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Jüdische Kulturtage Berlin 2024: Ein Fest der Vielfalt und Kultur

„Licht“ – Hebräisch „אוֹר“, gesprochen „Or“, ist das hoffnungsvolle Motto der Jüdischen Kulturtage Berlin 2024, deren 37. Ausgabe ansteht. Das vom 12. bis 22. September stattfindende Festival ist das größte seiner Art in der Hauptstadt und repräsentiert die zahlreichen Facetten der jüdischen Kultur. Wir geben einen Ausblick.

Synagoge Rykestraße: Mitten im beliebten Kollwitzkiez im Prenzlauer Berg steht die größte Synagoge Berlins. Foto: Imago/Eventpress

Eröffnung und Highlights der Jüdischen Kulturtage 2024

Ihr könnt euch auf Konzerte, Theateraufführungen, Lesungen, öffentliche Gottesdienste, Ausstellungen und ein großes Fest freuen, die die Vielfalt der jüdischen Kultur präsentieren. Zudem gibt es Workshops und Diskussionsrunden, die den interkulturellen Dialog fördern. Bei den Jüdischen Kulturtagen unter der Leitung von Abraham Toubiana erwarten euch an mehr als 40 Orten Einblicke in das jüdische Leben.

Die israelische Pop-Sängerin Shiri Maimon sorgt am 12. September in Begleitung des Sinfonie Orchester Berlin für eine pompöse Eröffnung. Die ESC-Teilnehmerin konnte 2005 mit einer kraftvollen Ballade auf Hebräisch den vierten Platz für Israel holen. Im selben Jahr veröffentlichte sie ihr Debütalbum, danach folgten bis 2012 drei weitere erfolgreiche Alben. Die letzten Jahre widmete sie ihrer Familie und dem Musiktheater. In diesem Sommer erschien nach zwölf Jahren ein neues Album, das sie gemeinsam mit dem Israel Philharmonic Orchestra aufgenommen hat. Bei den Jüdischen Kulturtagen können ihr euch auf ein Best-of ihres Repertoires, aber auch auf ihr neues Material freuen. 

Die ehemalige ESC-Teilnehmerin Shiri Maimon präsentiert im Rahmen der Jüdischen Kulturtage Werke von ihrem neuen Album. Foto: Shai Franco

Parallel zum Eröffnungskonzert wird der israelische Street-Art-Künstler Benzi Brofman im Hof der Synagoge Rykestraße ein großformatiges Werk gestalten. Am 15. September könnt ihr im Rahmen eines Workshops selbst kreativ werden und unter Anleitung des Künstlers ein eigenes Graffiti erstellen. Weitere Workshops, beispielsweise zum Thema Kalligraphie am Bebelplatz, bieten die Möglichkeit, traditionelle jüdische Kunstformen kennenzulernen und auszuprobieren.

Und am 15. September können sich langjährige Festivalgänger auf ein Wiedersehen freuen: Der israelische Sänger-Songwriter David Broza kehrt für die Jüdischen Kulturtage immer wieder nach Berlin zurück – zuletzt spielte er im Jahr 2018 hier. In seinem Gitarren-Sound lassen sich transkulturelle Ansätze von Folk über Country bis Jazz entdecken, während seine Texte zwischen Hebräisch, Englisch und Spanisch changieren.

Im Rahmen der Jüdischen Kulturtage feiert der israelische Sänger-Songwriter David Broza sein 40-jähriges Bühnenjubiläum. Foto: Gil Lavie

Vom 15. bis zum 20. September habt ihr auch die Möglichkeit, im Literaturzelt auf dem Bebelplatz vielfältige Veranstaltungen zu besuchen. Die Bandbreite reicht dabei von politischen Diskussionen über Lesungen für Kinder bis zu Überlegungen zu Franz Kafka oder der jüdischen Aufklärung.

Ein besonderes Highlight der Jüdischen Kulturtage Berlin 2024 ist die Toraeinweihung am 22. September um 14 Uhr auf dem Bebelplatz. Diese Zeremonie ist ein symbolträchtiger Moment, der die Verbindung zur jüdischen Tradition und Spiritualität unterstreicht. Hier habt ihr die Gelegenheit, an einem wichtigen religiösen Ritual teilzunehmen und die kulturelle Vielfalt Berlins zu erleben.

Koscheres Streetfood bei den Jüdischen Kulturtagen

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Beim Streetfood-Festival wartet eine Auswahl an koscheren Spezialitäten auf euch. Unter anderem werden Hummus, gefüllte Pita-Taschen, Schaschlik, Plov und Chebureki angeboten. Von traditionellen Gerichten bis zu modernen Interpretationen sind die kulinarischen Angebote hier vielseitig.

Daneben gibt es die Gelegenheit, Fragen an einen Rabbi stellen, und einen Streichelzoo wird es auch geben. Neben einem musikalischen Programm werden eine Comedy-, eine Seifenblasen- und eine Zaubershow geboten.

Entdecke beim koscheren Streetfood-Fest die ganze Vielfalt der jüdischen Küche. Foto: Imago/Uwe Steinert

Gemeinschaft und Begegnung während der Jüdischen Kulturtage

Die Jüdischen Kulturtage Berlin sind nicht nur ein kulturelles Highlight, sondern auch ein wichtiges soziales Ereignis, welches den interkulturellen Dialog fördert. Durch die Vielfalt der Veranstaltungen wird eine Plattform geschaffen, bei der sich Menschen unterschiedlicher Herkunft, Religionen und Kulturen begegnen und austauschen können. Die Kulturtage bieten die Möglichkeit, Vorurteile abzubauen und ein tieferes Verständnis füreinander zu entwickeln.

Verschiedene Veranstaltungen im Rahmen der Jüdischen Kulturtage laden dazu ein, in den direkten Austausch zu treten. Diskussionsrunden und Podiumsgespräche bieten Raum für offene Gespräche über Themen wie Identität, Integration und Vielfalt. Sie bieten eine Plattform für Begegnungen und Austausch zwischen Menschen unterschiedlicher Herkunft und Religionen. Das Festival stärkt das Gemeinschaftsgefühl, fördert das Verständnis füreinander und zeigt die zahlreichen Facetten jüdischer Kultur.

  • Jüdische Kulturtage Berlin 12.–22. September, Synagoge Rykestraße, Bebelplatz und weitere Orte, Programm und Tickets hier

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Könnt ihr den koscheren Streetfoodmarkt nicht mehr abwarten? Wir zeigen euch israelische Restaurants in Berlin. Bei DoDa’s Deli, DoDa ist hebräisch für Tante, gibt es israelische Spezialitäten und hausgemachte Köstlichkeiten. Noch mehr Orte des jüdischen Berlins zeigen wir euch hier. Sehenswert ist die Neue Synagoge, für die wir hier Infos gesammelt haben. Babkas, Kräntze und das Zopfbrot Challah bei Babka und Krantz: In Friedenau gibt es eine jüdische Handwerksbäckerei. Wenn für euch jeder Tag ein Kulturtag ist, findet ihr hier Tipps rund ums Thema Kultur in Berlin.

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