Felix Fröhlich und Lukas Freitag, zwei Absolventen der Hochschule für nachhaltige Entwicklung in Eberswalde, haben mit „Vom guten Essen – Anbau und Genuss in Brandenburg“ ein gleichsam enzyklopädisches wie entertainendes Werk verfasst.
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Buchtipp: „Vom guten Essen – Anbau und Genuss in Brandenburg“
Gutes Essen beginnt nicht mit dem Einkauf der Lebensmittel, es beginnt mit dem Ausbringen der Saat. Wobei Felix Fröhlich und Lukas Freitag, beide Absolventen der Hochschule für nachhaltige Entwicklung in Eberswalde, noch einen Schritt früher anfangen. Ihr gleichsam enzyklopädisches wie entertainendes Werk „Vom guten Essen – Anbau und Genuss in Berlin und Brandenburg“ beginnt mit dem Problemkind der Mark: der Bodenqualität und der Humusbildung in einer der trockensten Regionen Deutschlands. Ausgehend von diesen Wurzeln also geht es im Weiteren um das Fleisch, das Korn, den Fisch, das Gemüse, die Bienen, die Milch und das Obst. Grundsätzliche, (populär-)wissenschaftliche Texte und gute Grafiken werden ergänzt von Porträts etwa von Restaurants wie dem Otto, dem Nobelhart & Schmutzig und dem Merold sowie Betrieben wie Gut & Bösel, Urstrom Kaes oder der Wanderschäferei Arno Laube.
„It’s not the cow – it’s the how“
Es hätte auch schief gehen gönnen: gefühlvolle, auch gefühlige Hof- und Restaurantporträts und dazu die harten Fakten einer nötigen Ernährungswende. Dass das Fröhlich und Freitag hervorragend und hervorragend kurzweilig gelingt, liegt an der Ernsthaftigkeit, mit der sie sich ihrem (Lebens-)Thema zuwenden und den griffig aufbereiteten, nie aber zu kurz greifenden Argumentationslinien. „It’s not the cow – it’s the how“, sagt da etwa ein Agrarwissenschaftler über den vermeintlichen Klimakiller Kuh, deren CO2-Bilanz bei einer extensiven Weidehaltung plötzlich viel besser aussieht. Kurzum: ein Buch mit viel Text, aber ganz ohne Völlegefühl.
- Vom guten Essen – Anbau und Genuss in Brandenburg Felix Fröhlich & Lukas Freitag, The Gentle Temper, 326 Seiten, 35 Euro, online
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