Neulich machte meine kleine Tochter auf dem Bürgersteig einen unbedachten Schritt — schon stand sie mitten in einem stinkenden Hundehaufen. Ab da bestand unser Programm nur noch aus dem erniedrigenden Versuch, die tierische Hinterlassenschaft irgendwie abzustreifen. Wobei zuhause noch eine Klobürste zur Reinigung draufging. Widerlich! In Berlin hat man vor dem Egoismus der Hundehalter längst kapituliert. Zwar wagen alle paar Jahre ein paar Verzweifelte, wie zuletzt Claudia Hämmerling (Die Grünen), Vorschläge zur Beseitigung des Hundedrecks zu machen. An die Verursacher, die Hundehalter, tritt jedoch kaum jemand heran. Ungerührt lassen sie ihre „Lieblinge“ auf Wegen und Wiesen „Geschäfte“ verrichten.
Auch viele Radler begeben sich seit ein paar Jahren zunehmend in diese unsympathische Liga der Gleichgültigen. Egal, wo man sich in diesen ersten Sonnentagen draußen bewegt — nirgendwo ist man vor von hinten heransausenden Bikern sicher, die auch Alte und Kinder legiglich als lebende Slalomstangen wahrnehmen.
Wer mit Kindern zusammenlebt, hört sich von früh bis spät mahnen: Beachte die rote Ampel! Guck’ nach links, wenn du über die Kreuzung gehst! Die Kinder nun zu zwingen, sich auch in Parks, auf Plätzen und Bürgersteigen ständig vor „Tretminen“ und Rambo-Radlern in Acht zu nehmen, geht zu weit. ?Wir wünschen ihnen doch eine bewegte Kindheit. Und kein Abhängen hinter Fernsehern und Computern.?
Text: Eva Apraku
Foto: Dieter Stehle, pixelio.de
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