Das Musiktheater Atze eröffnet mit Pilotwochen das „Luftschloss Tempelhofer Feld“ als neue Sommerbühne. Es soll eine „Bühne der Vielfalt“ werden.
Eigentlich sind Luftschlösser ja nur Hirngespinste. In Berlin gab es schon etliche davon. So sollte am Zoo nach dem Vorbild des London Eye ein 175 Meter hohes Riesenrad gebaut oder auf dem Tempelhofer Feld ein 1000 Meter hoher künstlicher Berg mit Skipisten und Wanderwegen aufgetürmt werden. Geplatzte Träume, zu teuer, zu aufwändig.
Die Luftschloss-Pilotwochen sind ein Vorgeschmack auf Kommendes
Doch einmal gab es ein reales Luftschloss in Berlin. Das BKA-Theater bespielte von 1998 bis 2004 eine so getaufte Zeltbühne auf dem Schlossplatz in Mitte. Und nun macht sich das Musiktheater Atze daran, auf eben jenem berglos gebliebenen Tempelhofer Feld eine neue Sommerbühne zu errichten: das „Luftschloss“.
Eigentlich sollte die neue Open-Air-Bühne schon zu Beginn der Saison im Mai an den Start gehen, die Finanzierung auch durch Fördermittel der Kulturverwaltung in Höhe von 180.000 Euro war längst gesichert, doch die nötigen Genehmigungen durch diverse Behörden verzögerten sich. So wird die ovale Arena-Bühne nun erst zur nächsten Saison errichtet werden. „Doch wir wollen schon mal einen Vorgeschmack geben“, sagt Atze-Intendant Thomas Sutter, der mit seinem Team Idee und Konzept entwickelt hat, „und veranstalten dort nun von Mitte August bis Ende September Pilotwochen mit einem Theater- und Musikprogramm.“
Dafür entsteht zunächst noch eine provisorische Bühne, das Publikum sitzt auf Bierbänken mit Lehne, aber ein Teilstück der Tribüne des zukünftigen Theaters soll bereits aufgebaut werden und eine Ahnung davon geben, wie das Luftschloss aussehen wird.
Das Programm spiegelt den Mikrokosmos der Besuchenden des Tempelhofer Feld
Das Bühnenprogramm umfasst in diesem Jahr bei freiem EIntritt neben Pop-, Rock- und Chorkonzerten vor allem Kinderstücke aus dem Atze-Repertoire, zukünftig soll das Profil breiter aufgestellt werden. „Das Luftschloss wird eine Bühne der Vielfalt sein und auch den diversen Mikrokosmos der Besuchenden des Feldes spiegeln“, sagt Sutter. Der zukünftige Spielplan soll durch ein Kuratorium von Fachleuten unterschiedlicher Genres kuratiert werden. „Der Schwerpunkt wird nicht Kinder- und Jugendtheater sein, sondern ein Abendprogramm“, betont Sutter, „eine Bühne für alle Communitys, in vielen ästhetischen Stilen und Genres.“
Mit dem Familienstück „Oh wie schön ist Panama“ starten die Pilotwochen am 21. August. Die Vorstellung des Musiktheaters „Rico, Oscar und die Tieferschatten“ am 30. August um 17 Uhr, umrahmt vom Walk-Act „Double Wobble“ der Gruppe Kabaret Mirage, läuft im Rahmen des Kultursommerfestivals und somit bei freiem Eintritt und Gratiseis für alle.
- Luftschloss Tempelhofer Feld Tempelhofer Damm 104, Tempelhof, 21.8.–23.9., Website
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