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Veranstaltungen im Januar 2023: Die Monats-Highlights in Berlin

Neues Jahr, neues Glück? Wir wissen jedenfalls, welche Veranstaltungen in Berlin sich im Januar 2023 lohnen. Vom 1. bis zum 31. Januar, von Konzerten über Lesungen bis zu Theaterpremieren, von Messen über Sport bis Kunst erfahrt ihr hier, was sich Anfang des Jahres in der Hauptstadt lohnt.


50. Berliner Neujahrslauf

Der Januar in Berlin startet mit dem Neujahrslauf. Foto: SCC EVENTS/camera4
Der Januar in Berlin startet mit dem Neujahrslauf. Foto: SCC EVENTS/camera4

Weniger Süßes essen! Nicht ständig am Smartphone abhängen! Und natürlich mehr Sport treiben! Wer auch den letzteren Plan zu seinen Neujahrsvorsätzen zählt, kann am 1. Januar gleich loslegen: Ohne sich anmelden zu müssen und gebührenfrei (Spende jedoch erwünscht) darf jede:r am immerhin 50. Berliner Neujahrslauf teilnehmen. Dazu muss man nicht in irgendwelche Berliner Wälder ausschwärmen, denn der Startpunkt liegt zentral in Mitte: am Brandenburger Tor. Und die Strecke dürfte sogar mit einem kleinen Silvester-Kater zu bewältigen sein – es geht zum Berliner Dom. Und wieder zurück zum Startpunkt. 

  • Brandenburger Tor Pariser Pl., Mitte, 1.1., 12 Uhr

Sargnagel, Rösinger & Bourbon

Die Legenden Sargnagel, Bourbon & Rösinger: Foto: Promo

Die drei sind wieder gemeinsam zu erleben: Unter dem Motto „Legends of Entertainment“ betreten die drei Künstlerinnen nacheinander die Bühne. Christiane Rösinger, die neben ihre Karriere als Musikerin auch Romane und ein Anti-Gentrifizierungsmuscial schrieb, trifft auf die queer-feministische Stand-up-Comedienne und Performancekünstlerin Denice Bourbon und die österreichische Autorin Stefanie Sargnagel. – Trockener Humor bildet den roten Faden der Show, bei der am Ende sich alle drei äußerst charmant an Rösingers Kerngeschäft, der Musik, versuchen.

  • Volksbühne Rosa-Luxemburg-Platz, Mitte, 1.1., 20 Uhr, online

Pigor & Eichhorn

Pigor singt, Eichhorn muss begleiten. Foto: Thomas Nitz

1995 verkündeten sie zum ersten Mal: „Pigor singt, Benedikt Eichhorn muss begleiten.“ Am Konzept des Musikkabaretts hat sich seitdem nicht viel verändert: Zwischen kurzweiligen, aber nicht minder anspruchsvollen Nummern liefern sich die beiden eine erbitterte verbale Schlammschlacht. Das trug bisher neun Programme. Das nunmehr siebente Neujahrskonzert kommt mit Klassikern über Heidegger, Hitler und Fleischereifachverkäuferinnen daher.

  • Tipi am Kanzleramt Große Querallee, Tiergarten, 2.–4.1., online

Royal Republic 

Royal Republic spielen im Januar in Berlin. Foto: Erik Weiss

Die schwedische Rockband tourte 2010 mit den Donots und zwei Jahre später mit den Toten Hosen durch Deutschland. Mit ihren energetischen Shows gewannen die Musiker treue Fans. Kein Wunder, schließlich funktionieren Rock’n’Roll-Tollen, Lederjacken und ehrliches Gitarrengeschrabbel auch heute noch. Der Vergleich zu den Hives liegt auf der Hand, allerdings versucht sich Royal Republic auch mal an verspielten Disco-Tracks mit 80s-Synthesizern und einer ordentlichen Portion Funk. 

  • Columbiahalle Columbiadamm 13-21, Tempelhof, 5.1., 20 Uhr, online

Confessions of a Piping System

Eva Kotótkovás Arbeit „Confessions of a Piping System“ kommt ein letztes Mal in der Ausstellung „YOyi! Care, Repaire, Heal“ zum Klingen, in der Kotótková, die in Prag Kunst studiert hat, eine wunderschöne Installation zeigt. Sie thematisiert Erschöpfung und andere Zustände in der Pflege. Denn die ganze Ausstellung, co-kuratiert unter anderem von Ex-Biennale-Chef Kader Attia handelt vom Sichkümmern und Heilen. Karten kosten 15,10 € (für die Ausstellung), bis 18 J. frei.

  • Gropius Bau Niederkirchnerstr. 7, Kreuzberg, bis 15.1., online

Oceane

„Oceane“ an der Deutschen Oper. Foto: Bernd Uhlig

Die Uraufführung der Oper von Detlev Glanert sorgte im Frühjahr 2019 für Begeisterungsstürme. Es folgten zahlreiche Auszeichnungen (u.a. International Opera Awards und Opus Klassik). Die langerwarte Wiederaufnahme musste pandemiebedingt von 2021 auf den Januar 2023 verschoben werden. Robert Carsen hat den Freiheitskampf einer Frau inszeniert, der Stoff basiert auf einem Fragment von Theodor Fontane. Die Wiederaufnahme dirigiert Stephan Zilias, der in der Spielzeit 2018/19 als Kapellmeister und Assistent von Donald Runnicles an der Deutschen Oper zu arbeiten begann. Seit der Spielzeit 2020/2021 ist Stephan Zilias Generalmusikdirektor der Staatsoper Hannover.

  • Deutsche Oper Berlin Bismarckstr. 34-37, Charlottenburg, 6., 11., 13.1., 19.30 Uhr, Tel. 34 38 43 43 

Berliner Philharmoniker

Daniel Barenboim dirigiert am 6. Januar die Philharmoniker. Foto: Imago/Future Image/T Bartilla

Daniel Barenboim (Foto) kehrte nach längerer Erkrankung Ende Dezember auf die Bühne zurück und dirigierte das Silvesterkonzert der Staatskapelle Berlin: traditionell Beethovens 9. Sinfonie. Bei seinem Gastauftritt am Pult der Berliner Philharmoniker wirkt Martha Argerich als Solistin. Beide sind seit Kindertagen in Buenos Aires befreundet und treten erstmalig gemeinsam mit dem Orchester auf. Auf Peter Tschaikowksys Konzert für Klavier und Orchester Nr. 1 folgt Witold Lutosławskis Konzert für Orchester. Der polnische Komponist ließ sich Anfang der 1950er-Jahre u.a. von Motiven aus der masurischen Volksmusik inspirieren. 

  • Philharmonie Herbert-von-Karajan-Str. 1, Tiergarten, 6.1., 20 Uhr, online

Cavalluna – Geheimnis der Ewigkeit

101 Dalmatiner? Nicht ganz. Foto: CAVALLUNA / Apassionata World GmbH.

Ob „Welt der Fantasie“ oder „Legende der Wüste“: Der jeweilige Titel von Cavalluna-Pferde-Shows tut nicht wirklich was zur Sache, denn der Inhalt der reichlich kitschtriefenden Rahmenhandlung ist stets derselbe: Wunderschöne Pferde aller Rassen zeigen mit ihren Menschen, was sie draufhaben. Das ist auch bei der nun neuesten Show – sie „Geheimnis der Ewigkeit“ – nicht anders. Zu sehen ist etwa die „Ponyfreiheit von Bartolo Messina“ mit großen und kleinen Pferdchen im hübsch schwarz-getupften Knabstrupper-Muster. Außerdem eine höchst artistische Trickreiterin der Equipe Hasta Luego Academy. Oder die mächtigen, nachtschwarzen Friesen der Equipe Filipe Fernandes.

  • Mercedes-Benz Arena Mercedes Platz 2, Friedrichshain, Sa 7.1., 15 + 20 Uhr, So 8.1., 14 + 18.30 Uhr, Tickets: 43,27–153,27 €, online

Konstantin Lifschitz

Konstantin Lifschitz spielt am 8. Januar 2023 im Kammermusiksaal der Philharmonie. Foto: Tomoaki Hikawa

Beethoven geht immer. Das weiß natürlich auch ein Pianist vom Format eines Konstantin Lifschitz, der sich im Januar im Kammermusiksaal der Philharmonie drei Werke des legendären Komponisten vornimmt: die Klaviersonate Nr. 26 in Es-Dur op. 81a „Les Adieux“, die Sonate für Klavier c-Moll op. 111 und zuletzt die Sonate für Klavier B-Dur op. 106 „Hammerklaviersonate“.

  • Kammermusiksaal der Philharmonie Herbert-von-Karajan-Straße 1, Tiergarten, 8.1., 16 Uhr, online

Ballet Revolución

Im Januar erwartet euch im Admiralspalast eine Tanzshow. Foto: Johan Persson

Die kubanischen „Ballet Revolución“-Tänzer kehren mit ihrer Show nach Berlin zurück, die Streetdance und Ballett kombiniert. So entsteht eine urbane und lebensfreudige Choreografie zu Hits von Justin Timberlake, Enrique Iglesias, Justin Bieber, Coldplay, Adele, Calvin Harris  u.a. – live gespielt von einem Orchester.

  • Admiralspalast Friedrichstr. 101-102, Mitte, 10.1., 19.30 Uhr, online

Fil

Ganz schön cringe: Fil bringt sein neues Programm im Januar auf die Bühne. Foto: Reiner Mnich

Das Arbeitspensum nimmt wieder zu. Am Ende des vergangenen Jahres stand Fil noch auf der Bühne der ufaFabrik. Wen wundert es: Seit dem Ende der Pandemieauflagen fühlt sich das Berliner Urgestein von der Muse geküsst. Gerade erst noch ein neues Programm präsentiert und dafür gefeiert, folgt nun ein Musical. „Cringe“ lautet der Titel, vom Jugendwort des Jahres 2021 entlehnt. Merkwürdigerweise wird häufig betont, dass man nicht wisse, was es genau bedeutet. Eigentlich ist es ganz einfach: Man zuckt zusammen, weil das Gefühl des Fremdschämens übermächtig geworden ist. So wird es auch Fil ergangen sein und er erläutert in den Songs, wie es dazu kam.

  • Mehringhof-Theater Gneisenaustr. 2a, Kreuzberg, 11.-28.1., jeweils Mi–Sa, 20 Uhr, online

The Cast

Oper für alle: Im Januar treten The Cast im BKA auf. Foto: Campbell Vertesi

Mit dem Begriff Oper wird noch immer etwas Altbackenes assoziiert. Zu Unrecht! Wer sagt denn, dass Musiktheater stets in gediegener Atmosphäre vorgetragen werden muss? Das internationale Vokalensemble The Cast besteht aus ausgebildeten Opernsängern, die im auf den Bühnen den Hintergrund ihrer Lieblingsarien pointiert und fernab steifer Etikette erst erläutern und anschließend intonieren. Das zehnte Jubiläum feiert das Ensemble gemeinsam mit seinem Publikum, das online über die Inhalte des Programms abstimmen darf.

  • BKA Mehringdamm 34, Kreuzberg, 11.1.–14.1., 20 Uhr, online

Fleshdance

„Fleshdance“ im Ballhaus Ost. Foto: Sophie Krause

Das Theaterkollektiv boikott verbindet seit 2017 Performance-Formate mit Recherche-Projekten. Die neue Produktion setzt sich basierend auf Interviews mit Gesprächspartner:innen aus u.a. der Kirche, der Porno- und Nahrungsmittelindustrie mit der Bedeutung des Körpers auseinander. Der Abend mit Live-Musik changiert zwischen den Polen der Fleischeslust und einer körperlosen Existenz.

  • Ballhaus Ost Pappelallee 15, Prenzlauer Berg, 13.–15.1., online

Die drei ??? und die singende Schlange

Mrs Patricia Osborne scheint eine etwas seltsame Dame zu sein. So denkt sie, dass Spinnweben beste Heilkräuter seien, auch glaubt sie daran, dass ein mit dem Messer um ihr Bett gezogener Kreis sie vor nächtlichem Unheil schützt. Doch als sie schließlich einen finsteren Mann namens Asmodi zu geheimen Zusammenkünften einlädt, reicht es ihrer Nichte Allie: Die ruft die drei ??? zu Hilfe. Zusammen mit den Detektiven Justus, Bob und Peter schleichen sie sich bei Mrs Osborne ein und beobachten, wie sich zwischen vermummten Gestalten im Kerzengeflacker plötzlich eine riesige Schlange windet. Ein Geheimnis, dass von den drei jungen Kultdetektiven dringend gelöste werden will! Das 3D-Hörspiel wird nicht nur von Sound- und Lichteffekten begleitet, sondern ermöglicht auch einen Blick ins leuchtende Firmament. Karten kosten 18, erm. 13 €, weitere Termine siehe: planetarium.berlin

  • Zeiss-Großplanetarium Prenzlauer Allee 80, Prenzlauer Berg, 13.1., 20 Uhr, mehr Termine und Tickets hier 

tip-Event: Die Liebe zu den drei Orangen

Kommt mit uns zur Inszenierung von „Die Liebe zu den drei Orangen“. Foto: Monika Rittershaus

In der Opern-Märchenwelt der „Liebe zu den drei Orangen“ streiten sich die Tragischen, die Komischen, die Lyrischen und die Hohlköpfe darüber, welche Form die Oper haben sollte. Diese Entscheidung nehmen ihnen die Lächerlichen ab und kündigen ein Stück mit dem absurden Namen über eine Orangen-Liebe an: In einem Märchenland  herrscht ein König mit einem depressionskranken Sohn. Der Vater versucht alles, um den Prinzen zum Lachen zu bringen. Was bis hierhin schon grotesk klingt, wird immer absurder, unter bombastischen, impressionistisch-modernen Musik von Sergej Prokofjew. Das gibt Gesprächsstoff. Zum Ausklang bietet der tipBerlin-Tisch bei einem Glas Sekt und Brezeln die Möglichkeit, sich noch über Stück und Inszenierung auszutauschen.

  • Komische Oper Behrenstr. 55-57, Mitte, 19 Uhr, Preis p.P. 59/ 75 €; inkl. Imbiss und Getränk, mehr Infos hier bei uns

Clockwork Orange

Mit Studierenden der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch inszeniert BE-Schauspieler Tilo Nest (Foto) eine Bühnenfassung von Anthony Burgess‘ Kultroman „Clockwork Orange“, der durch Stanley Kubricks Verfilmung von 1971 aber auch durch die sagenumwobene Volksbühnen-Inszenierung von Frank Castorf mit Herbert Fritsch in der Hauptrolle des Alex, Kopf einer Bande orientierungsloser Jugendlicher, die Gewalt geradezu genüßlich zelebrieren, legendär wurde. Die Darstellenden sind hier nun kaum älter als die Protagonisten des der Romanvorlage.

  • Berliner Ensemble Bertolt-Brecht-Pl. 1, Mitte, 15.1., 19 Uhr, online

Dream & Fly

Die Ehrlich Brothers fliegen wieder. Foto: Ralph Larmann

Wäre Corona nicht dazwischengekommen, hätten Andreas und Chris Ehrlich im Vergangenen Jahr mit der neuen Show „Dream & Fly“ das perfekte Timing für das 20. Jubiläum gehabt. Seit 2000 stehen die Brüder gemeinsam auf der Bühne – und changieren als Weltklasse-Magier äußerst charmant zwischen scheinbar simplen Kartentricks und aufwendigen Illusionen, die den Schwerpunkt der aktuellen Show bilden, bei der erstmalig eine Live-Band für die entsprechende musikalische Atmosphäre sorgt.

  • Mercedes-Benz Arena Mercedes Platz 2, Friedrichshain, 14.+15.1., 13 Uhr, online

Yamato – The Drummers of Japan

Ein Januar-Highlight: "Yamamoto" im Admiralspalast. Foto: Hirohsi Seo
Ein Januar-Highlight: „Yamamoto“ im Admiralspalast. Foto: Hirohsi Seo

Der Puls der Trommeln bestimmt nicht nur den Rhythmus auf der Bühne, sondern auch den Alltag der Performer. 3600 Stunden im Jahr gehen allein für Proben drauf. „Wir glauben, dass Taiko die Kraft haben, den Menschen Energie zu geben“, sagt der Gründer und künstlerische Leiter des Ensembles Masa Ogawa. Die neue Show „Tenmei“ (dt. Schicksal) feiert die Vielfalt des Lebens.  

  • Admiralspalast Friedrichstr. 101-102, Mitte, 17.–22.1., online

The Tiger Lillies

Die Tiger Lillies kommen nach Berlin. Foto: Andrey Kezzyn

Das britische Trio wurde bereits in den 90er-Jahren als „Brechtian Punk Cabaret“ beschrieben. In der Tat referieren ihr Klang und Bühnenästhetik deutlich auf die Weimarer Republik, was sich auch in der Wahl ihrer Stoffe niederschlägt: So vertonten die Musiker u.a. Alfred Döblin. Das aktuelle Programm „The Last Days of Mankind“ wiederum basiert auf Karl Kraus. Seine 1922 veröffentlichte Tragödie „Die letzten Tage der Menschheit“ hätte eine epische Spieldauer von 24 Stunden. Darin werden die Gräuel und die Folgen des Ersten Weltkriegs thematisiert. Die Fassung der Tiger Lillies hat das Stück auf vier packende Stunden eingedampft.

  • Tipi am Kanzleramt Große Querallee, Tiergarten, 18.–21.1., online

Oliver Polak

Oliver Polak ist auf Tour. Foto: Gerald von Foris/Suhrkamp Verlag

Der Comedian Oliver Polak geht auf Tournee mit seinem neuen Werk auf „L’amour numérique: Und täglich grüßt die Liebesgier Tournee 2022“. Es ist ein Episodenroman, der von nichts Geringerem als der Suche nach der einen, großen Liebe handelt. Polak schreibt von den unzähligen Begegnungen, die es bedarf, um heutzutage das Verlangen nach Nähe erfüllen zu können. Und wirft die Frage auf, ob dessen Ursprung tatsächlich in einer Sehnsucht nach Liebe oder unserer Unfähigkeit, uns selbst zu lieben, liegt. Am Ende aller Episoden lernt der Protagonist nämlich nicht die anderen, sondern vor allem sich selbst am ehrlichsten kennen.

  • Kulturbrauerei/Frannz Schönhauser Allee 36, Prenzlauer Berg, Fr 20.1., 19 Uhr, 26 €, online

Grüne Woche

Im Januar ist wieder Grüne Woche in Berlin. Foto: Messe Berlin GmbH

Natur, Tiere, Nahrungsmittel: Auch bei der Grünen Woche ist das Thema nachhaltiger Lebensstil angekommen, schließlich geht es auch für die Landwirtschaft um die Zukunft. Wie kleine und große Nahrungsmittelerzeuger:innen mit dem Klimawandel umgehen kann man hier genauso erfahren, wie auch, welche Leckereien aus nahen und fernen Ländern gerade trenden oder wie man Haus und Garten begrünt. Auch die Halle mit allerlei Groß- und Kleinvieh erfreut das Herz von jungen und älteren Besucher:innen. 

  • Messegelände Berlin Messedamm 22, Charlottenburg, ab 20.1., online

Operette für zwei schwule Tenöre

Die Geschichte um Jan und Tobi, deren Beziehung an den unterschiedlichen Vorstellungen des Lebensmittelpunkts – Sehnsucht nach Urbanität und idyllischer Landflucht – zu scheitern droht, knüpft an die Tradition der Berliner Operette an, die gegen Rollenklischees ansang und die sexuelle Befreiung propagierte. Die Uraufführung des Werks von Florian Ludewig (Musik) und Johannes Kram (Idee und Text) bedeutete im vergangenen Jahr eine echte Revolution: Es handelt sich um die weltweit erste Operette mit schwulen Protagonisten. Aufgrund der großen Nachfrage wird die Inszenierung wiederaufgenommen.

  • BKA Mehringdamm 34, Kreuzberg, 18.–21.1., online

„Wir haben es satt!“-Demo

Oft blenden wir diese Meldungen aus, die mit dem Klima-Wandel, Artensterben oder Umweltkatastrophen einhergehen. Dabei sind diese Probleme hausgemacht, oft auch durch einen entfesselten Kapitalismus, der auch die Agrar-Industrie im Griff hat. Doch was kann man dagegen tun, wenn Regenmangel, Überdüngung, Monokultur oder die Profitgier, Bauernhöfe sterben lässt, den Tier- und Umweltschutz ignoriert, globale Ungerechtigkeit herrscht und gesundes Essen zum Luxusgut wird. Die Demo „Wir haben es satt“ macht auf diese Probleme aufmerksam und informiert, wie eine sozial gerechte Agrar- und Ernährungswende gelingen kann.

  • Brandenburger Tor Pariser Pl., Mitte, 21.1., 12 Uhr

Bernd Begemann

Bernd Begemann spielt im Januar in der Bar jeder Vernunft. Foto: Imago/Schiffler/Future Image

Am Anfang war Bernd Begemann. Dann kam alles andere. Die Hamburger Schule, Olli Schulz, die neue deutsche Songwriter-Generation. Vorher hat schon der Mann mit der Gitarre die Welt, das Leben und die Menschen beobachtet und darüber kluge Songs geschrieben. Er hatte Bands, Blogs und sogar TV-Shows. Bei der Solotour geht es aber ans Eingemachte, die Seele der Lieder wie „Eigentlich wollte ich nicht nach Hannover“, „Was macht Miss Juni im Dezember“ oder „Verhaftet wegen sexy“. Doch welche Songs er spielen wird ist dabei eigentlich egal, sie sind ja alle gut!

  • Bar jeder Vernunft Schaperstr. 24, Wilmersdorf, 24.1., 20 Uhr, online

Thomas Brussig

Mit „Mats Hummels auf Parship“ legt Brussig die aktualisierte Fortsetzung seines Fußballromans „Leben bis Männer“ (2001) vor und lässt auch diesmal seinen Trainer in Form eines Monologs philosophische und politisch manchmal etwas zweifelhafte Äußerungen abgeben. Von Trump bis Boateng, Corona bis Gendern geht es hier um einen aktuellen, auch die WM in Katar kommentierenden Einblick in die Lebensweisheiten, die wohl nur ein in die Jahre gekommener ostdeutscher Fußballtrainer von sich geben kann.

  • Kulturbrauerei Schönhauser Allee 36, Prenzlauer Berg, Di 24.1., 20 Uhr, 13,90 €, online

Ausstellung: Karolina Wojtas

Mit ihren verstörenden Fotos von Schulkindern gewann Karolina Wojtas den „Talent Award 2022” des Fotohauses C/O Berlin. Als Anstoß für diese Serie lässt sich die Schulpolitik der nationalistischen Regierung Polens vermuten. Wojtas, 1996 geboren, eröffnet ihre Kabinettausstellung zeitgleich mit den großen Schauen von William Eggleston und Anastasia Samoylova im Haus.

  • C/O Berlin Hardenbergstr. 22-24, Charlottenburg, ab 28.1., online

Furios!

Constanze Behrends bringt ein neues Stück auf die Bühne. Foto: Heimathafen

Nach dem Lockdown-Stück „Zuhause“ von und mit Constanze Behrends („Gutes Wedding, schlechtes Wedding“) bringt die Regisseurin Réka ­Kincses nun eine Stückentwicklung als „wütende Show mit fünf Göttinnen, Band und Seminarleiter“ zur Premiere. Es treten unter anderem auf: ­Artemis, Kali und Frau Holle. Sechs Schauspielende um Heimathafen-Mitgründerin Inka Löwendorf aus unterschiedlichen Ländern und Generationen gehen mit göttlicher Wut auf einen furios-zornigen Ritt durch Mythologie, Soziologie, Medizin und Kulturgeschichte und die eigenen Biografien. Eine Band gibt‘s auch, Wird also bestimmt göttlich.

  • Heimathafen Neukölln Karl-Marx-Str. 141, Neukölln, 28.1., 20 Uhr, online

La Cage Aux Folles

Ende Januar hat "La Cage Aux Folles" Premiere. Foto: Jan Windszus Photography
Ende Januar hat „La Cage Aux Folles“ Premiere. Foto: Jan Windszus Photography

Im Sommer verabschiedete sich Barrie Kosky mit einer lebendigen Revue als Intendant der Komischen Oper und versprach, dem Haus zukünftig als Regisseur verbunden zu bleiben. Seine erste Inszenierung ist ein Musical-Klassiker: Das 1983 am Broadway uraufgeführte Musical von Jerry Herman basiert auf dem gleichnamigen Theaterstück von Jean Poiret. Darin betreibt Georges (Peter Renz) einen erfolgreichen Nachtclub, den La Cage aux Follies, in dem die Dragqueen Zaza (Stefan Kurt) den absoluten Star darstellt. Beide zogen Georges‘ Sohn Jean-Michel groß, der beide inniglich liebt. Doch, weil er die Tochter eines konservativen Politikers liebt, möchte dieser, dass Georges allein zum Treffen mit der Familie seiner zukünftigen Frau kommt. Doch Zaza erscheint ebenfalls beim Treffen in einem noblen Salon – und wenig später erklingt die Hymne „Ich bin, was ich bin und was ich bin, ist kein Geheimnis“.

  • Komische Oper Berlin Behrenstr. 55-57, Mitte, 28.1., 19 Uhr, online

Hippologica

Hier gibt es alles, was das Herz kleiner und großer Pferde-Fans begehrt: Lebende Rösser aller Arten in Aktion, außerdem von der Reitkappe, dem Sattel und Zaumzeug bis hin zu Pferdedecken allerlei Equipment: Die Hippologica ist sowohl eine Verkaufsmesse mit einem internationalen Angebot an Pferdezubehör, als auch ein Fortbildungsraum zum Thema Pferdegesundheit und artgerechter Haltung. Höhepunkt sind außerdem die zahlreichen Reitturniere und Dressurshows, die nicht nur eingefleischte Pferdefans anlocken. (TAB) Messedamm 22, Charlottenburg, Fr 27.1. bis So 29.01., 9–17 Uhr, Tageskarte: 15/ 13 €, hippologica.de

  • Messegelände Berlin Messedamm 22, Charlottenburg, Fr 27.1. bis So 29.01., 9–17 Uhr, Tageskarte: 15/ 13 €, online

Klimts Kuss – Spiel mit dem Feuer

Ab Ende Januar in Berlin: „Klimts Kuss“ in der Musikbrauerei. Foto: Andy Juchli

Die Multimedia- Show „Klimts Kuss – Spiel mit dem Feuer“ illustriert das Leben und Wirken des österreichischen Künstlers Gustav Klimt, der mit seinem Gemälde „Der Kuss“ Weltruhm erlangte. Vor Beginn erhalten die Besucher:innen eine immersive Einführung: Das heißt, die Gemälde sind  nicht nur zu sehen – es ist sogar möglich, mit ihnen zu interagieren oder selbst Teil der Darstellung zu werden. Mittels eines fiktiven Dialogs zwischen Emilie Floege (1874–1952) – Klimts Muse – und einer Studentin erfolgt ein kritischer Blick auf.

  • Musikbrauerei Berlin Greifswalder Str. 23A, Prenzlauer Berg, ab 30.1., 10–21 Uhr, online

Randy Newman 

Freut euch auf Randy Newman am 31. Januar. Foto: Pamela Springsteen

Der legendäre US-amerikanische Songwriter Randy Newman musste seine Frühlings-Tour verschieben. Grund dafür war nicht weniger als ein Genickbruch. Seinen Zustand nach der OP kommentierte er gewohnt humorvoll: „Jetzt sehe ich immerhin nicht mehr wie ein Ameisenbär aus.“  Auch in seinen Songtexten schafft es Newman schwierige Themen mit gewitztem Augenzwinkern zu verhandeln. Das Geschehen in den USA kommentiert er wie kein anderer. Zum Glück ist alles gut gegangen.  

  • Admiralspalast Friedrichstr. 101-102, Mitte, 31.1., 20 Uhr, online

Rocko Schamoni

Rocko Schamonis jüngstes Werk: „Dummheit als Weg“. Foto: Kerstin Behrendt

Er ärgert sich über vieles und drückt es seit einem Jahr öffentlich aus: „Dummheit als Weg“ ist die geschriebene und als Podcast aufgenommene Kolumne von King Rocko Schamoni in der Musikzeitschrift „Rolling Stone“. Zum Beispiel erklärt er, was man schon immer über Conan und „Der Pate“ wissen wollte oder rezensiert die James Bond- oder Tarantino-Filmreihen. Bei der Berliner Buchpremiere spricht er darüber, was alles aus Dummheit falsch läuft – und seine Geheimtipps gegen eben jene Dummheit. Gar nicht dumm.

  • Pfefferberg Theater Schönhauser Allee 176, Prenzlauer Berg, 31.1., 20 Uhr, Karten kosten 23 €, online

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