Michael-Andrй Werner oder „Wenn das die Lösung ist, will ich mein Problem zurück“ von Nelly Arnold. So viel wunderbare Buchdeckelweisheit! Bis zum 3. März kann man online auf www.wasliestdu.de noch abstimmen. Einen Vorschlag für nächstes Jahr hätte ich sogar auch schon: Der neue Roman der „FAS“-Kollegin Antonia Baum: „Ich wuchs auf einem Schrottplatz auf, wo ich lernte, mich von Radkappen und Stoßstangen zu ernähren“. Sehr geschmackvoll.“