Ein Car 2 Go jedenfalls ist es nicht mehr. Zum 17. August nämlich dampft Daimler-Benz das Geschäftsgebiet seiner Carsharing-Tochter empfindlich ein. Friedrichsfelde, Reinickendorf, Britz und eben der Berliner Südwesten von Zehlendorf bis Lichterfelde: Wer nicht in den innerstädtischen Bezirken wohnt, wird diese dann auch nicht mehr besuchen können. Zumindest nicht mit jenem Mobilitätskonzept, das eben noch als urbanes Glücksversprechen gehandelt wurde, ja, gar als eine Bewegung. Von nun an aber ist der Bewegungsradius von Car 2 Go im Vergleich zu Mitbewerber Drive Now (BMW subventioniert bis auf Weiteres noch ein größeres Geschäftsgebiet) deutlich eingeschränkt. Vereinfacht gesagt: Car 2 Go funktioniert dann nur noch dort, wo man Car 2 Go eigentlich gar nicht bräuchte, innerhalb des S-Bahn-Rings und ein wenig darüber hinaus. Dort also, wo man mit dem Fahrrad schneller, mit dem öffentlichen Nahverkehr sehr gut und selbst mit einer Taxifahrt noch bezahlbar unterwegs wäre. Wo die Wege überschaubar sind und die Straßen, mindestens zu den Stoßzeiten, chronisch verstopft. Ob das zum nachhaltigen Geschäftsmodell eines Automobilbauers taugt, vermag ich nicht zu beurteilen. Zum nachhaltigen Mobilitätskonzept einer Metropole taugt diese Art des Carsharings jedenfalls nicht.
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