Ein Hamster, der sich weigert, im Hamsterrad zu rennen, um gegen ergebnislose Beschäftigungstherapie zu protestieren. Ein pädophiler Sportlehrer mit Richtig-falsch-Schwäche. Ein Junge, der nicht sprechen will, weil seine Worte der Schönheit dieser Welt nicht gerecht würden. Sarah Bosettis Roman lebt von kurzen „Was bisher geschah“-Episoden ihrer Nebencharaktere. Die Haupterzählung kreist um eine alte To-do-Liste, die die Protagonistin vor dem Eintritt ins Erwachsenenalter abhaken muss. Was zunächst wenig originell klingt, entpuppt sich durch Bosettis trockenen Humor als durchaus unterhaltsam: „Meinem Leben fehlte ein Slogan. Mein Leben – die Teilnahmeurkunde würde sich anbieten“.
Text: Henrike Möller
Mein schönstes Ferienbegräbnis Sarah Bosetti, Voland & Quist, 172 S., 16,90 Euro
BUCHPREMIERE Frannz Club, Schönhauser Allee 36, Prenzlauer Berg, Fr 11.9., 20.30 Uhr, Eintritt ab 6 Euro