Eine Frauenquote für Bezirksbürgermeister hat, soweit wir uns entsinnen, noch niemand gefordert. In der Wirtschaft und in Behörden gilt für Aufsichtsräte und öffentliche Aufsichtsgremien eine 30-Prozent-Quote.
Aber wenn die Neuköllner Schulstadträtin Franziska Giffey am 15. April zur Nachfolgerin des aus Gesundheitsgründen zurückgetretenen Neuköllner Bürgermeisters Heinz Buschkowsky gewählt wird, sind immerhin vier von zwölf Rathauschefbüros der Bezirke keine Männerdomäne mehr. Angelika Schöttler regiert seit 2011 Tempelhof-Schöneberg, Monika Herrmann seit 2013 Friedrichshain-Kreuzberg und Birgit Monteiro seit Januar diesen Jahres Lichtenberg. Während Lichtenberg und Schöneberg durchaus Tradition mit Bürgermeisterinnen haben, sieht es mit der Chefinnensache etwa in Pankow, Mitte oder Steglitz-Zehlendorf eher trübe aus.
Noch gehört übrigens auch Neukölln dazu. Bis Mitte April. Wenn Franziska Giffey tatsächlich Buschkowsky ersetzt. Als erste Chefin Neuköllns.
Text: Erik Heier und Maria Tebarth
Foto: SPD/Pressefoto