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Max Liebermann: Hier begegnet ihr dem Künstler und seinem Werk

Max Liebermann zählt zu den bekanntesten Berliner Malern. Viele seiner Bilder entstanden im Atelier am Brandenburger Tor sowie in der Wannseevilla. Doch nicht nur dort kann man dem Künstler und seinem Werk begegnen. Ein Überblick über Max Liebermanns Werke und Spuren in Berlin im Vorfeld des 175. Geburtstags, der 2022 gefeiert wird.


Liebermann-Villa am Wannsee: Wechselausstellungen und traumhafter Garten

Max Liebermanns Villa in Wannsee ist heute ein Museum. Foto: Imago/Ritter

Die Wannseevilla diente Max Liebermann als Rückzugsort, um der ­Großstadthektik zu entfliehen. Heute ist das Kleinod ein Museum. Vor Ort tauchen die Gäste in die Geschichte des Hauses ein, sie lernen den Garten kennen, der das Gründungsmitglied der Berliner Secession so häufig inspirierte, und natürlich gibt es auch Werke des Künstlers zu sehen. Bis 6. Juni läuft die Schau „Schwarz-weiss“, die eine Einführung in Liebermanns druckgrafische Arbeiten bietet. 

  • Liebermann-Villa Colomierstr. 3, Wannsee, Tel. 030/80 58 59 00, Mi–Mo 10-18 Uhr, Eintritt: 10 Euro, online

Liebermanns Skizzenbücher, Zeichnungen und Druckgrafiken

Max Liebermann, Selbstporträt, 1906. Foto: SMB/Kupferstichkabinett/Dietmar Katz

Zur Sammlung des Kupferstichkabinetts gehören zwei Skizzenbücher, 111 Zeichnungen und rund 500 Druckgrafiken des Künstlers Max Liebermann. Interessierte können sich die Werke im Studiensaal vorlegen lassen. Es ist ratsam, sich hierfür ein Zeitfenster zu reservieren. Außerdem hat das Kupferstichkabinett für Ende 2022 ein Ausstellungsprojekt zu Zeichnungen von Max Liebermann in Vorbereitung.

  • Kupferstichkabinett Matthäikirchplatz, Tiergarten, Sichtung: Di–Fr 10–12 + 13–16 Uhr, Reservierung hier

Ein Selbstporträt in der Berlinischen Galerie

In der Dauerausstellung „Kunst in Berlin 1880-1980“ wird auch ein Selbstporträt von Max Liebermann gezeigt. Foto: Imago/Ritter

Fotografien, Zeichnungen und bildende Kunst verbergen sich hinter den Eingangstüren der Berlinischen Galerie. In der Dauerausstellung „Kunst in Berlin 1880-1980“ spiegeln rund 250 Werke 100 Jahre Berliner Kunstgeschichte wider. Darunter ist auch ein Selbstporträt von Max Liebermann. Ab Herbst 2022 gibt es ein weiteres Bild des Malers aus den Beständen des Stadtmuseums zu entdecken. Im Depot: weitere 14 Zeichnungen und Druckgrafiken. 

  • Berlinische Galerie Alte Jakobstr. 124, Kreuzberg, Tel. 030/78 90 26 00, Mi–Mo 10–18 Uhr, Karten: 10 Euro, online

Im Berliner Stadtmuseum schlummern Liebermann-Bilder im Depot

Die „Badenden Knaben“ werden ab Herbst 2022 in der Berlinischen Galerie zu sehen sein. Foto: Public Domain

„Aktuell sind keine Liebermann-Gemälde in unseren Museen zu sehen“, heißt es aus der Pressestelle des Stadtmuseums. Von den acht Gemälden im Bestand der Institution schlummern fünf in den Depots. Zwei der Bilder, „Badende Knaben“ (1900) und „Die Familie Liebermann“ (1926), werden in der Villa am Wannsee gezeigt. Und das Bildnis von Kammergerichtspräsident Wilhelm Heinroth ist seit 2009 ans Kammergericht Berlin verliehen.

  • Stadtmuseum Standorte rund um das Nikolaiviertel, Mitte, online

Das „Selbstporträt mit Strohhut“ ist Teil der Dauerausstellung des JMB

Max Liebermanns „Selbstporträt mit Strohhut“ hängt in der Dauerausstellung des Jüdischen Museums Berlin. Foto: Jens Ziehe

Die Zahl der Liebermann-Arbeiten, über die das Jüdische Museum Berlin verfügt, sei nicht so schnell beziffern. „Wir haben nicht nur Gemälde, sondern auch ziemlich viel Grafik“, heißt es von der Kreuzberger Institution. In der Dauerausstellung zu sehen sind unter anderem ein Porträt von Julie Elias (1866-1945) sowie die Bilder „Konzert in der Oper“, „Pferdeknechte am Strand“, „Simson und Dalila“ sowie das „Selbstporträt mit Strohhut“.

  • Jüdisches Museum Lindenstr. 9, Kreuzberg, Tel. 030/25 99 33 00, tägl. 10–19 Uhr, Eintritt frei, online

In der Alten Nationalgalerie wird es eine Intervention zum 175. Geburtstag geben

Zur Sammlung der Nationalgalerie gehören rund 20 Werke von Max Liebermann. Darunter sind auch die „Flachsscheuer in Laren“ (Bild). Foto: SBM / A. Kilger

20 Werke von Max Liebermann befinden sich in der Sammlung der Nationalgalerie. Zwölf davon, darunter auch die Gemälde „Flachsscheuer in Laren“ (1887) und „Gänserupferinnen“ (1871/1872), sind in der Dauerausstellung der Alten Nationalgalerie zu sehen. Dort wird man auch den 175. Geburtstag von Liebermann ab dem 20. Juli mit einer Intervention würdi­gen, die den Künstler aus unterschied­lichen Blickwinkeln zeigt. Mehr zur Alten Nationalgalerie und deren Sammlung lest ihr hier.

  • Alte Nationalgalerie Bodestraße 1–3, Mitte, Di–So 10–18 Uhr, Karten: 10, erm. 5 Euro, online

Max Liebermanns Porträt von Oberbürgermeister Ernst Scholz

Viele Berliner Persönlichkeiten wollten von Liebermann porträtiert werden. So auch der Charlottenburger Bürgermeister Ernst Scholz (1874–1932), dessen Bildnis heute in der Villa Oppenheim zu sehen ist. Foto: Martin Schwarz

Auch in vielen Bezirksmuseen lassen sich Bilder von Max Liebermann entdecken. So in der Villa Oppenheim, dem Museum von Charlottenburg-Wilmersdorf. Dort hängt in der Dauerausstellung das Porträt von Oberbürgermeister Ernst Scholz (1874–1932), der das Bildnis zu einer Zeit in Auftrag gab, als Liebermanns Porträts gerade en vogue waren.

  • Villa Oppenheim Schloßstraße 55, Charlottenburg, Tel. 030/902 92 41 08, Di–Fr 10–17 Uhr, Sa/So 11–17 Uhr, Eintritt frei, online

Liebermanns Grab an der Schönhauser Allee

Das Erbbegräbnis der Familie Liebermann auf dem Jüdischen Friedhof in Prenzlauer Berg. Foto: Imago/Schöning

In der Nähe der südöstlichen Friedhofsmauer befindet sich das Erbbegräbnis der Liebermanns. Hier wurde auch der jüdische Künstler beigesetzt. Die heute als Ehrengrab der Stadt ausgewiesene Anlage gestaltete Hans Grisebach und nutzte dafür Motive der Neorenaissance. Weitere Berliner Friedhöfe stellen wir euch hier vor.

  • Jüdischer Friedhof Schönhauser Allee 25, Prenzlauer Berg, Mo–Do 8–16 Uhr, Fr bis 13 Uhr

Ernst Ludwig Kirchners Porträt von Max Liebermann

Das Bild wurde durch die Freunde der Nationalgalerie aus Mitteln der Erbschaft von Manuela Müller erworben. Foto: SMB / A. Kilger

In der bis 2. Juli 2022 laufenden Ausstellung „Die Kunst der Gesellschaft“ in der Neuen Nationalgalerie lässt sich ebenfalls ein Bild von Liebermann entdecken. Es ist aber keines, dass der Künstler selbst malte, sondern ein Porträt von Ernst Ludwig Kirchner. 

  • Neue Nationalgalerie Potsdamer Str. 50, Tiergarten, Di–So 10–18 Uhr, Do bis 20 Uhr, Karten: 12, erm. 6 Euro, online

Fotograf Michael Wesely ist Gast im Atelier Liebermann

Früher Liebermanns Lebensort, heute Sitz einer Stiftung, die sich dem Wirken und Werk von Max Liebermann widmet. Foto: www.stiftungbrandenburgertor.de

Im Rahmen der Reihe „Im Atelier Liebermann“ sind seit dem 6. April 2022 Langzeitbelichtungen von Michael Wesely zu sehen. Ausgehend von Liebermanns inspirativem Ausblick auf die umliegenden Straßen und Viertel setzten sich Weselys Arbeiten mit den Veränderungen des Ortes auseinander. Im Juli kehrt dann die biografische Ausstellung „Liebermanns Welt“ zurück, zu der auch ein VR-Erlebnis gehört. Und ab Herbst wird das Haus ausgewählte Originale zeigen.

  • Stiftung Brandenburger Tor im Max Liebermann Haus Pariser Platz 7, Mitte, Tel. 030/22 63 30 16, Do–So 11–18 Uhr, Karten: 3 Euro, online

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Über aktuelle und sehenswerte Ausstellungen halten euch in unseren Kunst-Tipps auf dem Laufenden. In die Räumen des ehemaligen Kult-Ladens für Kostüme und Partyartikel  „Deko Behrendt“ ist die Galerie ChertLüdde eingezogen. Gesellschaftliche Minderheiten, starke Stimmen: bei der Ausstellung „The Knast“ im ehemaligen Frauengefängnis Lichterfelde zeigen Künstler:innen aus der Community der LGBTQIA+ ihre Arbeiten. Mehr Tipps findet ihr in unserer Kultur-Rubrik.

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