Wie sähe der eigene Kiez aus, wenn Kinder ihn umgestalten könnten? Gäbe es Rutschen statt Treppen zur U-Bahn? Oder kunterbunt bemalte Häuser? Vielleicht. Wobei es in dem soeben gestarteten Projekt „StadtRebellen – 1kmІ x mal anders“ des Labyrinth Kindermuseums und der Initiative Kleine Baumeister dann doch eher um die alltäglichen Dinge geht, die Kinder an ihrem Kiez stören und die sie ändern möchten. Denn ob Hundekot, Zigarettenkippen, Müll oder fehlende Zebrastreifen und Fahrradwege: Während der Auftakt-Entdeckungstour mit jungen Projektteilnehmern konzentrieren sich die Kleinen in ihrem Kiez vor allem auf den Istzustand.
Nachdem sich die Kinder auf einen Sachverhalt, beispielsweise Müll, geeinigt haben, den sie möglichst dauerhaft beseitigt wissen beziehungsweise umgestaltet haben möchten, erarbeiten sie mit Unterstützung von Schülern der Schöneberger Marie-Elisabeth-Lüders-Oberschule, einer Fachschule für Erzieher und Erzieherinnen, in den darauffolgenden Wochen konkrete Lösungsvorschläge. Im Frühling 2015 sollen sich im Labyrinth Kindermuseum dann die kleinen mit den großen Stadtplanern zusammensetzen, also mit Architekten und der Stadtverwaltung, um gemeinsam zu diskutieren, inwiefern sich die Pläne der StadtRebellen in die Tat umsetzen lassen.
Das StadtRebellen-Projekt findet bis zum nächsten Sommer in insgesamt sechs Berliner Bezirken, von Wilmersdorf bis Lichtenberg statt. Dabei bildet pro Stadtbezirk jeweils eine Kita des Caritasverbandes für das Erzbistum Berlin e.?V. ein Tandem mit einer Grundschule in demselben Kiez. Gefördert wird das Projekt von dem Berliner Projektfond Kulturelle Bildung.
Wie es mit den Ideen der Nachwuchs-Stadtplaner vorwärts geht, erfährt man in einem Online-Blog, über den die gesamte Aktion mitverfolgt werden kann. Außerdem sollen die Ergebnisse in der aktuellen Mitmach-Ausstellung „Platz da! Kinder machen Stadt“ des Labyrinth Kindermuseums präsentiert werden.
Text: Anna Nehl
Foto: Ragnar Schmuck/ Labyrinth Kindermuseum Berlin
Labyrinth Kindermuseum, Osloer Straße 12, Wedding
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